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IV. Studium, Lehre, Prüfung
 
6. Wissenschaftliche Weiterbildung

Die Universität Heidelberg ließ ihre wissenschaftliche Weiterbildung lange Jahre über die Akademie für Weiterbildung, einen eingetragenen Verein, zusammen mit der Universität Mannheim betreiben. Im Februar 2003 ergab sich überraschend ein dramatischer Liquiditätsengpass bei der Akademie; auf den ersten Blick hatte dieser seinen Grund in einer einzigen Veranstaltung, die zu einem Defizit in Höhe mehrerer hunderttausend Euro geführt hatte. Um sich einen genaueren Einblick in die wirtschaftliche Lage der Akademie zu verschaffen, ließ die Universität Heidelberg eine Sonderprüfung durch einen Wirtschaftsprüfer durchführen. Er gelangte zu dem Ergebnis, dass erst im September wieder mit auskömmlichen Verhältnissen zu rechnen sei und bezifferte den für eine Überbrückung notwendigen Finanzbetrag auf circa 25.000 €. Dieser wurde insgesamt von einigen Vereinsmitgliedern, darunter auch den beiden Universitäten aufgebracht. Aber schon wenige Wochen später ergab sich erneut ein Fehlbetrag von circa 9.000 €. Daraufhin ließ die Universität Heidelberg die vertraglichen Verpflichtungen der Akademie überprüfen. Der beauftragte Rechtsanwalt vermittelte bislang nicht bekannte Dienstverträge mit einer monatlichen Kostenlast von insgesamt 36.000 €. Versuche, diese Kostenlast einvernehmlich drastisch zu senken, blieben ohne Erfolg. Daraufhin wurde Insolvenzantrag gestellt. Anfang Dezember 2003 ist das Insolvenzverfahren eröffnet worden.

Die Universitäten Heidelberg und Mannheim sind übereingekommen, ihre Weiterbildungsaktivitäten künftig jeweils allein zu betreiben. Daraufhin hat das Heidelberger Rektorat beschlossen, die Weiterbildung unmittelbar selbst, also ohne die Akademie fortzuführen. Für die Durchführung der Veranstaltungen wird die Universität mit einem das unternehmerische Risiko mittragenden und auf dem Weiterbildungsmarkt erfahrenen Partner zusammenarbeiten. Dieser soll die technische Seite von der Markterschließung bis zur Abwicklung der einzelnen Veranstaltungen verantworten. Die Universität wird sich auf die Konzipierung der Veranstaltungen und auf die Bereitstellung der Dozenten konzentrieren. Der oder die professionellen Partner sind in einer öffentlichen Ausschreibung gesucht worden. Momentan laufen mit drei Interessenten die Abschlussgespräche, so dass die Universität Heidelberg guten Mutes sein kann, ihre Weiterbildung eigenverantwortlich und kontinuierlich Anfang 2004 fortsetzen zu können. Dabei wird angestrebt, dem Kernpersonal der alten Akademie einen neuen Arbeitsplatz bieten zu können.




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