TAGUNG DES UNIVERSITÄTSARCHIVS – DIGITAL Max Weber und der Heidelberger Gelehrtenkreis
Wolfgang Schluchter, Universität Heidelberg, Max-Weber-Institut für Soziologie
22. Juni 2020
An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert entwickelte sich die Universität Heidelberg zu einem Zentrum kulturwissenschaftlicher Forschung. Maßgeblich daran beteiligt waren drei Personen: Georg Jellinek, Ernst Troeltsch und Max Weber, die in dieser Reihenfolge an die Universität berufen wurden und die schnell untereinander einen intensiven Gedankenaustausch pflegten. Er fand seinen Niederschlag auch im Eranos-Kreis, dem weitere Heidelberger Gelehrte angehörten und der von 1904 bis 1909 regelmäßig tagte. Er beschäftigte sich hauptsächlich der Kulturbedeutung der "Religionen und der Religion". Nach Auflösung des Eranos wechselte der Ort solcher Zusammenkünfte und Diskussionen in das heutige Max-Weber-Haus, in dem ab 1910 Max Weber und Ernst Troeltsch wohnten. In dem Vortrag werden diese Zusammenhänge erörtert und insbesondere gezeigt, welche Rolle Max Weber dabei spielte.
Wolfgang Schluchter
Wolfgang Schluchter habilitierte sich 1972 im Fach Soziologie an der Universität Mannheim. Nach einem Aufenthalt als Gastdozent an der University of Singapore folgte er einem Ruf an die Universität Düsseldorf. Drei Jahre später wechselte er an die Ruperto Carola, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2006 als Ordinarius für Soziologie lehrte und forschte. Von 1997 bis 2002 wirkte der Wissenschaftler als Max-Weber-Professor an der Universität Erfurt. Wolfgang Schluchter gehört zum Herausgebergremium der Max-Weber-Gesamtausgabe, die 2020 nach 45-jähriger Arbeit mit 47 Bänden abgeschlossen werden konnte.