Hengstberger-Preis 2022
Dr. Elisa Fresta und Dr. Yan Huang
Dr. Andreas Sander
Dr. Philipp Uhl und Dr. Florian Umstätter
2024, 2023, 2022, 2021, 2020, 2019, 2018, 2017, 2016, 2015, 2014, 2013, 2012, 2011, 2010, 2009, 2008, 2007, 2006, 2005, 2004
Bioelektronik: Nachahmung und Verknüpfung biologischer Systeme
Veranstaltungstermin: 15.05. – 17.05. 2023
In unserem täglichen Leben sind wir von elektronischen Geräten, die auf Elektronen als Ladungsträger beruhen, umgeben. Der Ladungstransport in biologischen Systemen erfolgt hingegen mit Ionen und Molekülen unterschiedlicher Größe. Darüber hinaus funktioniert herkömmliche Elektronik nicht im Wasser. Da Wasser aber ein wesentlicher Bestandteil von lebendigen Organismen ist, stellt die Verknüpfung von biologischen Proben oder lebendem Gewebe mit herkömmlicher Elektronik eine Herausforderung dar. Allerdings ist es dank der einzigartigen Kombination von elektronischer und ionischer Leitfähigkeit in einigen organischen Polymeren und kleinen Molekülen seit einigen Jahren möglich geworden, beiden Bereichen zusammenzubringen, was zur Geburt der Bioelektronik führte.
Im Detail befasst sich die Bioelektronik mit miniaturisierten implantier- oder tragbaren Bauteilen, welche durch elektronische Stimulation biologischer Systeme eine Vielzahl von Körperfunktionen und biologischer Signale von Zellen und Organen überwachen sollen. Dies eröffnet immense Möglichkeiten, erfordert aber auch eine enge Kooperation zwischen Elektronik und Biologie, die durch den schnellen Fortschritt in beiden Bereichen gefördert wird. Große Anstrengungen sind sowohl bei der Entwicklung und Optimierung von Materialien und Bauteilen als auch bei der Vertiefung des aktuellen Verständnisses biologischer Systeme vonnöten. Während des Symposiums werden die neuesten Fortschritte auf diesem Gebiet vorgestellt und diskutiert: Hierbei liegt der Schwerpunkt auf dem Design von tragbaren/implantierbaren Bauteilen, neuromorphen Geräten und Biosensoren, neuartigen biokompatiblen/biologisch abbaubaren Materialien und der Modellierung der biologisch-elektronischen Schnittstelle sowie der ionisch-elektronischen Mischleitung.
Dr. Elisa Fresta & Dr. Yan Huang 69120 Heidelberg efresta@uni-heidelberg.deyhuang@uni-heidelberg.de |
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Exploring the massive-star origin of our elements: A unified understanding of stellar yields
Veranstaltungstermin: 04.09. - 08.09.2023
Die chemischen Elemente, die unser tägliches Leben bestimmen, wurden einst in Generationen von Sternen produziert. Ohne die Existenz von Sternen bestünde unser Periodensystem heute tatsächlich nur aus Wasserstoff und Helium. Für die Erzeugung aller weiteren Elemente, die sogenannte Nukleosynthese, spielen besonderes massereiche Sterne mit acht oder mehr Sonnenmassen eine Schlüsselrolle. Bisher fehlt uns allerdings ein präzises, quantitatives Verständnis vieler Prozesse, die an Aufbau und Verbreitung der chemischen Elemente beteiligt sind. Fortschritte in diesem Bereich zu erzielen, ist von fundamentaler wissenschaftlicher Bedeutung, da die Herkunft der verschiedenen Elemente unser Bild der Astrophysik auf allen Skalen prägt, angefangen vom Ursprung des Wassers in unserem Sonnensystem bis hin zur Bildung und Entwicklung ganzer Galaxien in unserem Universum.
Das Hengstberger-Symposium "Exploring the massive-star origin of our elements" beschäftigt sich mit dem zentralen Einfluss der massereichen Sterne auf den Ursprung unserer Elemente. In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich unser Bild von der Entwicklung massereicher Sterne deutlich geschärft, ist aber auch wesentlich komplexer geworden: Beispielsweise wissen wir heute, dass nicht alle massereichen Sterne am Ende ihres Lebens als Supernova explodieren, sondern ein signifikanter Teil von Ihnen direkt zu einem Schwarzen Loch kollabiert. In solchen Fällen ändert sich damit auch der Beitrag dieser Sterne zur Elemententstehung fundamental. Um dies und viele weitere kürzliche Erkenntnisse zu diskutieren, bringt das Hengstberger-Symposium Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Feldern der Astrophysik, u.a. Sternwinde, Supernova-Explosionen und Galaxienentwicklung, zusammen. Dabei wird ein besonderer Schwerpunkt auf die Einbindung einer großen Zahl von Nachwuchswissenschaftler_innen gelegt, um eine bessere Verbreitung neuer Einsichten jenseits traditioneller Forschungsfelder zu ermöglichen und einen Grundstein für neue Kollaborationen hin zu einem übergreifenden Verständnis des Ursprungs unserer Elemente zu gewinnen.
Dr. rer. nat. Andreas Sander |
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Veranstaltungstermin: 17.03-19.03.2023
Die Möglichkeit bakterielle Infektionen mit Antibiotika zu behandeln stellt einen wichtigen Meilenstein der Medizingeschichte dar. Vor nicht einmal 150 Jahren führte eine scheinbar harmlose Verletzung mangels ernstzunehmender Therapieoptionen oftmals noch zu erheblichen gesundheitlichen Problemen oder sogar zum Tod. Heutzutage können bakterielle Infektionen erfreulicherweise mit einem breiten Spektrum unterschiedlichster Antibiotika behandelt werden. Durch übermäßigen oder falschen Einsatz dieser Wirkstoffe beschleunigt, entwickeln jedoch immer mehr bakterielle Erreger Resistenzen gegen viele der auf dem Markt verfügbaren Therapeutika. Man spricht hier deshalb von einer „schleichenden Pandemie“. Um eine postantibiotische Ära zu verhindern, ist die Erforschung und Entwicklung neuer antibakterieller Substanzen wichtiger denn je zuvor. Trotz dieses hohen Innovations-Bedarfs hat sich die industrielle Forschung, in erster Linie aus wirtschaftlichen Gründen, weitestgehend aus der Antibiotikaforschung zurückgezogen. Dieses Forschungsgebiet verbleibt somit größtenteils im akademischen Umfeld. Bedingt durch die Komplexität in der Entwicklung neuer Wirkstoffe, ist die akademische Forschung auf gut funktionierende Kooperationen und adäquate Finanzierungsmöglichkeiten angewiesen.
Das Hengstberger-Symposium „Antimikrobielle Forschung aktuell: Gemeinsam im Kampf gegen die schleichende Pandemie“ bringt akademische Gruppen verschiedener antimikrobieller Forschungsrichtungen mit ausgewählten Vertretern aus der Industrie zusammen, um sowohl akademische als auch industrielle Kooperationen anzubahnen und den wissenschaftlichen Diskurs zu fördern.
Dr. rer. nat. Philipp Uhl
Universitätsklinikum Heidelberg Abt. Nuklearmedizin, Radiopharmazie[UP1] Im Neuenheimer Feld 400 69120 Heidelberg
philipp.uhl@med.uni-heidelberg.de |
Dr. rer. nat. Florian Umstätter 69120 Heidelberg |