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Berichte

Bericht über das integrative Wochenendseminar ‚Genderforschung in Literaturwissenschaft und Linguistik'

Am 21. und 22. November 2009 wurde am Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg das integrative Seminar ‚Genderforschung in Literaturwissenschaft und Linguistik' abgehalten.

Das Seminar wurde gemeinsam vom Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg und dem Regierungspräsidium Freiburg veranstaltet. Es wurde von der Literaturwissenschaftlerin Dr. Sandra Kluwe und dem Sprachwissenschaftler Dr. Marcus Müller geleitet. Teilnehmer waren auf der einen Seite die Preisträgerinnen und Preisträger des ‚Landeswettbewerbs Deutsche Sprache und Literatur Baden-Württemberg' und auf der anderen Seite fortgeschrittene Studierende des Germanistischen Seminars Heidelberg.

Neben dem wissenschaftlichen Programm stand die gemeinsame Praxis von Studierenden und Schülern im textkritischen Arbeiten und im praktischen Forschen im Vordergrund der Veranstaltung. Ziel war es, die Schülerinnen und Schüler exemplarisch mit den Arbeitsformen, Themen und Methoden der universitären Germanistik bekannt zu machen und damit auch Entscheidungen zum zukünftigen Bildungsweg zu ermöglichen.

Das Seminar begann am Samstagmittag mit einer allgemeinen einführenden Gesprächsrunde, in der die historische Ausgangssituation und Entwicklung der Genderforschung sowie die Grundbegriffe erläutert wurden. Danach wurde die Aufgabe gestellt, ein Gemälde (Jan van Eyck - die Arnolfini-Hochzeit) zu beschreiben. In einer ersten Phase der Gruppenarbeit wurden Texte zur linguistischen Genderforschung bearbeitet. Am Nachmittag bekamen die einzelnen Arbeitsgruppen verschiedene kleinere Forschungsaufträge: bibliographische Rechercheaufgaben, Textauswertungen, eine Analyse der vorher angefertigten Bildbeschreibungen unter Gender-Gesichtspunkten sowie Interviews mit Heidelberger Passanten, die später gemeinsam auf Gender-Kriterien hin ausgewertet wurden.

Der Sonntag war literaturwissenschaftlichen Studien gewidmet. Dabei ging es um die Analyse und Einordnung literarischer Werke, in denen Fragen nach der Geschlechtsidentität behandelt wurden. Es wurden hierbei Werke aus verschiedenen Epochen angesprochen, nämlich erstens Briefe Heinrich von Kleists, zweitens der Märchenstoff Frau Holle in seiner historischen Transformationen, seinen mythologischen Wurzeln und der Bearbeitung durch die Brüder Grimm und drittens Ingeborg Bachmanns Roman Der Fall Franza. An Letzterem wurden durch Creative Writing-Übungen eigene Rollenvorstellungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie die Möglichkeit ihrer literarischen Umsetzung erprobt und diskutiert. In einer Abschlussdiskussion wurden die wissenschaftlichen und praktisch-empirisch gewonnenen Erkenntnisse noch einmal reflektiert, eingeordnet und auf das eigene Erleben von Rollenmodellen in der Gegenwart bezogen.

Neben diesen inhaltlichen Punkten stand vor allem die persönliche Begegnung, das gemeinsame Arbeiten und der Informationsaustausch von Schülern und Studierenden im Vordergrund. Das dies den Rückmeldungen aller Beteiligten zufolge sehr gut gelang, lag neben dem intensiven wissenschaftlichen Programm sowie dem Engagement und dem weit überdurchschnittlichen Niveau aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch daran, dass bei gemeinsamen Restaurantbesuchen und Stadtspaziergängen genügend Zeit und Muße für die persönliche Begegnung blieb. Viele der Schülerinnen und Schüler sagten uns im Nachhinein, Ihre Studienwahl sei durch das Wochenendseminar maßgeblich beeinflusst und teilweise gefestigt worden, in einigen Fällen erfreulicherweise auch zu Gunsten des Germanistikstudiums. Aber auch von den Studierenden und nicht zuletzt von den Seminarleitern wurde das Wochenendseminar als eine große Bereicherung erfahren, die Gelegenheit bot, die zeitlichen, thematischen, organisatorischen und diskursiven Zwänge des Universitätsalltags kurz zu verlassen und sich intensiv in einer engagierten und hoch motivierten Gruppe auszutauschen.

