Nature Marsilius Gastprofessur Mit Fakten überzeugen

Pressemitteilung Nr. 48/2022
1. Juni 2022

Ionica Smeets übernimmt Nature Marsilius Gastprofessur für Wissenschaftskommunikation an der Universität Heidelberg

Was zeichnet eine gute populärwissenschaftliche Kolumne aus? Wie lassen sich komplexe Forschungsergebnisse in einem Vortrag allgemeinverständlich darstellen? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt der aktuellen Nature Marsilius Gastprofessur für Wissenschaftskommunikation an der Universität Heidelberg, die Prof. Dr. Ionica Smeets von der Universität Leiden (Niederlande) übernommen hat. Als Professorin auf diesem Gebiet leitet sie dort die Forschungsgruppe Wissenschaftskommunikation und Gesellschaft. Die studierte und promovierte Mathematikerin ist zudem als Wissenschaftsjournalistin tätig. Sie gestaltet im Sommersemester 2022 ein Programm mit mehreren Workshops. Insbesondere Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforscher sollen darin geschult werden, ihre Forschung einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln und zum gesellschaftlichen Dialog beizutragen. Für den 12. Juli ist ein öffentlicher Vortrag mit Ionica Smeets geplant.

Ionica Smeets

Die Gastprofessur ist eine gemeinsame Initiative von Holtzbrinck Berlin, der Klaus Tschira Stiftung und der Universität Heidelberg. Namhafte Expertinnen und Experten werden im Rahmen der Professur an die Universität eingeladen, um in eigenen Veranstaltungen zu vermitteln, was eine qualitativ hochwertige Berichterstattung über wissenschaftliche Arbeit und wissenschaftliche Erkenntnis ausmacht. Zugleich sollen die Gastprofessorinnen und Gastprofessoren eine breit angelegte Diskussion über neue Formen des Austauschs zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit anstoßen. Zu den bisherigen Inhabern der Gastprofessur gehören der langjährige Chefredakteur der Zeitschrift „Nature“, Sir Philip Campbell, sowie die Wissenschaftsjournalistinnen Dagmar Röhrlich und Eva Wolfangel.

In den Workshops mit Ionica Smeets geht es unter anderem um effektives Kommunizieren und das Vermeiden von Fachjargon, aber auch um Schwierigkeiten, einen Teil der Gesellschaft – etwa beim Thema Impfen oder dem Klimawandel – mit wissenschaftlichen Fakten zu überzeugen. Im Rahmen kleinerer Übungen erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer darüber hinaus, wie leicht gut gemeinte Kommunikationsstrategien scheitern können. Ionica Smeets wird sich auch mit der Frage beschäftigen, welche Effekte Wissenschaftskommunikation haben kann und wie sie sich messen lassen.

Ionica Smeets hat Angewandte Mathematik und Informatik an der Technischen Universität Delft (Niederlande) studiert und wurde 2010 mit einer Arbeit zum Thema „On continued fraction algorithms“ an der Universität Leiden promoviert. Dort ist sie seit 2015 als Professorin für Wissenschaftskommunikation tätig. Seit 2004 arbeitet sie als freiberufliche Journalistin unter anderem für die Zeitung „de Volkskrant“, in der auch eine wöchentliche Kolumne von ihr erscheint. Zugleich vermittelt sie in zahlreichen TV-Formaten wissenschaftliche Themen. Ionica Smeets hat darüber hinaus mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt ein Kinderbuch über Mathematik.