Namen und Nachrichten

März 2025

EINEN RUF NACH HEIDELBERG HABEN ANGENOMMEN

Dr. Daniel Schindler, Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie, auf die W3-Professur „Mikrobiologie“ (Fakultät für Biowissenschaften)

Dr. Astrid Schweighofer, Österreichische Akademie der Wissenschaften und Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems (Österreich), auf die W3-Professur „Historische Theologie (Neuzeit)“ (Theologische Fakultät)

DIE BEZEICHNUNG „AUSSERPLANMÄSSIGE PROFESSORIN“ WURDE VERLIEHEN AN (FÜR DIE DAUER DER LEHRBEFUGNIS)

Priv.-Doz. Dr. Elke Burgermeister (Medizinische Fakultät Mannheim)

SENIORPROFESSUR

Prof. Dr. Dr. Michael Welker, Theologische Fakultät 
Forschungszentrum Internationale und Interdisziplinäre Theologie 
Laufzeit: 1. März bis 30. September 2025 (Verlängerung)

ALEXANDER VON HUMBOLDT-STIFTUNG PREISTRÄGER / STIPENDIATEN AN DER UNIVERSITÄT HEIDELBERG

Prof. Dr. Daniel Beland (Politikwissenschaft), McGill University, Montreal (Kanada) 
Humboldt-Forschungspreis 
Gastgeberin: Prof. Dr. Jale Tosun, Universität Heidelberg, Institut für Politische Wissenschaft

Dr. Hugo Montémont (Allgemeine Genetik und funktionelle Genomforschung), Universität Sorbonne, Paris (Frankreich) 
'Humboldt-Forschungsstipendium für Postdocs 
Gastgeber: Prof. Dr. Matthias Kloor, Universitätsklinikum Heidelberg

Dr. Federico Rizzuti (Astrophysik), Universität Triest (Italien) 
Humboldt-Forschungsstipendium für Postdocs 
Gastgeber: Prof. Dr. Friedrich Röpke, Universität Heidelberg, Zentrum für Astronomie

EHRUNGEN – AUSZEICHNUNGEN – ERNENNUNGEN

Stern-Gerlach-Medaille

Für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen ist der Physiker Prof. Dr. Klaus Blaum mit der Stern-Gerlach-Medaille der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) ausgezeichnet worden. Gewürdigt werden damit seine wegweisenden Beiträge zur Weiterentwicklung der Messtechnik an Penning-Ionenfallen, mit denen er die Genauigkeit der Messung von Massen, Ladungen sowie magnetischen Momenten von Teilchen, Antiteilchen und hochgeladenen Ionen signifikant verbessert hat. Klaus Blaum ist seit 2007 Direktor am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg, wo er die Abteilung „Gespeicherte und gekühlte Ionen“ leitet. Als Honorarprofessor ist er an der Fakultät für Physik und Astronomie der Universität Heidelberg tätig. Die Stern-Gerlach-Medaille ist die höchste Auszeichnung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft auf dem Gebiet der experimentellen Physik. Sie wird jährlich für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten vergeben. Die Verleihung der Medaille an Klaus Blaum hat am 11. März 2025 im Rahmen der Jahrestagung der DPG in Bonn stattgefunden.

Porträt Klaus Blaum
Porträt Klaus Blaum

Heinz Maier-Leibnitz-Preis

Mit Immunzellen Hirntumore bekämpfen – das ist das Ziel des Mediziners Privatdozent Dr. Dr. Lukas Bunse, der in diesem Jahr den Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft erhält. Ausgezeichnet wird er für seine Forschung zur Entwicklung und klinischen Umsetzung von immuntherapeutischen Strategien für Patienten mit sogenannten höhergradigen Gliomen. Der mit jeweils 200.000 Euro dotierte Preis ist Deutschlands wichtigste Auszeichnung für Forscherinnen und Forscher in der Aufbauphase ihrer Karriere. Das Preisgeld kann über einen Zeitraum von bis zu drei Jahren für ihre weitere Forschungsarbeit verwendet werden. Lukas Bunse forscht als Privatdozent an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg und am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Zudem ist er als Arzt in der Neurologie am Universitätsklinikum Mannheim tätig. Im Mittelpunkt seiner Forschung stehen höhergradige Gliome, die durch Mutationen von Zellen des Gehirns oder Rückenmarks entstehen und äußerst schwierig zu behandeln sind. Mit seinen Arbeiten will der Wissenschaftler dazu beitragen, Hirntumore besser zu verstehen und mithilfe dieser Erkenntnisse wirksame Immuntherapien zu entwickeln. Der Heinz Maier-Leibnitz-Preis wird jährlich an herausragende Forscherinnen und Forscher verliehen, die sich in einem frühen Stadium ihrer wissenschaftlichen Laufbahn befinden. Die zehn Auszeichnungen des Jahres 2025 gehen an vier Wissenschaftlerinnen und sechs Wissenschaftler. Die Verleihung der Heinz Maier-Leibnitz-Preise findet am 3. Juni 2025 in Berlin statt. Die Preisträger hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) am 28. März 2025 bekanntgegeben.

