2. Ludolf-Krehl-Klinik
Nachdem im vergangenen Jahr die Neugliederung der Fakultäten beschlossen wurde,
darunter die Neugründung der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften,
wurde die Belegungskonzeption der Ludolf-Krehl-Klinik weiterentwickelt. Mit der Neugründung
werden nicht nur Synergieeffekte in Forschung und Lehre, sondern auch in
den Auxiliareinrichtungen und deren Bewirtschaftung erzielt werden können.
Das Rektorat hat beschlossen, die neue Fakultät mit ihren Einrichtungen in der Ludolf-
Krehl-Klinik zusammenzufassen und an der Verlegung des Instituts für Übersetzen und
Dolmetschen festzuhalten.
Die Prüfung der Belegungskonzeption ergab, dass dies unter zwei Bedingungen möglich
ist: Erstens muss ein integriertes Medienzentrum für alle zu verlegenden Einheiten, einschließlich
des Instituts für Übersetzen und Dolmetschen (IÜD), eingerichtet werden.
Zweitens muss eine zusätzliche Innutzungnahme des Herzinfarkt-Zentrums realisiert
werden. Bisher ist hier vom Universitätsklinikum eine weitere Nutzung durch die Frauenklinik
vorgesehen.
Die Universitätsbibliothek hat ein Konzept für ein Medienzentrum erarbeitet, das im
Sinne eines wirtschaftlichen Betriebs die Bibliotheksbestände der vorgenannten Einrichtungen
von derzeit fast einer halben Mio. Bänden zusammenfasst. Ziel ist die Errichtung
eines modernen Informations- und Kommunikationszentrums, das den Grundsatz
strengster Wirtschaftlichkeit mit optimalem Benutzerservice verbindet.
Von einer Fusion der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Bibliotheken zu einer
Bereichsbibliothek sowie der räumlichen Anbindung der Institutsbibliothek Übersetzen
und Dolmetschen sind wesentliche Fortschritte zu erwarten. Das Medienangebot wird
sich vergrößern; die Öffnungszeiten können verlängert werden; das Personal ist flexibler
einsetzbar; die Mitarbeiterführung lässt sich verbessern; und die Medienberatung kann
rationeller durchgeführt werden. Auch bei der Nutzung von Geräten und Benutzerarbeitsplätzen
können bei einer insgesamt verbesserten Ausstattung Synergieeffekte erzielt
werden.
Das Universitätsbauamt hat den Raumbestand der Institute ohne Bibliotheken und den
Raumbedarf für das beschriebene Medienzentrum in eine Projektskizze umgesetzt, die
der Struktur des Gebäudes Rechnung trägt. Die Institute werden überwiegend in den
Flügelbauten bzw. Nebengebäuden untergebracht. Jedes Institut kann seine eigene Identität
ausbilden. Sollte das Gebäude des Herzinfarkt-Zentrums erst zu einem späteren
Zeitpunkt für die Universität verfügbar werden, müsste das Konzept in seiner Grundstruktur
nicht geändert werden. Eine Modernisierung und Anpassung der Ludolf-Krehl-
Klinik an die neuen Nutzerbedürfnisse wird ohnehin aus finanziellen Gründen in mehreren
Abschnitten erfolgen müssen.
Die neue Belegungskonzeption einschließlich der für die im Altstadtbereich freiwerdenden
Flächen fand die Zustimmung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und
Kunst und des Finanzministeriums. Für die notwendigen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen
in einer Größenordnung von 15 bis 20 Mio. € ist derzeit jedoch noch keine
Finanzierungsperspektive erkennbar. Das Finanzministerium hat aber dem Vorschlag
der Universität folgend, das Staatliche Vermögens- und Hochbauamt aufgefordert, eine
Gesamtkonzeption für das Klinikum Bergheim unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen
und finanziellen Aspekte sowie der Strukturplanungen der Universität zu erstellen,
um die Finanzierung des Landesanteils über Verkaufserlöse und unter Einsatz freiwerdender
Mietmittel der Universität zu prüfen. Die Universität wurde aufgefordert,
nach Fertigstellung der Konzeption einen Antrag auf Einvernehmen für die Nachfolgebelegung
vorzulegen. Dies ist ein ganz wesentlicher Schritt zur Umsetzung des Konzepts,
das von den Ministerien zum ersten Mal nicht mehr in den Bereich der Utopie
verwiesen wird.