Heidelberg, im Dezember 2009, Dr. Marcus Müller


 

Linguistische Genderforschung

Als 1990 „Gender trouble“ von Judith Butler erschien, ging ein Aufruhr durch die Öffentlichkeit. Diskussionen über das sozial konstruierte Geschlecht („gender“) - im Gegensatz zum „sex“ - durchliefen Medien und Wissenschaften und ließen danach fragen, wo man „gender“ überhaupt fixieren kann. Ist es die Art und Weise wie gesprochen und geschrieben wird? Liegt die Ursache der Differenz der Geschlechter vielleicht schon in der Grammatik und Semantik einer Sprache? Und sind es bestimmte Rollenbilder vom Geschlecht und ihre im literarischen Diskurs tradierten Formen, aber auch Brüche und Ausbrüche aus diesen Stereotypen, die uns in unserer Kultur unbewusst geprägt haben?

Ein von Dr. Sandra Kluwe und Dr. Marcus Müller geleitetes, integratives Blockseminar zur Genderforschung in Literaturwissenschaft und Linguistik bot uns Studierenden im November 2009 die Möglichkeit, sich gemeinsam mit den Preisträgerinnen und Preisträgern des Landeswettbewerbs für Deutsche Sprache auf die Suche nach unterschiedlichen Möglichkeiten einer Genderanalyse zu machen.

Während die Schülerinnen und Schüler mit neugierigen Blicken, gepaart mit ein wenig anfänglicher Scheu, den universitären Seminarraum durchleuchteten und gespannt auf die einführenden Worte der beiden Dozierenden warteten, stellte sich mir für einen Moment folgende Frage: Sind unsere mediale Abgeklärtheit bezüglich der Thematik und der manches Mal geäußerte Vorwurf hinter dem inzwischen stigmatisierten Wort „Feminismus“ nicht schon ein Hindernis?

Allerdings erwies sich dieser kurze Zweifel, rasch als Irrtum.

Jan van Eyck: Die Arnolfinihochzeit (1434)

„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ heißt es so schön im Volksmund, aber welche Worte würden wir wählen, wenn wir es beschreiben müssten? Das im kunsthistorischen Fachdiskurs kanonische Werk von Jan van Eyck eröffnete nach einer heiteren Vorstellungsrunde das integrative Seminar. „Beschreiben Sie bitte kurz, was Sie sehen, und notieren Sie es auf einem Zettel“. Einfacher gesagt als getan: „In einem Interieur mit rotem Bett steht ein vornehm bürgerlich gekleideter Mann neben einer schwanger anmutenden Frau im grünen Kleid“ oder doch lieber „Eine schwangere Frau im grünen Kleid steht neben einem Mann, der seine Hand in die ihre legt, und vor ihr steht ein kleiner Hund“?

Was verrät die jeweilige Ekphrasis über unsere Wahrnehmung von Geschlecht und wie sprechen wir über die dargestellten Bildelemente?

Dass Wahrnehmung von Wirklichkeit - und auch Geschlecht - stark an Sprache und somit kulturellen Prägungen gekoppelt ist, fanden wir zusammen quasi per Selbstversuch heraus. Wir analysierten im Verlauf des Seminars unsere Beschreibungstexte und beobachteten, dass sich zum einen in der Syntax die Wahrnehmung des jeweils Schreibenden spiegelte und dass zum anderen auf quantitativer Basis innerhalb der Texte Beschreibungsmuster ausgemacht werden konnten, die hypothetisch Auskunft über eine männliche oder weibliche Perspektive gaben, die über die Sprache vermittelt wird.

Linguistische Sensibilisierung und empirische Gesprächsanalyse

Dass unser alltäglicher Sprachgebrauch den Grundstein unserer Wahrnehmung vom jeweils anderen Geschlecht legt, entdeckten wir auch nach einer kurzen Lektüre ausgewählter linguistischer Fachtexte, die uns der Seminarsreader zur Verfügung stellte.

Die Offenheit und kritische Neugierde der Schülerinnen und Schüler führte sie rasch zu Beobachtungen hinsichtlich des grammatischen Geschlechts: „Ich denke, dass man ein Morphem einführen sollte, welches markiert, dass das Wort hier in einem geschlechtlosen Zustand vorliegt. Das haben wir im Deutschen ja nicht so.“ oder „Das ist bemerkenswert, dass wir im Deutschen hierfür nur die männliche Form haben“.

Daneben erprobte eine Schülergruppe auch die Methode der linguistischen Gesprächanalyse, als sie auf die Straße ging, um im lutherischen Sinne dem Volk - und hier gezielt Pärchen - aufs Maul zu schauen. Ausgerüstet mit einem surrealistischen Selbstbildnis von Frida Kahlo, das die Künstlerin in einem verletzlichen Zustand und barbusig zeigte, interviewten sie mit einem Aufnahmegerät Pärchen auf der Hauptstraße, die eben dieses Bild beschreiben sollten. Im Anschluss an die empirische Gesprächsanalyse transkribierten sie unter Betreuung von eingearbeiteten Studierenden die Aufzeichnung und präsentierten die Dialoge dem bereits gespannten Plenum. Dabei kamen die belustigenden Momente nicht zu kurz. Ein Mann vermied es krampfhaft, die Brüste der Künstlerin zu beschreiben, eine Frau hat ihrem Mann gescholten, dass er doch das Bild genauer beschreiben solle etc.

