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Menschenrechte strafrechtlich schützen – die Genese des Konzepts von ‚Crimes against Humanity‘

Referentin: PD Dr. Kerstin von Lingen, Universität Heidelberg

Vortrag am 15. Mai 2017

Die Debatte um Menschenrechte ist eng verwoben mit der Genese des sogenannten humanitären Kriegsvölkerrecht, also der Idee, dem Krieg Regeln aufzuzwingen. Das Konzept von "Crimes against Humanity", erstmals angewandt vom Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg 1945, spiegelt dies auf eindrucksvolle Weise wider. Weitgehend unbekannt ist, dass diese Konzepte 1945 nicht neu waren, sondern den Schlusspunkt von fast hundert Jahren Debatten darstellten. Die historische Vorgeschichte der juristischen "Erfolgsstory", insbesondere aber die Protagonisten und Vordenker, sollen in diesem Vortrag analysiert und gewürdigt werden. Vom Lieber Code des Amerikanischen Bürgerkriegs über die Haager Friedenskonferenzen, vom "Carnegie Endowment for Peace" 1910 bis zu den Juristen in Versailles und, während des Zweiten Weltkriegs, in der "United Nations War Crimes Commission" , reicht der Blick, der aus dem Blickwinkel der Historikerin der Frage nachgeht, unter welch schwierigen Vorzeichen der Durchbruch des humanitären Völkerrechts - und mit ihm der Menschenrechte - schließlich gelingen konnte.

Pressemitteilung zum Vortrag

 

Kerstin von LingenPD Dr. Kerstin von Lingen ist Historikerin der Universität Heidelberg am Exzellenzcluster „Asia and Europe in a Global Context“, wo sie zudem eine Nachwuchsgruppe zum Thema Kriegsverbrecherprozesse in Asien leitet. Von 1999-2008 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am SFB „Kriegserfahrung“ der Universität Tübingen, aus deren Kontext die vorliegende Studie stammt. Ihre Forschungsschwerpunkte gelten der Genozid- und Gewaltgeschichte, Dekolonisierungsprozessen, Nationaler Kriegserfahrung, sowie der Sklaverei- und Zwangsarbeiterforschung. Unter ihren Publikationen sind zwei Monographien (darunter ihre Dissertation Kesselrings letzte Schlacht. Kriegsverbrecherpolitik, Vergangenheitspolitik, Wiederbewaffnung: der Fall Kesselring, Paderborn 2004), sowie die Tagungsbände Kriegserfahrung und nationale Identität in Europa, Paderborn 2009; (mit Klaus Gestwa), Zwangsarbeit als Kriegsressource in Europa und Asien, Paderborn 2014, und War Crimes Trials in the Wake of Decolonization and Cold War in Asia, 1945-1956: Justice in Time of Turmoil (Basingstoke: Palgrave, 2016).

 
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Letzte Änderung: 23.05.2017
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