Porträt Lukas Bunse

Umweltpreis der Viktor und Sigrid Dulger Stiftung

Für herausragende Forschungsleistungen mit hoher Relevanz für die Umweltforschung sind zwei exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen der Universität Heidelberg ausgezeichnet worden: Die Geographin Dr. Dagmar Brombierstäudl und die Public-Health-Expertin Dr. Patricia Nayna Schwerdtle teilen sich den mit 10.000 Euro dotierten Umweltpreis der Viktor und Sigrid Dulger Stiftung. Preisträgerin Dagmar Brombierstäudl befasst sich in ihrer am Südasien-Institut entstandenen Dissertation mit dem in der Wissenschaft bislang wenig beachteten Thema Aufeis. Bezeichnet werden damit Ablagerungen von geschichtetem Eis, die durch das Gefrieren von aufeinanderfolgenden Wasseraustritten entstehen. Die Public-Health-Forscherin Patricia Nayna Schwerdtle hat mit ihrer Doktorarbeit am Heidelberger Institut für Global Health einen wichtigen Beitrag zu den globalen Folgen des Klimawandels für die öffentliche Gesundheit geleistet, wie die Preisjury hervorhebt. Mit dem Umweltpreis der Viktor und Sigrid Dulger Stiftung werden jährlich herausragende Masterarbeiten, Dissertationen oder Habilitationen auf dem Gebiet der Umweltforschung ausgezeichnet. Er wird vom Heidelberg Center for the Environment (HCE), dem umweltwissenschaftlichen Forschungszentrum der Universität, vergeben. Die Auszeichnungen für das Jahr 2024 überreichte die Prorektorin für Qualitätsentwicklung und Nachhaltigkeit, Prof. Dr. Karin Schumacher, im Rahmen einer Feierstunde am 18. März 2025.

Dagmar Brombierstäudl und Patricia Nayna Schwerdtle

SIAM/ACM Prize in Computational Science and Engineering

Für seine hervorragenden Beiträge zur Entwicklung der deal.II Finite Element Library – einer Open-Source-Software zur Durchführung wissenschaftlicher und technischer Berechnungen – hat Prof. Dr. Guido Kanschat gemeinsam mit einem internationalen Entwicklerteam den SIAM/ACM Prize in Computational Science and Engineering erhalten. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre von der Society for Industrial and Applied Mathematics (SIAM) und der Association for Computing Machinery (ACM) für exzellente wissenschaftliche Leistungen in der Entwicklung und Anwendung mathematischer und computergestützter Methoden vergeben. Guido Kanschat forscht am Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR) der Universität Heidelberg; zudem ist er Dekan der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Ruperto Carola. Mit dem SIAM/ACM Prize sind in diesem Jahr neben Guido Kanschat unter anderem auch drei Alumni der Universität Heidelberg ausgezeichnet worden: Prof. Dr. Wolfgang Bangerth von der Colorado State University (USA) und Prof. Dr. Matthias Maier von der Texas A&M University (USA) haben ihr Masterstudium und ihre Promotion an der Universität Heidelberg abgeschlossen; Dr. Daniel Arndt vom Oak Ridge National Laboratory (USA) war als Postdoktorand an der Ruperto Carola tätig. Die Preisverleihung hat am 3. März 2025 im Rahmen der SIAM Conference on Computational Science and Engineering in Fort Worth (USA) stattgefunden.

Porträt Guido Kanschat

James W.C. Pennington Award

Der Religionshistoriker Prof. Dr. Lerone A. Martin, Wissenschaftler an der Stanford University (USA), wird mit dem diesjährigen James W.C. Pennington Award der Universität Heidelberg geehrt. Ausgezeichnet wird damit ein Forscher, der wegweisende Arbeiten zur afroamerikanischen Geschichte vorgelegt hat. Der Preis, der vom Heidelberg Center for American Studies (HCA) und der Theologischen Fakultät vergeben wird, erinnert an den amerikanischen Pfarrer und ehemaligen Sklaven James W.C. Pennington. Dieser erhielt 1849 die Ehrendoktorwürde der Ruperto Carola und war damit der erste Afroamerikaner, dem ein solcher Titel von einer europäischen Universität verliehen wurde. Lerone A. Martin forscht an der Stanford University zur amerikanischen sowie insbesondere zur afroamerikanischen Religionsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Er ist Direktor des Martin Luther King, Jr. Research and Education Institute der Stanford University. Der James W.C. Pennington Award wird jährlich an hervorragende Wissenschaftler vergeben, die zu Themen forschen, die für Pennington von besonderer Bedeutung waren. Dazu gehören Sklaverei und Emanzipation, Frieden, Bildung, gesellschaftliche Reformen, Bürgerrechte, Religion und interkulturelle Verständigung. Verbunden mit dem Preis ist ein einmonatiger Forschungsaufenthalt in Heidelberg. Finanziert wird der James W.C. Pennington Award durch eine Spende der Manfred Lautenschläger-Stiftung. Das HCA hat die Auszeichnung für Lerone A. Martin im März 2025 bekanntgegeben. Die Preisverleihung findet am 24. Juni 2025 in Heidelberg statt.