Am folgenden Seminartag bildete die Literaturwissenschaft den Schwerpunkt des gemeinsamen Arbeitens. Anhand verschiedener Epochen und Gattungen sollte die Genderthematik beleuchtet werden. Das Märchen ,,Frau Holle“ der Brüder Grimm und dessen starker Symbolcharakter wurde im Plenum diskutiert. In wie weit ließen sich vorgefertigte Rollenbilder darin erkennen? Ein weiterer Text bildete Ingeborg Bachmanns Werk ,,Der Fall Franza“. Hierbei konnte das neu erworbene linguistische Wissen auf den literarischen Text angewandt werden. Die Dialoge der Protagonisten wurden eingehend untersucht. Lagen intendierte Missverständnisse vor und worin äußern sich Unterdrückungsmechanismen in der Sprache? Leitfragen wie diese erleichterten ein intensives Arbeiten und Analysieren der Textstellen. Eine kreative Aufgabe, welche ein Umschreiben der Dialoge beinhaltete, rundete den letzten Seminartag ab.

Neben dem Fachlichen standen auch kulinarische und informierende Momente auf der Tagesordnung: „Wie ist denn das Studium der Germanistik in Heidelberg? Kann ich auch folgende Fächer kombinieren? Soll ich lieber auf Lehramt studieren oder auf Bachelor? Und wenn ich diese Kombination studiere, habe ich dann bessere Aussichten?“ Hier wurde auch deutlich, dass der Dialog zwischen Universität und Schule weiter ausgebaut werden müsste, um den vorherrschenden „Zwei-Welten“-Eindruck abzubauen. Schließlich wird an der Universität - wider anfänglicher Studiumserwartungen - auch nur mit Wasser gekocht.

Ich denke, dass mit diesem Seminar ein erster Schritt in diese Richtung getan wurde, empfand es als eine Bereicherung und Erfrischung, die eigenen linguistischen Gedanken und Erfahrungen mit den Teilnehmenden auszutauschen und bin gespannt auf eine Fortsetzung. 

von Alexandra Nuñez

(Germanistik/ Europ. Kunstgeschichte)



Projektseminar: Genderforschung in Literaturwissenschaft und Linguistik

Genderforschung ist seit der Mitte der 90er Jahre in Deutschland ein etabliertes Wissenschafts­gebiet, das der Frage nach dem (sozial) konstruierten und nicht dem rein biologisch bestimmba­ren Geschlecht (»sex«) nachgeht. Menschen werden nach ihrem Geschlecht klassifiziert, dem Anklang des typisch Männlichen wird das typisch Weibliche gegenübergestellt und so wundert es kaum, dass diese Kategorisierung ihren Niederschlag auch in der Sprache findet. Gibt es über­haupt eine Männer- oder Frauensprache? Liegt die Differenz der Geschlechter möglicherweise in einer unterschiedlichen Gebrauchsweise des Sprachsystems? Reden Frauen wirklich mehr als Männer? Wie zeigen sich innerhalb unseres Sprachsystems und des literarischen Diskurses der Einfluss des Geschlechts und die damit verbundene soziale Position? Wo können wir als Sprach­benutzer aus Stereotypen ausbrechen und wo haben wir es bereits getan?

Sich den Antworten dieser Fragen zu nähern, diskutierten am 21. und 22. November 2009 die Preisträgerinnen und Preisträger des Landeswettbewerbs für Deutsche Sprache 2009 mit Studie­renden des Germanistischen Seminars unter der Leitung von Dr. Sandra Kluwe und Dr. Marcus Müller der Universität Heidelberg. Zur Heranführung an das Thema wählten die Dozierenden ein Gemälde von Jan van Eyck: Die Arnolfinihochzeit aus dem Jahre 1434 mit der Bitte, das Gesehene aufzuschreiben. Mit eigenen (weiblichen) Worten beschrieb ich van Eycks Werk folgendermaßen: „Auf dem Bild sind zwei Personen zu sehen. Eine schwangere Frau in einem langen Kleid steht vor einem Mann, der ihre Hand hält. Sie verabschieden sich“. Nehme ich als (weibliche) Be­schreibende zuerst die Frau wahr und im Folgenden den Mann? Die Notizen wurden eingesammelt, um anhand einer sprachlichen Analyse am Ende zu deuten, mit welchen sprachlichen Mitteln die einzelnen Bildelemente dargestellt wurden und welche Perspektivierung dadurch vorgenommen wurde. Besonders spannend war für uns die Frage, ob sich anhand der Texte deuten ließe, ob die Beschreibung aus der Feder einer Seminarteilnehmerin oder eines Seminarteilnehmers stammte. In den meisten Fällen traf die hypothetische Aussage über das Ge­schlecht zu, was uns zeigte, dass die Wahrnehmung von Geschlecht eng mit der Sprache verbun­den ist. Zudem ergab sich, dass meist mit der Beschreibung abgebildeten Personen begonnen wurde, bevor die anderen Bildelemente sprachlich festgehalten wurden.

