icon-symbol-logout-darkest-grey

Verborgene Talente

Hallo zusammen, ich bin Eric. Ich bin Mechatroniker/Computeringenieur und ich bin schon immer von der Lösung von Problemen durch Automatisierungsansätze fasziniert. Ich schaue mich gerne in meiner Umgebung um und stelle mir vor, wie alltägliche Prozesse automatisiert werden könnten oder was möglich wäre, wenn bestimmte Informationen automatisch gesammelt werden. Natürlich ist nicht immer alles praktisch oder nützlich, aber hin und wieder habe ich gute Ideen, die sich nicht allzu schwer realisieren lassen.

Eine dieser Ideen war ein mit dem WLAN verbundener Briefkastensensor. Die Idee hierfür kam mir während der Bewerbungsphase für einen Masterstudiengang. Einige Universität versenden ihre Zusagen immer noch ganz klassisch per Post und nicht elektronisch. Somit musste ich jeden Tag zum Briefkasten laufen, nur um zu sehen, dass er leer war. Daher dachte ich mir, wenn ich die Post schon nicht elektronisch erhalten kann, kann ich mich zumindest elektronisch benachrichtigen lassen, wenn ich Post im Briefkasten habe.

Für dieses Projekt wollte ich ein bisschen mit drahtloser Kommunikation experimentieren, v.a. WLAN, da das System auf diese Weise relativ einfach zu installieren ist. Außerdem wollte ich nicht zu viel Geld ausgeben, wusste aber, dass es zwecks Testung und Defekten nützlich sein könnte, Ersatzteile zu haben. Daher setzte ich ein Budget von 50 € an (ein System kostet nur 10 €).

WiFi-attached postbox sensor

Hinsichtlich der Entwicklung galt es in erster Linie 3 funktionale Komponenten zu berücksichtigen: den Sensormechanismus, die Telemetrieeinheit und die Stromversorgung. Bei der Stromversorgung wurde mir schnell klar, dass das System batteriebetrieben sein muss, damit die Installation flexibel bleibt. Für die Telemetrieeinheit kam mir ein recht alter, aber beliebter Mikrocontroller mit integriertem WLAN-Modul (ESP8266) in den Sinn und für den Sensor dachte ich an mehrere Lösungsvarianten. Ich zog Lichtschranken, einfache Fotowiderstände und kapazitive Sensoren in Betracht, aber letztendlich war die praktischste Lösung der Einsatz von mechanischen Schaltern, da diese lediglich bei Aktivierung Strom verbrauchen. Da das System batteriebetrieben ist, was der Stromverbrauch sehr wichtig. Müsste ich jeden Tag zum Briefkasten gehen, um die Batterie zu wechseln, wäre der Sinn und Zweck dahin.


Im finalen System befindet sich der Mikrocontroller die meiste Zeit im Deep-Sleep-Modus. Lediglich dann, wenn der Postbote den Briefkasten öffnet, senden die Schalter einen kurzen Weckimpuls, sodass sich der Controller mit dem WLAN verbindet, eine E-Mail senden und wieder in den Deepl-Sleep-Modus zurückkehrt. Dadurch konnte ich erreichen, dass das System ca. 5 Wochen am Stück mit einer Batterieladung in Betrieb bleiben konnte. 
Dank des Hans-Peter Wild Talent Scholarships konnte ich ein Solarpanel kaufen, das die Batterie automatisch auflädt. Später habe ich dieses Solarpanel für einen solarbetriebenes Handy-Ladegerät verwendet, ein weiteres Bastelprojekt von mir, bei dem ich mehr über die derzeit verwendetet Ladeprotokolle lernen wollte. Darüber hinaus wollte ich mir einen 3D-Drucker kaufen, um ein passendes Gehäuse für das System anzufertigen. Da jedoch mein Zimmer in Heidelberg nicht sehr groß ist und bereits „Ersatzteile“ dort lagern, habe ich diesen Wunsch erst einmal vertagt. 

Postbox with WiFi sensor