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2. Studienberatung und wissenschaftliche Weiterbildung
 
        a. Zentrum für Studienberatung und Weiterbildung

Die Heidelberger Konstruktion eines Zentrums für Studienberatung und Weiterbildung (ZSW) ist modellhaft im Land Baden-Württemberg und im Vergleich zu anderen Bundesländern. Über den traditionellen Auftrag der Studienberatung hinaus sind dem ZSW als zwei weitere in den §§ 3, 48 und 49 UG verankerte Aufgaben - die Kompetenzförderung im Bereich der Schlüsselqualifikationen und die Entwicklung von Angeboten der wissenschaftlichen Weiterbildung - zugeordnet. In dieser Struktur spannt sich ein einzigartiger Bogen von der Entscheidungsberatung beim Übergang von der Schule in die Hochschule über die studienbegleitende Kompetenzförderung in Kooperation mit den Fakultäten hin zu Angeboten für Absolventinnen und Absolventen der Universität. Das ZSW versteht sich als zentrale Service-Einrichtung des Rektorats für Studium und Lehre sowie Wissenschaftliche Weiterbildung.

Über das ZSW wird das Mentorenprogramm begleitet. Ziel dieses vom Land auf die Dauer von drei Jahren finanzierten Programms ist die Förderung des Studienverlaufs mit Hilfe einer intensiven Beratung und Betreuung durch Mentoren. Zu der als Mentoren infrage kommenden Personengruppe zählen in erster Linie Professoren. Das Mentoring soll in der Studieneingangsphase, beim Übergang vom Grund- zum Hauptstudium, in der Phase des Wechsels in den Beruf und gegenüber definierten Zielgruppen zum Einsatz kommen. Im vergangenen Jahr wurden durch das Rektorat elf Anträge bewilligt. In den genehmigten Projekten wird überwiegend der Übergang von der Hochschule auf den Arbeitsmarkt durch den Einsatz von Mentoren verbessert werden.

Zentrale Beratungsstelle

Die Zentrale Beratungsstelle bietet unter anderem die folgenden Dienstleistungsangebote an:

- Angebote an Einzel- und Gruppenberatung

Das Angebot einer informierenden, problemklärenden und kompetenzfördernden Einzelberatung richtet sich an diejenigen Studieninteressierten und Studierenden, die sich aktiv um eine Klärung der Fragen im Zusammenhang mit dem Studium bemühen. Die problemklärende Gruppenberatung unterstützt Studierende im Umgang mit Zweifeln am Studium, mit Lern- und Prüfungsschwierigkeiten.

- Kursprogramm „Abitur - und was dann?“

Dieses Angebot im Übergang von der Schule zur Hochschule fördert die Entscheidungsfähigkeit der Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Seit Mitte des Jahres 2001 werden die Kurse im Rahmen des Tutorienprogramms der Abteilung Schlüsselkompetenzen durchgeführt, womit der starken Nachfrage entsprechend die Anzahl der Kurse erhöht werden konnte.

- (Schlüssel-)Kompetenzfördernde Kurse (Kursprogramm „Fit im Studium“)

Zielgruppe des Programms sind Studierende, die ihre Studienkompetenzen verbessern und erweitern wollen.

- Orientierungstage Rhein-Neckar

Die Orientierungstage bieten jeweils im März Studieninteressierten Informationsmöglichkeiten in Einzelveranstaltungen von über 35 Studienfächern der Universität Heidelberg. Parallel dazu werden auf einer Hochschulmesse die Studienangebote von mehr als 30 Hochschulen und Akademien des Großraums Rhein-Neckar vorgestellt.

- Infothek

Im März 2001 ist die neu eingerichtete Infothek eröffnet worden. Sie bietet die Möglichkeit einer umfangreichen, selbständigen Recherche und hält in einer kleinen Präsenzbibliothek vielfältiges Informationsmaterial zu Fragen rund um das Studium zur Verfügung.