In der anschließenden Textarbeit in Kleingruppen konnten die Schülerinnen und Schüler ihr bereits gesammeltes Wissen zum Thema vertiefen und in einer folgenden Gesprächsrunde im Plenum diskutieren: Warum wird die maskuline Form als die geschlechtsneutrale verwendet? Würde es nicht ebenfalls nahe liegen, von »Linguistinnen« zu sprechen und die »männlichen Wissenschaftlerinnen« einzuschließen? Wäre es nicht unpassend, Paul Celan als eine männliche Ingeborg Bachmann zu bezeichnen? Ist die Feminisierung der maskulinen Form gleichbedeutend mit einer Deklassierung des Mannes? Ein Ausweg könnte doch sein, konsequent eine geschlechtsneutrale Bezeichnung zu verwenden? Dadurch wurde besonders deutlich, wie wir als Benutzer von sprachlichen Zeichen durch unseren jeweiligen kulturellen Hintergrund geprägt sind und wie eng Sprache daran gekoppelt ist. Sprache unterliegt Wandel und lässt zu, dass in unserem Sprachgebrauch mittlerweile »Bundeskanzlerin« etabliert ist und nicht etwa von einem »weiblichen Bundeskanzler« die Rede ist. »Mitglieder« bleiben allerdings vorerst männliche und weibliche Mitglieder anstelle von „Mitgliedern und Mitbrüsten“, wie ein Seminarteilnehmer scherzhaft anmerkte.

Den Ausklang des Seminartages bildete die Auswertung der Aussagen von Männern und Frauen zu einem Selbstbildnis der Künstlerin Frida Kahlo. Die in der Heidelberger Altstadt be­fragten Probanden sollten das Bild beschreiben. Durch ein Aufnahmegerät wurden die Daten festgehalten und anschließend transkribiert. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler konnten hierbei einen ersten Einblick in die Möglichkeiten linguistischer Feldforschung erhalten und zeigten großes Engagement und Erkenntnisinteresse bei der anschließenden Diskussion.

Auch im Bereich der Literaturwissenschaft wurde die Genderthematik anhand von folgenden Texten untersucht: das Märchen ,,Frau Holle“ der Brüder Grimm, das Drama ,,Penthesilea“ von Heinrich von Kleist, sowie das Romanfragment ,,Der Fall Franza“ von Ingeborg Bachmann. Drei literarische Gattungen aus unterschiedlichen Epochen sollten Einblick in den historischen Genderdiskurs geben. Auf welche Weise die klassischen Rollenbilder in den Texten propagiert und die stereotypen Muster von ,typisch männlich - typisch weiblich` in der Literatur verarbeitet wurden, sollte im Plenum erörtert werden. Die Symbolsprache des Märchens und seine erzieherische Wirkung wurden von den Schülerinnen und Schülern eingehend diskutiert. Auch die Briefe von Heinrich von Kleist an Wilhelmine von Zenge gaben den Teilnehmern einen tiefen Einblick in das vorherrschende Frauenbild, welches in keinster Weise der Figur Penthesilea glich. Abschließend analysierten die Seminarteilnehmer die Dialoge im Romanfragment ,,Der Fall Franza“. Hierbei konnten die zuvor erworbenen linguistischen Kenntnisse aktiv auf den literarischen Text angewandt werden. Bewusstes Missverstehen, sowie gezielte Unterbrechungen legten eine vorhandene Asymmetrie der Protagonisten offen. Wie sehr sprachliche Herabsetzung und Manipulation den Gegenüber schädigen und in seiner passiven Rolle verharren lassen, konnte anhand dieser Textstellen gezeigt werden.

