2. Modularisierung von Studiengängen
Im Hinblick auf die durch den Bologna-Prozeß geforderte Vergleichbarkeit von Studienleistungen
und die Neugestaltung international vergleichbarer Studiengänge nach dem
Bachelor/Master Modell, die im Jahre 2010 abgeschlossen sein soll, hat die Universität
Heidelberg zunehmend Anstrengungen unternommen, neue Studiengänge zu entwickeln. Diskussionen über die konkrete Ausgestaltung der gestuften Studiengänge finden
inzwischen in fast allen Fakultäten statt.
Im Berichtszeitraum wurde folgender Studiengang neu eingerichtet:
– Master-Studiengang „Humanmedizin mit betriebswirtschaftlicher Qualifikation“
Dieser dreisemestrige Studiengang richtet sich an Mediziner, die das erste Staatsexamen
absolviert haben sowie an Bewerber mit anderen Abschlüssen, die über Berufserfahrung
im Gesundheitsbereich verfügen. Den Studierenden soll neben grundlegenden und vertiefenden
betriebswirtschaftlichen Kenntnissen eine Einführung in gesundheitsökonomische
und gesundheitsrechtliche Fragen unter besonderer Betonung von Praxisnähe und
Wissenschaftsbezug vermittelt werden.
Zahlreiche weitere BA/MA-Studiengänge, namentlich in den Geisteswissenschaften,
sind in einem weit fortgeschrittenen Stadium der Planung bzw. Einrichtung. Der Einrichtung
dieser und weiterer gestufter Studiengänge stehen allerdings Vorgaben seitens
des MWK entgegen, die die Neugestaltung erschweren. Dazu gehört vor allem die nicht
akzeptierte Kompatibilität einzelner „Module“ bzw. Lehreinheiten zwischen dem BA
und dem Lehramtsstudium, aber auch die nicht geklärte Frage der Übergangszeit zwischen
den alten und den neuen Studiengängen, die für Fächer mit wenigen Lehrpersonen
ein essentielles Problem darstellt. Darüber hinaus bleibt die mangelnde Akzeptanz
der neuen Studiengänge auf dem privatwirtschaftlichen Arbeitsmarkt ebenso wie ihre
weiterhin nur teilweise geklärte laufbahnrechtliche Position im öffentlichen Dienst ein
Hindernis für die Umsetzung der geforderten Reform.