Hengstberger-Preis 2024
Dr. D.Wylezalek
Dr. J. Schmid & Dr. S. Schüz
Dr. C. Nunn & Dr. N. Rauscher
2024, 2023, 2022, 2021, 2020, 2019, 2018, 2017, 2016, 2015, 2014, 2013, 2012, 2011, 2010, 2009, 2008, 2007, 2006, 2005, 2004
Quo Vadis Galaxy Evolution: Wie Galaxien entstehen und sich entwickeln
Veranstaltungstermin : 30.06. – 04.07.2025
Wie Galaxien entstehen und sich entwickeln, sind zentrale Fragen der modernen Astrophysik. Warum sehen die Galaxien in unserem Universum, einschließlich unserer eigenen Milchstraße, so aus, wie sie es tun? Die Entstehung und Entwicklung von Galaxien sind komplexe Phänomene, bei denen Wechselwirkungen zwischen Sternen, Gas, Staub, Schwarzen Löchern und Supernovae eine große Rolle spielen. Unser Verständnis der Galaxienentwicklung hat sich in den letzten Dekaden immens vergrößert. Ein Großteil dieses Fortschritts ist auf die rasche Verbesserung von Teleskopen, Weltraumobservatorien und Computerleistungen zurückzuführen. Insbesondere hat das James-Webb-Weltraumteleskop (JWST) in den letzten zwei Jahren Einblicke in das frühe Universum ermöglicht, als Galaxien sich gerade anfingen zu bilden. Einige der neu entdeckten frühen Galaxien existierten bereits, als das Universum gerade einmal ∼300 Millionen Jahre alt war. Eine überraschend große Anzahl von Galaxien im frühen Universum scheint aktiv wachsende supermassereiche schwarze Löcher zu beherbergen, die die Entwicklung ihrer Wirtsgalaxien beeinflusst haben könnten. Die Aussichten für weitere Erkenntnisse in der Galaxienentwicklung sind vielversprechend. Der Bau des Extremely Large Telescope (ELT) ist in vollem Gange, und ab den 2030er Jahren wird das ELT eine systematischere Erforschung unseres Universums ermöglichen und schärfere Bilder von kosmischen Objekten als je zuvor liefern. Zudem wird der Legacy Survey of Space and Time (LSST) zehn Jahre lang jede Nacht Hunderte von Bildern des Himmels aufnehmen. Unsere Fähigkeit, die Entstehung und Entwicklung von Galaxien und Strukturen im Universum zu erfassen, steht vor einer großen Veränderung. Die Interpretation dieser umfangreichen Datensätze erfordert jedoch eine sorgfältige Modellierung und einen Vergleich mit theoretischen Erwartungen sowie verstärkte interdisziplinäre Anstrengungen. Ziel des Symposiums ist es, einen interdisziplinären Austausch zwischen Beobachtungen und den theoretischen Modellen der Galaxienentwicklung zu ermöglichen und den künftigen Kurs der extragalaktischen Astronomie zu diskutieren. Somit wird diese Konferenz einen wichtigen Beitrag zu unserem Verständnis von Galaxienentwicklung leisten und neue Impulse für die weitere Forschung auf diesem Gebiet im nächsten Jahrzehnt und darüber hinaus aufzeigen.
