Urbane Energiewende: Infrastrukturen und Akteure für die klimaneutrale Stadt
Referent: Dr. Martin Pehnt, Institut für Energie und Umwelt (ifeu)
Respondentin: Annette Friedrich, Stadt Heidelberg
Vortrag am 2. Juli 2018
Urbane Räume sind Regionen hoher Energienachfrage. Eine kohlenstoffarme Versorgung von Städten mit Strom und Wärme ist daher unumgänglich. Doch wie kann das Konzept einer »klimaneutralen Stadt« in Heidelberg realisiert werden? Wie können Bangkok oder Hanoi die Umstellung schaffen? Dezentrale erneuerbare Energien, innovative Wärmenetze, neue Betreibermodelle und die Vernetzung von Angebot und Nachfrage bringen Innovationsschübe auf der Versorgungsseite. Aber urbane Räume müssen zusätzlich auch einen Beitrag zur Energieeinsparung liefern. Damit das Projekt »Klimaneutrale Stadt« gelingt, sind der politische Wille und viele Einzelinitiativen gefragt – von Stadtwerken über Planer bis zu den Endkunden. So wird die urbane Energiewende zu einem städtischen Gemeinschaftsprojekt.
Martin Pehnt ist Wissenschaftlicher Geschäftsführer, Vorstand und Fachbereichsleiter Energie des ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg. Pehnt studierte Physik, Energietechnik und -management in Tübingen, Boulder, Berlin und Stuttgart und forschte am National Renewable Energy Laboratory und am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. In zahlreichen Projekten für nationale und internationale Institutionen, Verbände und Unternehmen analysiert er energiepolitische Instrumente und Strategien zur Förderung klimaschonender Energiesysteme und untersucht Technikfolgen, Ökobilanzen und energiewirtschaftliche und –politische Auswirkungen von erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und anderen innovativen Energie- und Verkehrssystemen. Pehnt lehrt an verschiedenen Hochschulen und ist German Ambassador des European Council for an Energy Efficient Economy. Autor, Gutachter und Series Editor zahlreicher Publikationen.
Foto: IBA Heidelberg / Christian Buck
Annette Friedrich ist in Berlin aufgewachsen und machte dort ihr Abitur. Nach dem Studium der Architektur an der St. Petersburger Universität für Architektur und Baukunst wurde sie Entwurfsarchitektin im Büro des Stadtarchitekten Dresden. Bis 2003 verantwortete sie in Dresden die Bauleitplanung und Stadtgestaltung. Seit 2004 leitet sie das Stadtplanungsamt der Stadt Heidelberg. Sie hatte einen Lehrauftrag an der TU Dresden und der SRH Hochschule Heidelberg, veröffentlichte seit 1990 Beiträge zu Architektur und Städtebau, ist Mitglied der DASL und war in zahlreichen Jurys und Preisgerichtsverfahren - auch für den Deutschen Städtebaupreis, den Otto Borst-Preis und die Hugo-Häring-Auszeichnung tätig.