Field of Focus III - Digital Humanities Annotation von Moralisierungspraktiken
Projektleitung: Prof. Dr. Ekkehard Felder und Dr. Maria Becker
Ansprechpartnerin: Dr. Maria Becker
In dem Projekt „Annotation von Moralisierungspraktiken“ erstellen wir ein Datenset mit Texten aus verschiedenen Wissensdomänen, in denen Sprachhandlungen des Moralisierens annotiert werden.
Unter moralisierende Sprachhandlungen verstehen wir diskursstrategische Verfahren, in denen die Beschreibung von Streitfragen und erforderlichen Handlungen mit moralischen Begriffen enggeführt werden. Auf moralische Werte verweisendes Vokabular (wie beispielsweise “Freiheit”, “Sicherheit” oder “Glaubwürdigkeit”) wird dabei verwendet, um eine Forderung durchzusetzen, die auf diese Weise unhintergehbar erscheint und keiner weiteren Begründung oder Rechtfertigung bedarf, wie etwa in folgendem Satz: “Wir sollten eine Organisation gründen, um den Frieden in der Welt voranzubringen und gegen die Gewalt in Kriegsgebieten vorzugehen.”
Der entstehende Datensatz soll in Zukunft zur automatisierten Erforschung des Phänomens der Moralisierung genutzt werden - ein diffuses alltagssprachliches Konzept, das als Terminus der deskriptiven Linguistik operationalisiert werden soll.
Kooperationspartner:innen
Prof. Dr. Marcus Müller, Germanistik - Digitale Linguistik an der TU Darmstadt und Leiter des Discourse Labs
Europäisches Zentrum für Sprachwissenschaften (EZS)
Dr. Ines Rehbein und Jonathan Kobbe von der Data and Web Science Group an der Fakultät für Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsmathematik der Universität Mannheim