dominika.wylezalek@uni-heidelberg.de
Construction and Experiment: Philosophical Method in Kant and German Idealism
Veranstaltungstermin : 01.09. – 04.09.2025
Philosophieren ist immer verbunden mit einem Nachdenken über die Natur und die Legitimität dieser Tätigkeit. Wie kann das philosophische Nachdenken zur Wahrheit als Erkenntnisziel gelangen? Bedient sich die Philosophie dabei einer Methode, die ebenso wissenschaftlich ist wie diejenigen der Mathematik und Naturwissenschaften? Nach den wissenschaftlichen Revolutionen des 17. und 18. Jahrhundert stellte sich diese Frage der damaligen deutschen Philosophie mehr denn je. Philosoph_innen standen – wie heute auch noch – unter dem Druck, die Wissenschaftlichkeit ihres eigenen Tuns unter Beweis zu stellen. In ihrem Versuch, Philosophie mit einer wissenschaftlichen Methode auszustatten, orientierten sich Kant, Maimon, Fichte, Schelling und Hegel auf fruchtbare Weise an den Paradigmen der aufstrebenden Wissenschaften, insbesondere an den Paradigmen der geometrischen Konstruktion und dem naturwissenschaftlichen Experiment. Die Rezeption und kreative Adaption dieser Methoden in der klassischen deutschen Philosophie soll im Zentrum der Tagung stehen. Der Status von Konstruktion und Experiment als übergreifenden Methodenparadigmen innerhalb der klassischen deutschen Philosophie ist bisher noch wenig systematisch erforscht. Es gibt derzeit nur wenige Arbeiten, die einen Querschnitt verschiedener Autor_innen und Texte betrachten und dabei die systematische Funktion des konstruktiven bzw. experimentellen Vorgehens beachten. Die Tagung versammelt ausgewiesene Spezialist_innen zu Autoren von Kant bis Hegel sowie Nachwuchswissenschaftler_innen, um die Thematik in vernetzter Perspektive und unter verschiedenen systematischen Aspekten zu beleuchten. Die Tagung soll damit einen Impuls für die Forschungsdiskurse zu Kant und dem sog. deutschen Idealismus setzen und einen Beitrag für die bis heute andauernde methodische Selbstverständigung der Philosophie leisten.
Dr. Jelscha Schmid
Philosophisches Seminar
Universität Heidelberg
Schulgasse 6
69117 Heidelberg
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Dr. Simon Schüz
Institut für Philosophie
Rheinland-Pfälzische
Technische Universität (RPTU)
Fortstraße 7
76829 Landau i.d. Pfalz
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Disciplinary Transformations? Humanities Impact on Reshaping the Digital Humanities
Veranstaltungstermin : 12.06. – 13.06.2025
Die fortschreitende Digitalisierung wirkt sich massiv auf die Geisteswissenschaften aus und stellt traditionelle Methoden in Frage. Digital Humanities (DH) gelten als Ausdruck dieser digitalen Transformation der Geisteswissenschaften. Doch blickt man auf die Scientific Community derer, die computergestützte Methoden nutzen, offenbart sich auch eine andere Perspektive: Auch die DH selbst durchlaufen einen ständigen Transformationsprozess, nicht zuletzt bedingt durch den ständigen Zuwachs neuer Disziplinen. Dieses Hengstberger-Symposium beleuchtet diese Transformation erstmals detailliert in fünf verschiedenen Panels. Das erste Panel untersucht exemplarisch die Disziplinenvielfalt in den DH und zeigt so die enorme Breite von Untersuchungsgegenständen und Fächern in den DH auf. Ein weiteres Panel widmet sich dem „Theorie-Frühling“ und analysiert die plötzliche Theoriebegeisterung der letzten Jahre in den DH. Die ursprünglich textzentrierten DH haben durch den Zuwachs neuer Disziplinen wie Kunstgeschichte und Filmwissenschaft einen multimodalen Wandel erlebt. Hierbei wird erörtert, ob es sich um neue Forschungsgemeinden handelt oder ob diese sich in die DH integrieren lassen. Disziplinäre Fragestellungen und Untersuchungsgegenstände erfordern ein hohes Maß an Operationalisierungskompetenz, was in einem Early Career Research Panel durch einen Open Call praxisnah veranschaulicht wird. Schließlich wird im letzten Panel, das den „dark sides of DH“ gewidmet ist, die zunehmende Sensibilisierung der DH-Community beleuchtet, interne Probleme wie den Primat des Englischen, intransparente Arbeitsstrukturen oder den eigenen ökologischen Fußabdruck zu erkennen und Lösungsmöglichkeiten auszuarbeiten. In der abschließenden Keynote und offenen Diskussion werden die verschiedenen Aspekte der disziplinären Transformation der DH reflektiert und mit allen Forschenden nochmals debattiert, um sich so dem Phänomen der disziplinären Transformation in den Digital Humanities zu nähern.
Dr. Christopher Nunn
Dekanat der Theologischen Fakultät
Hauptstraße 231
69117 Heidelberg
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Dr. Natalie Rauscher
Heidelberg Center for American Studies
Hauptstraße 120
69117 Heidelberg
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