Für mich persönlich wurde im Laufe des Seminars sehr deutlich, wie wichtig der Austausch von Erfahrungen zwischen Schülerinnen, Schülern und Studierenden ist, um bereits während der Schulzeit ‚Uni zu üben`, offene Fragen zum Studiensystem zu klären und die Scheu vor dem Un­bekannten nach der Schule abzulegen. Die gelungene Organisation und das persönliche Engagement der Dozierenden machten die Seminartage zu einer bereichernden Erfahrung für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Der Robert Bosch Stiftung gilt ein besonderer Dank, denn sie ermöglichte es, den angehenden Studierenden durch das Projektseminar den Übergang von Schule zur Hochschule zu erleichtern.

von Anja Chaluppa

Studentin der Universität Heidelberg, Teilnehmerin am Projektseminar

Genderforschung in Literaturwissenschaft und Linguistik im November 2009.



Integratives Seminar in Heidelberg am 21. und 22.11.2009

In diesem Jahr haben die Preisträger des Landeswettbewerbs Deutsch und Literatur Baden-Württemberg erstmals ein zusätzliches Seminar, zu dem Preisträgerseminar im Juli, ermöglicht bekommen.

Dieses fand am 21. und 22.11.2009 als integratives Seminar zu dem Thema „Genderforschung“ gemeinsam mit Studenten der Universität Heidelberg statt.

Träger der Veranstaltung, die von der Robert-Bosch-Stiftung gefördert wurde, waren das Germanistische Seminar der Universität Heidelberg und das Regierungspräsidium Freiburg.

Das Seminar begann am Samstag, den 21.11.2009.

Wir, die Gruppe der Preisträger, wurden von einer Studentin im Hotel abgeholt und zu der Universität begleitet.

Nach einer kurzen Einführung durch Frau Dr. Sandra Kluwe und Herrn Dr. Marcus Müller, begann die Auseinandersetzung mit den Thema „Genderforschung“.

Durch Arbeitsgruppen, die mit Hilfe unterschiedlicher Methoden sprachwissenschaftliche und linguistische Aspekte des Themas erarbeiteten, und anschließender Vorstellung der Ergebnisse mit Diskussion, bekamen wir einen ausführlichen und breit gefächerten Eindruck über mögliche Themenbereiche und Arbeitsformen im Studiengang Germanistik.

So lernten wir zum Beispiel Methoden der wissenschaftlichen Textarbeit, Bibliographieren und empirische Gesprächsforschung kennen, eine Gruppe führte eine Befragung von Passanten durch und erstellte Transkripte.

Inhaltlich beschäftigten wir uns mit dem geschlechterspezifischen Kommunikationsverhalten, der Geschichte der „Gender Studies“, dem grammatischen Genus und sozialen Geschlecht sowie literarischen Geschlechterrollen in Geschichte und Gegenwart an Beispielen wie Gebrüder Grimm: „Frau Holle“, Ingeborg Bachmann: „Das Buch Franza“.

Sehr wertvoll für uns war auch der Austausch mit den Studierenden. Durch die Gruppenarbeit und die gemeinsamen Mahlzeiten war die Möglichkeit für Fragen und Gespräche ausreichend gegeben, und wurde von uns begeistert genutzt. Die Studierenden haben uns gerne und ausführlich über ihr Studium berichtet und somit fand ein Austausch statt, der so sonst leider selten möglich ist, vor allem nicht mit höheren Semestern wie bei diesem Seminar.

Im Anschluss an das Seminar wird im Januar eine virtuelle Kommunikationsplattform 'Deutsch in Schule und Universität' von der Universität Heidelberg online gehen, wodurch dieser Austausch weiterhin stattfinden kann.

Die Resonanz die Herr Dr. Marcus Müller und Frau Dr. Sandra Kluwe am Sonntag erhielten war durchweg positiv, auch den Studierenden hat das Seminar sehr gut gefallen.

Wir Preisträger waren so begeistert, dass wir uns einstimmig eine Verlängerung gewünscht haben.



 

Erlebnisbericht von Caroline Rehner

Projektseminar: Genderforschung in der Literaturwissenschaft und Linguistik

Samstag, 21. November 2009

Das hübsche, einladend wirkende Hotel am Rathaus in der Heidelberger Altstadt haben wir nun alle gefunden. Versammelt in der Eingangshalle warten wir knapp 20 Preisträger des Landeswettbewerb Deutsch um kurz vor elf Uhr morgens darauf, zu einem Wochenendprojekt am Germanistischen Seminar begleitet zu werden. Über Koffer hinweg werden Begrüßungen und Umarmungen ausgetauscht, Teilnehmer stellen sich gegenseitig vor. Nicht jedes Gesicht ist vertraut, da wir uns an unterschiedlichen Wettbewerbsseminaren kennen gelernt haben. Wir freuen uns auf die Gemeinschaft, wie wir sie schon an den Preisträgerseminaren erleben durften - die offene und fröhliche Atmosphäre unter jungen Leuten, die teilweise ganz unterschiedliche Persönlichkeiten sind, und doch ein Interesse teilen: Sprache, Schreiben und Literatur.

