7. Studentisches Engagement
Die Studierenden der Universität Heidelberg engagieren sich in vielfältiger, die Universität
bereichernder Weise auf der Ebene ihres Faches und darüber hinaus.
Auf Fachebene beraten studentische Fachschaften Mitstudierende, veranstalten Erstsemestereinführungen
sowie studentische Feiern und tragen mit Erstsemesterinfos, Internetseiten
und durch andere Medien zur Orientierung von Neuimmatrikulierten an der
Universität bei. Die Universitätsleitung begrüßt dieses Engagement der Studierenden
aus der Erkenntnis heraus, dass für ein nachhaltiges Lernen und Studieren auch das
soziale Umfeld gestaltet werden will.
Mannschaftssport an der Universität Heidelberg
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Die Fachschaften haben sich universitätsweit in der Fachschaftskonferenz (FSK)
zusammengeschlossen und entsenden zahlreiche studentische Mitglieder in die Gremien
der Fakultäten, der Universität und des Studentenwerks. Weitere studentische Gremienmitglieder
stellen die Hochschulgruppen der Parteien, die darüber hinaus zur politischen
Willensbildung beitragen. In universitätsweiten Arbeitskreisen arbeiten und beraten Studierende zu Themen wie BAföG, Lehramtsstudium, Studien- und Examensplanung und
aktuelle Bildungs- und Hochschulpolitik. Der „AK Semesterticket“ führte maßgeblich die
Verhandlungen zum Erhalt des Tickets. Die Bafögberatung gibt Antragsteller/innen professionelle
und entscheidende Hilfestellung. Die Arbeit schlägt sich nieder im Lehramtsreader
sowie im so genannten „Dschungelbuch“, das sich als umfassender studentischer
Studienführer etabliert hat und auch von Studienberatung und Dekanaten konsultiert
wird. Trotz fortgesetzter Kürzungen von Mittelbaustellen durch die Fakultäten in Folge
des Solidarpaktes tragen die studentischen Hilfskräfte in Lehre, Forschung und Verwaltung
mit überdurchschnittlichem Engagement zum Funktionieren der Universität bei.
Studentische Pressegruppen wie etwa die Studierendenzeitung „Ruprecht“, die Online-
Zeitung „Unimut” und die Radiogruppe „Radio Aktiv” berichten über aktuelle Ereignisse.
Der „Heidelberger Club für Wirtschaft und Kultur“ organisierte ein interdisziplinäres
Symposium mit hochrangigen Referenten zum Thema: „Visions of World – Kooperation,
Verantwortung und Gerechtigkeit in unserer ‚heilen’ Welt“. Seit Jahren vertreten überdies
Sportler/innen die Ruperto Carola erfolgreich bei nationalen und internationalen
Wettkämpfen.
Christoph von Friedeburg, Vertreter der Studierenden im Universitätsrat vom 01.10.2000 bis 30.09.2003
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Internationale Kontakte der Studierenden werden durch eine Vielzahl lokaler Gruppen
der europäischen Studierendenvereinigungen gepflegt.
Zahlreiche studentische Kulturinitiativen fördern darüber hinaus den Austausch der
Studierenden auf überfachlicher Ebene und tragen zur Förderung einer ganzheitlichen,
auch sportlichen oder musischen persönlichen Entwicklung während eines Studiums an
der Ruperto Carola bei.
Als herausragende Beispiele sind, wie in jedem Jahr, der Chor und das Orchester des
„Collegium Musicum“ zu nennen, die unsere universitären festlichen Anlässe bereichern.
Die „Schauspielgruppe des Anglistischen Seminars“, die dieses Jahr mit dem Musical
„Into the Woods“ auftrat, gewann den diesjährigen „Preis der Freunde“ der „Gesellschaft
der Freunde der Universität Heidelberg“. Der „Romanische Keller“ bietet den Gruppen
Bühne und Infrastruktur, die Zeitschrift „Souffleuse“ dokumentiert studentisches Theaterleben.
Die „Marionettenoper im Säulensaal“ des Musikwissenschaftlichen Seminars
brachte die Masque „Cupid and Death“ heraus. Zwei Rede- und Debattierclubs partizipieren
an bundesweiten Wettbewerben. Chöre und Musikgruppen, wie die „Capella
Carolina“ oder der Anglistenchor mit seinem Weihnachtskonzert, erfreuen sich hoher
Beliebtheit. Zusammen mit Tanzkursen, Filminitiativen wie „Kino im Feld“ oder
„Psychokino“ sowie Literaturlesungen schaffen sie ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm.
Das „Collegium Musicum“ anlässlich der Jahresfeier 2003
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Das anerkannte Beratungstelephon „Nightline“, die Food-Coop „Appel un’ Ei“ und die
ebenfalls preisgekrönte Fahrradwerkstatt „URrmEl“ erleichtern das alltägliche Leben.
Fachbereichsbezogene Initiativen wie die ”Praktikumsinitiative Geographie (PIG)”
helfen ihren Kommiliton/innen bei der Suche nach Praktikumsplätzen oder organisieren,
wie „Anatomie am Lebenden”, ergänzende, praxisnahe Lehrveranstaltungen. Im
„Teddybärkrankenhaus“ nehmen Medizinstudierende Kindern bei der Behandlung ihrer
Teddys ihre Angst vor dem Arzt. Weitere Initiativen fördern die Einführung neuer
Medien in der Lehre.
Mitglieder der Hochschulgemeinden beteiligen sich an der Vorbereitung von Gottesdiensten
und fördern die kulturelle und religiöse Verständigung, wie etwa durch das christlich-
muslimische Friedensgebet. Viele der ausländischen Studierenden haben sich in eigenen
Gruppen zusammengeschlossen. Genannt seien hier der koreanische Studentenverein,
„GRUPAL” als Vereinigung lateinamerikanischer Studierender sowie „Salam“, der
Anfang 2003 gegründete arabische Kulturverein. In diesen Vereinigungen unterstützen
sich Studierende gegenseitig und informieren Kommiliton/innen über ihre Heimatländer.
Internationale Kontakte werden durch die Organisationen „AEGEE“, „AIESEC“,
„EMSA“, „DFA“, „ISHA“ und „EL§A“ gepflegt. Diese Gruppen besuchen und organisieren
internationale Tagungen und Wettbewerbe und helfen ihren Mitgliedern bei Auslandsstudien
und Praktika. Überdies betreuen
sie ihre ausländischen Kommiliton/innen bei
deren Aufenthalt in Heidelberg.
Das Rektorat möchte die Universität als einen
Ort des studentischen Engagements fördern
und freut sich über die vielfältigen Aktivitäten
und Begegnungen der Studierenden in den
Lehrveranstaltungen und darüber hinaus. Für
eine lebensprägende Begegnung von Studierenden
zwischen den Fächer-, Landes- und
Kulturgrenzen bietet eine klassische Volluniversität
wie die Universität Heidelberg mit
ihrem Vielfächerspektrum und einer akademischen
Ausstrahlung in der ganzen Welt die
besten Voraussetzungen.