Porträt Lerone Martin

Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis

Mit Prof. Dr. Wolfram Pernice hat ein herausragender Wissenschaftler der Universität Heidelberg den mit 2,5 Millionen Euro dotierten Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), den wichtigsten Forschungsförderpreis in Deutschland, erhalten. Wolfram Pernice forscht zur integrierten Photonik, um neue Methoden für die Informationsverarbeitung und für schnelle Rechenverfahren mit Licht zu entwickeln. Mit seiner Forschung zum neuromorphen photonischen Rechnen habe der Experimentalphysiker Pionierarbeit geleistet, so die DFG. Am Kirchhoff-Institut für Physik leitet Wolfram Pernice die Arbeitsgruppe „Neuromorphic Quantumphotonics“. Die insgesamt zehn Auszeichnungen mit dem Leibniz-Preis wurden am 19. März 2025 in Anwesenheit von Bundesforschungsminister Cem Özdemir in Berlin übergeben. Die Namen der Preisträger hat die DFG am 11. Dezember 2024 bekanntgegeben.

Leibniz-Preis für Heidelberger Wissenschaftler Wolfram Pernice

Brain Prize der Lundbeck Foundation

Der Neurowissenschaftler und Neurologe Prof. Dr. Frank Winkler wird mit dem weltweit bedeutendsten Preis auf dem Gebiet der Hirnforschung ausgezeichnet: Er erhält den von der Lundbeck Foundation vergebenen Brain Prize 2025. Gewürdigt wird damit seine Forschung zur Interaktion von Hirntumorzellen und Nervensystem, die einen Grundstein für den Forschungsbereich Cancer Neuroscience gelegt hat und Ansatzpunkte für neue Therapiestrategien bei Glioblastomen – bösartigen Tumoren des Gehirns – bietet. Frank Winkler forscht an der Medizinischen Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg und am Deutschen Krebsforschungszentrum; als Mediziner ist er am Universitätsklinikum Heidelberg tätig. Die Auszeichnung ist mit zehn Millionen Dänischen Kronen (rund 1,3 Millionen Euro) dotiert und geht zu gleichen Teilen an den Heidelberger Wissenschaftler und an Prof. Dr. Michelle Monje, die als Neurowissenschaftlerin und Neuroonkologin an der Stanford University (USA) inoperable Hirntumoren bei Kindern erforscht. Prof. Winkler und Prof. Monje haben – so die Lundbeck Foundation – unabhängig voneinander die intensiven Interaktionen zwischen Gliomzellen und Nervenzellen des Gehirns entdeckt und das Verständnis der Biologie dieser neurologischen Krebsarten grundlegend verändert. Damit verbunden sei ein „Paradigmenwechsel“, indem die beiden Forscher die Neurowissenschaften in die Krebsforschung einbezogen haben. Der Brain Prize würdigt besonders innovative und weitreichende Fortschritte in allen Bereichen der Hirnforschung, von der neurowissenschaftlichen Grundlagenforschung bis zur angewandten klinischen Forschung. Seit 2011 wird die Auszeichnung jährlich verliehen. Die Preisverleihung mit König Frederik X. von Dänemark wird am 28. Mai 2025 in Kopenhagen stattfinden. Die Auszeichnung für Frank Winkler hat die Lundbeck Foundation am 5. März 2025 bekanntgegeben.

Porträt Frank Winkler

Myositis-Nachwuchs-Forschungspreis

Für seine Forschungsarbeiten zur sogenannten Einschlusskörpermyositis ist Sven Wischnewski mit dem Myositis-Nachwuchs-Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke (DGM) ausgezeichnet worden. Sven Wischnewski ist Doktorand an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg und als Assistenzarzt in der Neurologischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim tätig. Neben seiner klinischen Tätigkeit forscht er dort in der Sektion Neuroimmunologie. Bei der Einschlusskörpermyositis handelt es sich um die häufigste entzündliche Muskelerkrankung älterer Erwachsener. Bislang gibt es keine wirksame Therapie, die das Fortschreiten der Erkrankung effektiv verlangsam könnte. Im Rahmen einer internationalen Studie, an der Sven Wischnewski als einer der Erstautoren mitgewirkt hat, gelang es den beteiligten Wissenschaftlern, mithilfe innovativer Ansätze wie Einzelzellkern-RNA-Sequenzierung und räumlich aufgelöster Transkriptomic neue Einblicke in die Pathophysiologie der Einschlusskörpermyositis zu gewinnen. Die dabei entdeckten Mechanismen können zu neuen Therapieansätzen führen, um geschädigte Muskelfasen zu schützen und deren Widerstandsfähigkeit zu stärken. Die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke vergibt den Myositis-Nachwuchs-Forschungspreis jährlich an hervorragende junge Wissenschaftler, die zu entzündlichen Erkrankungen der Muskulatur forschen. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro verbunden. Die Verleihung des Preises an Sven Wischnewski fand am 20. März 2025 im Rahmen des DGM-Kongresses in Gießen statt.

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