Donnerstag, 28.11.2024
17:15 | Prof. Dr. Kim Ryholt (University of Copenhagen) |
„Abschaffung der Studiengebühren wäre eine Katastrophe“
Von Cornelia Gräf
Werden Studierende nach ihrer Meinung zu Studiengebühren gefragt, fällt das Urteil eher wenig positiv aus. Zum Frust darüber, 500 Euro im Semester zahlen zu müssen, trägt bisweilen auch bei, dass manche das Gefühl haben, an ihrer Fakultät und in ihrem Studienalltag keine Verbesserung zu spüren.
Doch es geht auch anders. Deswegen moniert Dr. Karin Liebig, Geschäftsführerin der Fakultät für Biowissenschaften: „Mich stören etwas die pauschalisierten Berichte. Sicher gibt es Probleme, aber es gibt auch Fakultäten, an denen es gut läuft.“ So wie ihre eigene, wie sie findet, an der sowohl die klassische Biologie als auch Molekulare Biotechnologie und Pharmazie gelehrt werden.
Die Ruperto Carola belebt den lebendigen Geist
„Dem lebendigen Geist“ lautet die Inschrift über dem Portal der Neuen Universität, dem zentralen Vorlesungsgebäude in der Heidelberger Altstadt. Sie geht zurück auf den Literaturhistoriker und Heidelberger Germanistik-Professor Friedrich Gundolf, der zu den berühmtesten Gelehrten der Weimarer Republik zählte.
Die Widmung hat die Ruprecht-Karls-Universität jetzt zum Motto einer groß angelegten Kampagne gemacht mit dem Titel „Dem lebendigen Geist. Neue Universität 2011+“ (Foto: Kresin). Im Vordergrund steht kurz- und mittelfristig die Renovierung und Modernisierung des Gebäudeensembles der Neuen Universität, das Anfang der 1930er-Jahre mithilfe amerikanischer Spendengelder erbaut wurde. Erneut getragen von Sponsorenmitteln soll sich das vor allem im Innern stark sanierungsbedürftige Gebäude bis zur 625-Jahr-Feier 2011 in zeitgemäßem Gewand präsentieren.
Einmaliger Saurierfriedhof am Ende der Welt
Der Torres del Paine-Nationalpark in Patagonien nahe der Südspitze Chiles zählt zu den beeindruckendsten Landschaften Amerikas. Im Südsommer 2004 entdeckten dort Glaziologen am Rande des Tyndall-Gletschers zufällig Skelettreste von Ichthyosauriern (Foto: privat), die erst wenige Jahre zuvor durch das Zurückweichen des patagonischen Eisfeldes freigelegt worden sein müssen.
Diese neue und wissenschaftlich völlig unbearbeitete Fundstelle besuchte der Heidelberger Geowissenschaftler Prof. Wolfgang Stinnesbeck im Februar 2007 gemeinsam mit chilenischen Wissenschaftlern und sammelte erste geologisch-paläontologische Daten. Innerhalb einer einzigen Woche im Gelände lokalisierten die Forscher 15 nahezu vollständige Skelette von Erwachsenen und Jungtieren, vergesellschaftet mit Ammoniten, Belemniten, Muscheln und Knochenfischen.
Der Intelligenz auf der Spur
Von Katinka Krug (Text und Foto)
Warum tun Menschen das, was sie tun, wie kann man ihr Verhalten besser verstehen und wie sind „Störungen“ wie Schizophrenie oder Depressionen therapierbar? Das waren einige Anreize, weshalb sich Dirk Hagemann für ein Studium der Psychologie entschieden hat. Und das ist es immer noch, was ihn interessiert.
Natürlich sind im Laufe der Zeit andere Dinge hinzugekommen. So hat sich der Psychologe, der vor einem Jahr einem Ruf auf die W3-Professur für Differentielle Psychologie in Heidelberg folgte, in seiner Dissertation an der Universität Trier im Rahmen einer Projektstelle der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit den Asymmetrien des Gehirns und der Entstehung von Emotionen beschäftigt.
Mit „Schalt dich ein!“ zu weniger Verbrauch
Von Irina Peter
„Schalt dich ein!“ mit kreativen Ideen als Antwort auf steigende Energiekosten und wachsende Umweltbelastung, dazu ruft das Ideenmanagement der Universität Heidelberg auf. Im Zuge einer großen, von der Kanzlerin der Universität Dr. Marina Frost initiierten Energiesparkampagne will die Universität Mitarbeiter und Studierende nicht allein zum umweltbewussten Energieverhalten motivieren.
Ziel ist es auch, gemeinsam Optimierungsmaßnahmen beim Energieverbrauch zu finden. Schließlich ist 2009 erneut mit hohen Kosten für Energie und Wasser an der Ruperto Carola zu rechnen – summa summarum voraussichtlich 9,7 Millionen Euro. Höchste Zeit also, gemeinsam über Alternativen und Verbesserungen nachzudenken, um eingespartes Geld in Zukunft sinnvoll in Forschung und Lehre investieren zu können.
„Diese Verhältnisse sind dramatisch“
„Es ist eine zentrale Aufgabe unserer Fakultät, Lehrer auszubilden. Das jetzige Niveau sollte man durch den Regelabschluss des Master beibehalten und bei den Lehrerstudenten auf keinen Fall mit den gestuften Studiengängen eine Reduktion des fachwissenschaftlichen Studiums anstreben“, sagt Prof. Christiane von Stutterheim (Foto: Stefan Kresin), die Dekanin der Neuphilologischen Fakultät an der Universität Heidelberg, im Interview:
Wie viele Professuren und Institute gehören zu Ihrer Fakultät?
Der Karzer: Wein und Bier gab’s zur Strafe dazu
Von Werner Moritz
Den Karzer (Foto: Fink) der Ruperto Carola in der Augustinergasse besuchen alljährlich mehr als 40 000 Menschen. Sie werden dort in die Endphase der Karzergeschichte versetzt, in die Jahre 1885 bis 1914, als das Karzerleben der Burschenschaften längst zur bierseligen Burleske geworden war. Schon die Karzerordnung von 1853 hatte jedem Studenten als tägliche Versorgung einen Schoppen, also einen halben Liter Wein sowie zwei Flaschen Bier zugestanden.
Als Franz Schandelmaier im Februar 1914 als Letzter entlassen wurde, kehrte er fünf Arrest-Räumen und einem Treppenhaus den Rücken, deren Wände die studentische Phantasie von 30 Jahren lückenlos mit bunten Graffiti und frechen Sprüchen versehen hatte. Das gesamte Ensemble (einschließlich „Thronsaal“) ist heute ein weltweit attraktives Kulturdenkmal.