Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU: Neue Perspektiven nach dem Brexit-Referendum?
Referentin: Prof. Dr. Gisela Müller-Brandeck-Bocquet, Würzburg
Vortrag am 05. Dezember 2016
Die Europäische Union (EU) hat über die Jahrzehnte des Integrationsgeschehens hinweg sukzessive eine umfassende Außenpolitik entwickelt, die in ihrer Konstruktion weltweit einmalig ist. Dieses zu Beginn des 21. Jahrhunderts mit großem Ehrgeiz und Elan erneut aufgegriffene und ausgebaute Zukunftsprojekt ist im gegenwärtigen Kontext der Polykrisen der EU jedoch ins Hintertreffen geraten, so dass die EU-Außenpolitik als schwach gilt. Im Vortrag werden diese großen Entwicklungslinien der EU-Außen- und Sicherheitspolitik rekonstruiert und Hintergründe ausgeleuchtet. Mit Blick auf die integrationspolitische Aktualität gilt es abschließend aufzuzeigen, welche Zukunftsperspektiven sich der EU- Außenpolitik nach dem Brexit-Referendum eröffnen.
Dr. Gisela Müller-Brandeck-Bocquet ist Professorin für Europaforschung und Internationale Beziehungen an der Universität Würzburg. Sie studierte am Institut d’Etudes Politiques in Grenoble, promovierte und habilitierte am Geschwister-Scholl-Institut der LMU München. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Entwicklungsgeschichte und Zukunftsperspektiven der EU, die Außen- und Sicherheitspolitik der EU, die EU als internationaler Akteur sowie deutsche und französische Europa- und Außenpolitik.
Ausgewählte Publikationen:
The Future of the European Foreign, Security and Defense Policy After Enlargement (2006),
Die Afrikapolitik der Europäischen Union (2007)
Deutsche Europapolitik. Von Adenauer bis Merkel (2010)
Zusammen mit Carolin Rüger: The High Representative for the EU Foreign and Security Policy – Review and Prospects (2011)
Zusammen mit Carolin Rüger: Die Außenpolitik der EU (2015)
2016 hat sie mit zahlreichen kürzeren Beiträgen auf die Desintegrationstendenzen in der EU hingewiesen.