In Umsetzung der Professorenbesoldungsreform wird der bisherige
Unterschied zwischen Ordinariaten (C4) und Extraordinariaten (C3)
zugunsten einer einheitlichen Professur (W3) aufgegeben. Auf der
Ebene der Universität muss es jedoch auf absehbare Zeit auch
innerhalb der einheitlichen W3-Professuren dabei bleiben, dass die
überkommenen Ausstattungsunterschiede zwischen den bisherigen
C4- und den C3-Stellen beibehalten werden. Eine Angleichung in der
Ausstattung wird sich nur behutsam über einen längeren Zeitraum
auf den Weg bringen lassen und bedarf konzeptioneller Grundlagen,
die mit den Fakultäten erst noch erarbeitet werden müssen.
Ziel der Professorenbesoldungsreform sind zum einen die leistungsund
belastungsbezogene Vergütung und zum anderen ein spürbares
Entgelt für bestimmte Funktionsträger. Zu letzterem zeichnet sich in
Baden-Württemberg schon jetzt die Möglichkeit ab, die Mitglieder der
Fakultätsvorstände sowie die Prorektoren besser zu besolden, wenn
das Finanzministerium die dafür notwendigen Voraussetzungen
schafft. Für die professoralen Leistungszulagen werden momentan
Kriterien erarbeitet; sie werden vor allem den Effekt haben, dass
Professoren nicht länger gezwungen sind, sich an andere Universitäten
oder Einrichtungen zu bewerben, um ihre Bezüge zu
verbessern.
Noch weithin ungesichert ist momentan die finanzielle Absicherung
der strukturellen Besoldungsreform. Für die Leistungsbezüge werden
bloß in dem Umfang Mittel zur Verfügung stehen, wie bisherige
Inhaber einer C4-oder C3-Stelle ausscheiden oder freiwillig nach W3
überwechseln. Wenn Baden-Württemberg wahrnehmbar auf die
Leistungsanreize nach dem neuen Besoldungsrecht setzen will, wird
das Land nicht umhin können, den Gesamtumfang der Besoldung
spürbar zu vergrößern. Dies ist auch schon deshalb notwendig, weil
andernfalls nicht die Funktionszulagen für Prorektoren und Dekane
gezahlt werden könnten.
Aus Sicht der Universität Heidelberg könnte das neue System der
Professorenbesoldung die Ressourcen-bezogenen Wirkungen aus
dem IMPULSE-Projekt harmonisch ergänzen, um den Belastungen
des einzelnen Hochschullehrers zu entsprechen und Leistungen zu
stimulieren. Auch deshalb hat die Universität ein lebhaftes Interesse
daran, ihre konstruktiven Gespräche mit Wissenschaftspolitikern des
Landes und des Bundes sowie mit dem Wissenschaftsministerium
auch in Zukunft intensiv fortzuführen.