Damit werden wir uns an diesem Wochenende wieder einmal intensiv zusammen beschäftigen. „Genderforschung in der Literaturwissenschaft und Linguistik“ ist das Thema des Projektseminars, das gemeinsam mit fortgeschrittenen Studierenden an der Universität Heidelberg zum ersten Mal als Zusatzangebot des Landeswettbewerb Deutsch veranstaltet wird. Manch einer bereitet sich gedanklich schon ein bisschen vor: „Ich bin gespannt, wie viele Studenten dabei sind“, sagt ein Teilnehmer. „Und wie viele Studentinnen, natürlich.“

Allzu lange müssen wir uns nicht gedulden. Gegen elf Uhr holt uns eine der Studentinnen vor dem Hotel ab und stellt sich uns in einer kurzen Begrüßung als Ansprechpartnerin vor. Sie begleitet uns zum Germanistischen Seminar, das nur wenige Minuten vom Hotel entfernt liegt. Die etwa zehn Studentinnen (und es sind tatsächlich nur Studentinnen), die mit uns am Projekt teilnehmen, begrüßen uns im Seminarraum im ersten Stock. Auf jedem unserer Plätze liegen Reader bereit, die eine Sammlung von sprachwissenschaftlichen und literarischen Texten zu unserem Thema beinhalten - eine Fülle von Informationen. Wir werfen schon einmal erste Blicke hinein.

Geleitet wird unser Seminar von der Literaturwissenschaftlerin Dr. Sandra Kluwe und dem Sprachwissenschaftler Dr. Marcus Müller, die unser Thema von ganz unterschiedlichen Betrachtungsweisen angehen und diese durch die gemeinsame Arbeit verbinden wollen. Während man in der Linguistik zum Beispiel forscht, ob es einen Zusammenhang zwischen dem grammatischen und sozialen Geschlecht gibt, wie sich Frauen und Männer in ihrem Gesprächsverhalten unterscheiden, oder wie Kinder Frauen- oder Männersprachen lernen, analysieren Literaturwissenschaftler die Darstellung von Geschlechterrollen in der Literatur, untersuchen die weibliche Art zu schreiben - die „écriture féminine“ - oder gehen der Frage nach, warum Frauenliteratur in der literarischen Tradition so oft heruntergespielt wird. Im Zentrum der Genderforschung steht allgemein die These, dass das Geschlecht nicht biologisch angeboren ist, sondern sozio-kulturell erworben wird. „Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es“, behauptete Simone de Beauvoir. Und diese Entwicklung wird möglicherweise auch mittels der Sprache vorangetrieben.

Zu dieser These dürfen wir nun im Laufe des Seminars selbst recherchieren, diskutieren, und auch auf eigene Hand Forschung betreiben. Erst einmal sind wir jedoch selbst Untersuchungsobjekte. Zu einem mittelalterlichen Gemälde, auf dem im Zentrum eines hellen, edel eingerichteten Zimmers, nebeneinander eine schwangere Frau und ein Mann abgebildet sind, sollen wir eine kurze, spontane Bildbeschreibung anfertigen, die anschließend eingesammelt wird. Später werden wir daran eigene Forschung zur Genderthematik anstellen.

Zunächst einmal teilen wir uns jedoch in Gruppen auf, um zum Einstieg verschiedene Abschnitte aus Luise F. Putschs Aufsätzen aus „Das Deutsche als Männersprache“ durchzuarbeiten, die wir in unseren Readern finden. Schüler und Studentinnen vermischen sich gleichmäßig, so dass schon jetzt erste Gelegenheiten entstehen, Kontakte zu knüpfen, und zwischen der Arbeit die dringendsten Fragen zum studentischen Leben loszuwerden.

Anschließend diskutieren wir über die erlesenen Informationen. Im Text werden zahlreiche Beispiele zu Feminisierungsprozessen in der Sprache genannt, wie sie vor allem in Frauenzeitschriften der 60er Jahre - „Emma“, oder „Courage“ - verwendet wurden. Aber ist es denn tatsächlich erstrebenswert, das Indefinitpronomen ‚man` durch ‚frau`, oder ‚mensch`, oder gar ‚BürgerIn` zu ersetzen? Ist es nötig, statt ‚jedermann` nun mit ‚jedefrau` das weibliche Geschlecht zu bevorzugen, oder gar Berufsbezeichnungen so zu umschreiben, dass ‚eine männliche Ärztin` dabei entsteht? Ist das generische Maskulinum nur eine Gewohnheit geworden, der wir heute keine soziale Bedeutung mehr beimessen? Oder ist doch ein Sprachwandel nötig, weil Sprache unser Denken psychologisch beeinflusst? Wie sollte dieser Sprachwandel grammatikalisch gehandhabt werden? Zerstört die Feminisierung oder Neutralisierung der Sprache nicht den flüssigen Klang und macht Sätze unnötig kompliziert? Unsere Diskussion ist noch lange nicht erschöpft, als wir mittags eine Pause einlegen und uns an einem üppigen Buffet im Flur bedienen.