Auffallend ist die intensive Nutzung des Internet-Angebots, das durch das ZSW bereit gestellt wird. Die Zugriffshöhe und Zugriffsart deuten auf eine schnelles und zielgerichtete Kommunikationsverhalten hin. Die intensive Nutzung dieser Seiten zeigt eine Funktion, die über das Angebot eines reinen Informationsmediums hinausgeht:

Kompetenz-
förderung für Studierende und Lehrende
  Abteilung Schlüsselkompetenzen

Die Abteilung Schlüsselkompetenzen unterstützt die Fakultäten und Institute bei ihrem Bemühen um eine hohe Studienqualität im Rahmen des Tutorienprogramms nach dem Heidelberger Modell zum studienbegleitenden Erwerb von Schlüsselkompetenzen. Das Modell ruht auf drei Säulen:

  • Kompetenzförderung für Studierende von der Studienvorbereitung bis zum Übergang in den Beruf durch ein in die Studienpläne integriertes Tutorienprogramm zur Förderung von Schlüsselkompetenzen
  • Kompetenzförderung für Lehrende durch didaktische Schulung und Beratung, erweitert durch die Anbindung in den Regionalverbund Hochschuldidaktik an den Universitäten Heidelberg und Mannheim
  • Weiterentwicklung der Curricula vor allem durch die Integration von Tutorienprogrammen und nun beginnend die Unterstützung bei der Konzeption von Bachelor- und Master-Studiengängen
Zentrales Element des Tutorienprogramms ist der dezentrale und multiplikative Ansatz: Kooperationspartner sind die Studienfächer, trainiert werden höhersemestrige Studierende oder Graduierte des jeweiligen Faches. Die Zusammenarbeit geschieht auf der Grundlage von Kooperationsvereinbarungen mit den Fakultäten. Für die Finanzierung standen im Jahr 2001 ca. 512.000 Euro zur Verfügung, die hälftig vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und Universität bereit gestellt werden. Die Abteilung arbeitet mittlerweile mit 31 Fächern aus zwölf Fakultäten zusammen.

Modellprojekt des Landes und der Universitäten Heidelberg und Mannheim   Hochschuldidaktisches Zentrum der Universitäten Heidelberg und Mannheim

Im August des vergangenen Jahr wurde das Hochschuldidaktische Regionalzentrum der Universitäten Heidelberg und Mannheim eingerichtet. Der Sitz des Regionalzentrums ist an der Universität Mannheim. In der Abteilung Schlüsselkompetenzen des ZSW ist die Arbeitsstelle Hochschuldidaktik der Universität Heidelberg angesiedelt. Der personelle Aufbau war im November 2001 abgeschlossen. Die Aufgaben des Zentrums sind unter anderem

  • die Organisation des Didaktikprogramms an beiden Universitäten,
  • die Fort- und Weiterbildung in didaktischen Fragen für Erstlehrende
  • sowie die Umsetzung bereits bestehender und evaluierter Programme.Für die Erfüllung dieser Aufgaben stellt das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Mittel zur Verfügung. Beide Universitäten stellen ihrerseits je zwei halbe Stellen sowie Sachmittel in Höhe von mehr als je 7.000 Euro bereit. Die Laufzeit des Modellprojekts beträgt fünf Jahre. Bereits bestehende Angebote der Abteilung Schlüsselkompetenzen ebenso wie der Hochschul-didaktische Kurs für Habilitanden der Pädagogischen Hochschule Heidelberg werden über das Hochschuldidaktische Regionalzentrum angeboten. Im Wintersemester 2001/2002 sind die ersten Kurse durchgeführt worden.
Mittlerweile hat es sich als notwendig erwiesen zu unterstreichen, dass auch die Ausgestaltung des Didaktikprogramms von der Autonomie der beteiligten Hochschulen getragen wird.

