8. Andrássy Universität Budapest
An der Andrássy-Universität Budapest (AUB) wurde der Aufbau des von der Ruprecht-
Karls-Universität betreuten Studienganges für Vergleichende Staats- und Rechtswissenschaft
weitergeführt. Die beiden aus Heidelberg entsandten Privatdozenten Dr. Ulrich
Hufeld und Dr. Christian Schubel wurden vom ungarischen Staatspräsidenten Professor
Dr. Dr. h.c. Ferenc Mádl im Rahmen eines Festaktes zu ordentlichen Universitätsprofessoren
ernannt. Nach Ende des Mandats von Gründungsrektor Professor Dr. György
Hazai wurde im Juni Professor Miklós Kengyel, Lehrstuhlinhaber für Zivilverfahrensrecht
an der Universität Pécs, zum neuen Rektor gewählt. Zum 1. September 2003 konnte
die Andrássy-Universität ihr neues Domizil im renovierten Festetics-Palais beziehen,
was zu einer entscheidenden Verbesserung der Studien- und Lehrbedingungen beigetragen
hat. Mit der Immatrikulation des zweiten Studentenjahrgangs im September 2003
stieg die Zahl der Studierenden auf 150.
Antrittsbesuch des neuen Rektors der Andrássy-Universität Budapest Professor Kengyel (2.v.l.) mit Kanzler der AUB Szekér (1.v.l.), Dekan Hufeld (Mitte), Rektor Hommelhoff und Alt-Kanzler Kraft
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Das Lehrangebot im Bereich der „Vergleichenden Staats- und Rechtswissenschaften“
konnte quantitativ wie qualitativ ausgebaut werden, nicht zuletzt durch Gastaufenthalte
weiterer Professoren aus Heidelberg. Dieser Studiengang soll künftig für Studierende
aus Deutschland noch attraktiver gestaltet werden. Der LL.M. konnte bisher nach einem
Zweijahresprogramm erworben werden. Als Alternative hierzu wird ab dem kommenden
Studienjahr 2004/2005 ein kompaktes und inhaltlich mit dem Zweijahresprogramm
übereinstimmendes Einjahresprogramm angeboten werden. Abgerundet wird das Angebot
der AUB durch ein Internationales Doktorandenkolleg über „Die Zukunft Mitteleuropas in der Europäischen Union“. An der Gründung der „Budapester Doktorschule“
werden sich namhafte Lehrstuhlinhaber der Juristischen Fakultät Heidelberg beteiligen.
Vier Studierende der AUB hielten sich im Jahr 2003 zu kurzfristigen Studien- und Forschungsaufenthalten
an den Universitäten Heidelberg, Tübingen und Mannheim auf. Sie
wurden ebenso durch ein „Baden-Württemberg-Stipendium – AUB“ der Landesstiftung
unterstützt wie ein Heidelberger Absolvent, der seit dem Wintersemester 2003/04 einen
Aufbaustudiengang an der AUB absolviert.
Insgesamt hat die Entwicklung an der – seit dem Zweiten Weltkrieg – ersten deutschsprachigen
Universität im Ausland einen sehr ermutigenden Verlauf genommen, den die
Universität Heidelberg zusammen mit der Landesstiftung Baden-Württemberg auch
künftig nach Kräften mitgestalten wird.