Nachmittags kehren wir wieder zurück in die Gruppen. Nun sollen die Unterschiede im Gesprächsverhalten zwischen Männern und Frauen unter die Lupe genommen werden - und das anhand ganz unterschiedlicher Arbeitsweisen, die an einer Universität üblich sind. So besucht eine Arbeitsgruppe die Universitätsbibliothek und sucht nach Informationen zur allgemeinen Gesprächsanalyse. Zwei andere Gruppen nehmen sich im Reader eine Einführung zu „Sprache und Geschlecht“ von Gisela Klann-Delius vor und stellen die Ergebnisse anschließend den anderen Teilnehmern vor. Wir erkennen dabei unter anderem, dass wissenschaftliche Studien nicht immer zu einem klaren Ergebnis führen müssen. Was das Gesprächsverhalten von Männern und Frauen mit ihren verwendeten Wortgruppen, ihrer Grammatik, Gestik, Mimik und der Länge ihrer Sprechzeit betrifft, widersprechen sich die meisten Forschungsergebnisse. Zusammenfassend kann bisher nur festgestellt werden, dass die in verschiedenen Gesprächsanalysen beobachteten Differenzen nicht unbedingt vom Geschlecht abhängen müssen, sondern auch an Stimmung, Thematik, Zeit und Kultur geknüpft sind. Dagegen wird die These, dass die Verwendung des generischen Maskulinums psychologisch Einfluss auf die Sprecher habe, in verschiedenen Studien bestätigt.

Viel stereotypischer geht es in unserer eigenen Forschungsaktion zu. Eine weitere Gruppe ist mit einem Aufnahmegerät hinaus auf die Straße gegangen und hat Männer und Frauen um eine Bildbeschreibung des Gemäldes „The Broken Column“ der mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo gebeten. Im Vordergrund des Bildes ist eine ins Leere blickende Frau mit entblößtem Oberkörper zu sehen, in deren Haut Nägel stecken und deren Wirbelsäule durch einen Metallstab ersetzt ist. Nachdem die Gruppe die Antworten der Befragten aufgenommen hatte, erstellte sie an der Universität ein Trankskript. Was wir darin jetzt von den Antworten eines befragten Ehepaares lesen, erfüllt alle Geschlechterklischees: Der Mann, der seine Aufgabe möglichst gut erfüllen wollte, zählte einige Details auf, erwähnte jedoch selten Emotionen. Er ließ seine Ehefrau kaum zu Wort kommen, die ihrerseits nicht direkt auf die Aufgabenstellung einging, sondern eher die Aussagen des Mannes scherzhaft tadelnd kommentierte.

Eine letzte Gruppe hat sich mit der Auswertung unserer Bildbeschreibungen vom Beginn des Seminars beschäftigt. Die Teilnehmer legten bestimmte Kriterien fest, mit denen sie zu erraten versuchten, ob ein Teilnehmer oder eine Teilnehmerin den kurzen Text verfasst hatte. So untersuchten sie zum Beispiel, ob in den Beschreibungen zuerst der Mann oder die Frau erwähnt wird, oder bestimmten die Anzahl der Adjektive, mit denen eine jeweilige Geschlechterfigur auf dem Gemälde beschrieben wurde. Die Abstimmungsergebnisse der Gruppe variierten stark. Auch als wir gemeinsam anhand dreier besonders kniffliger Beispieltexte die Geschlechter der Verfasser zu erraten versuchen, kommen wir meist auf kein stimmiges Ergebnis. Wir diskutieren über die Schwierigkeit, allgemeine Kriterien für eine solche Studie festzulegen, da auch immer die individuellen Umstände Einfluss auf die Art eines Textes haben. So sind zum Beispiel wir beim Schreiben nicht ganz unvoreingenommen an die Aufgabe herangegangen, weil wir wussten, dass die Genderthematik im Vordergrund des Versuches stand. Das Experiment verdeutlicht uns, wie leicht sich die Ergebnisse in Studien verfälschen und wie viele Versuche in der Wissenschaft anfallen, bevor man von einem repräsentativen Ergebnis ausgehen kann.