Wissenschaftliche Weiterbildung

Ziel der Abteilung Wissenschaftliche Weiterbildung ist die Entwicklung neuer, an der Nachfrage des Marktes orientierter Weiterbildungsangebote. Schwerpunkt ist die Vermittlung berufsadäquater Zusatzqualifikationen. Das Angebot konzentriert sich auf medizinische, natur- und sozialwissenschaftliche Programme sowie zwei Veranstaltungsformen:

- Weiterbildungsstudiengänge mit interdisziplinärem Ansatz

Ziel ist es, dem Hochschulabsolventen in den ersten Berufsjahren aktuelles, berufsbezogenes Wissen oder Verfahren zum Einsatz solchen Wissens zu vermitteln und neue Qualifikationsfelder zu erschließen.

- Themenzentrierte Weiterbildungsreihen

Ziel ist die kontinuierliche Aktualisierung von Wissen. Zugleich bieten diese Reihen ein Forum, um fächerübergreifende Kontakte und Kooperationen zwischen Industrie, Hochschule und Forschungsinstitutionen zu erschließen.

Eine hohe Nachfrage zeichnet die Seminare aus, die Bestandteil eines interdisziplinären berufsqualifizierenden Programms sind. Deren Inhalte können unmittelbar am Arbeitsplatz umgesetzt werden, oder sie eröffnen neue Perspektiven. Insgesamt wurden im Jahr 2001 von der Universität Heidelberg 98 Seminare angeboten, davon 85 Seminare mit einem Volumen von 309 Unterrichtstagen und insgesamt 1673 Teilnehmern erfolgreich durchgeführt.

Als ein Meilenstein im Jahresrückblick kann im Jahr 2001 die positive Begutachtung der Weiterbildung Online-Journalismus und die Zuteilung von Fördermitteln in Höhe von 53.685 Euro über einen Zeitraum von drei Jahren angesehen werden. Die Förderung erfolgt im Rahmen des „Ausbauprogramms des Wissenschaftsministeriums in der Informatik und in verwandten Studiengängen an den Hochschulen und Berufsakademien in Baden-Württemberg – Ausbau der berufsbezogenen wissenschaftlichen Weiterbildung“. Bereits im ersten Weiterbildungszyklus 2001 konnte eine maximale Auslastung der zur Verfügung stehenden Kurskapazität von 18 Teilnehmerplätzen erreicht werden. Zugleich stellt diese Weiterbildung einen ersten Schritt dar, ein breiteres Angebot im Bereich der Geisteswissenschaften zu etablieren.

b. Akademie für Weiterbildung

Die Weiterbildungsprogramme der Universitäten Heidelberg und Mannheim werden zum großen Teil unter dem Dach der Akademie für Weiterbildung an den Universitäten Heidelberg und Mannheim e.V. durchgeführt. Die Akademie für Weiterbildung steht als kooperative Einrichtung der Universitäten Heidelberg und Mannheim i.S.d. Universitätsgesetzes für hochqualitative wissenschaftliche Weiterbildung aus den Kompetenzen der beiden Hochschulen. Ihrem Auftrag gemäß führt sie schwerpunktmäßig Weiterbildungsveranstaltungen durch, die für Akdemiker berufsbegleitend entsprechende Zusatzqualifikationen ermöglichen. Gleichzeitig unterstützt sie die Beziehung zwischen Wissenschaft und Praxis.

Das Jahr 2001 war bezüglich der Teilnehmerzahlen zwiespältig. War das erste Halbjahr noch sehr zufriedenstellend, so musste in der zweiten Jahreshälfte eine deutliche Abnahme der Teilnehmerzahlen verbucht werden. Insgesamt wurden 99 Veranstaltungen angeboten, die von 1.947 Teilnehmern besucht wurden. Dies entsprach dennoch exakt der Teilnehmerzahl aus dem Jahr 2000. Neben dem Ausbau der medizinischen und naturwissenschaftlichen Programme wurde mit der Fortbildung „Online Journalismus“ erstmals ein Thema aus dem Bereich der Neuen Medien aufgenommen.




X. Dienstleistungen
1. Universität und Öffentlichkeit
Vorwärts 3. Universitätsbibliothek

 

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