Schenkung von Facsimilia an das Institut
Das Institut für Europäische Kunstgeschichte freut sich über eine reiche Schenkung: Ein Ehepaar aus Mannheim hat dem Institut 69 Facsimilia nach spätantiken, mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Handschriften übergeben. Diese Bände sind in der Produktion überaus aufwendig, da nicht nur die einzelnen Seiten getreu einschließlich ihrer Goldauflagen und Altersspuren wiedergegeben werden, sondern auch die kostbaren, mit Elfenbein und Metallauflagen geschmückten Einbände reproduziert sind. Der reiche Bestand zeugt von der großen Sammelleidenschaft der Schenkenden, die sich ursprünglich an einer Begegnung mit dem in Dublin aufbewahrten frühmittelalterlichen „Book of Kells“ entzündete.
Die großzügig dem Institut anvertrauten Facsimilia bieten jetzt hervorragendes Anschauungsmaterial für Forschung und Lehre. Heute über mehrere Bibliotheken verteilte Handschriften wie das „Lorscher Evangeliar“ sind in der Reproduktion in einem Band vereint. Die Facsimilia-Ausgaben machen die tatsächliche Größe und Ausstattung der Handschriften erfahrbar. Anders als Digitalisate lassen sie die Präsenz eines schweren, großen Codex samt seines Buchkastens ebenso wie die Intimität des Betrachtens und der Lektüre eines nur wenige Zentimeter hohen Stundenbuchs anschaulich werden. Tragen, Aufschlagen, Umblättern, Sehen und Lesen – der Gebrauch von Handschriften wird mit ihnen nachvollziehbar.