Gegen 19 Uhr schließen wir unsere Diskussion und machen uns auf den Weg zu einem gemütlichen Restaurant mit üppiger Speisekarte in der Altstadt. Gemeinsam mit den Dozenten und den Studenten lassen wir hier den Abend mit angeregten Gesprächen ausklingen. So bekommen wir nicht nur einige Informationen zu den Anforderungen und Eigenschaften des Germanistikstudiums, sondern auch Tipps zum studentischen Leben in Heidelberg und den interessantesten Orten für freie Stunden.

Anschließend halten sich einige von uns noch in der Altstadt Heidelbergs auf, in der durch den im Aufbau begriffenen Weihnachtsmarkt schon etwas Weihnachtsstimmung spürbar wird. Aber der sinnliche Eindruck mag auch an unserer Gemeinschaft liegen, an der Zufriedenheit nach einem ausgefüllten Tag mit interessanten Gesprächen, und der Spannung auf den nächsten.

Sonntag, 22. November 2009

Nach einer angenehmen Nacht in den großen gemütlichen Zimmern des Hotels und einem leckeren Frühstück beginnt um neun Uhr der zweite Teil unseres Projekts im Germanistischen Seminar. Wir fassen noch einmal die Ergebnisse des letzten Tages zusammen, um bei der literaturwissenschaftlichen Arbeit im Anschluss immer wieder auch Bezug auf den linguistischen Anteil zu nehmen.

Wieder bieten unsere Reader die Textgrundlage für gemeinsame Diskussionen. Wir werden analysieren, auf welche Art sich die literarischen Geschlechterrollen im Laufe der Zeit verändert haben. Dazu lesen wir zunächst zeittypische Aussagen zweier romantischer Schriftsteller. Sowohl Heinrich von Kleist als auch Johann Gottlieb Fichte betonen die Dominanz der Männer, die dem Staat verpflichtet seien, und deren Meinung herrsche, während die Frauen aus einem Naturtrieb hinaus allein dem Ehemann dienen und ihre Persönlichkeit damit aufgeben sollten.

Diese ans Haus gebundene Rolle der Frau als pflichtbewusste Mutter und Ernährerin schlägt sich auch im Märchen „Frau Holle“ in den Rollen der Gold- und Pechmarie nieder. Neben einer Fülle an Symbolik für Weiblichkeit und Erwachsenwerden wird im Märchen die Figur der Frau Holle mit der Schicksalsgöttin in Verbindung gebracht, die die Hausarbeit verkörpert, und den Mädchen, sofern sie sich ihrer Rolle fügen, eine Neueingliederung in die Gesellschaft bietet, andernfalls sie aber ausstößt. Wir diskutieren, ob Kindern durch das Märchen heute ein falsches Rollenbild der Frau anerzogen wird, oder ob die Genderthematik für Kinder doch nicht so sehr im Vordergrund steht. Viele von uns sind der Meinung, dass sie als Kinder eher die Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe der beiden Mädchen als zentrale Themen empfunden haben. Auch unsere Jungs beteuern, dass sie sich diesbezüglich sehr gut in die beiden Mädchen hineinversetzen konnten, als sie das Märchen früher vorgelesen bekamen.

Nach dem Mittagessen nehmen wir uns „Das Buch Franza“ von Ingeborg Bachmann vor. Die Zeiten haben sich gewandelt, aber dennoch nimmt die Frau eine unterdrückte Rolle ein: Seelisch und körperlich wird Franza von ihrem Ehemann, dem Wiener Psychiater Leopold Jordan, zugrunde gerichtet. Kläglich klammert sie sich in ihrer Opferrolle an den Mann und begeht schließlich Selbstmord. Ingeborg Bachmann ging so weit, diesen Krieg der Geschlechterverhältnisse in der Gesellschaft als eine von der Justiz unbeachtete Fortsetzung zum Zweiten Weltkrieg zu betrachten. Wir lesen prägnante Stellen, in denen die Unterwerfung der Frau besonders deutlich wird, und analysieren anknüpfend an die Diskussionen vom letzten Tag, wie Franza dem Psychiater in den Gesprächssituationen auch als sprachlich unterlegen dargestellt wird. Anschließend haben wir die Aufgabe, Franzas Sätze in einem dem Text entnommenen Dialog mit Leopold so umzudichten, dass eine emanzipierte Frau spricht. Nach all unserer Erfahrung mit den Zeitschriften „Emma“ und „Courage“ entstehen aufgeschlossene, dominante Frauenfiguren, denen der Psychiater nicht so leicht das Wasser reichen könnte.

Damit neigt sich auch der zweite Seminartag seinem Ende zu. Bei einem kleinen Imbiss reflektieren wir noch einmal die vergangene Zeit. Zwei spannende und interessante Tage liegen hinter uns. Die Beschäftigung mit der Genderthematik eröffnete uns einen Blick auf unseren eigenen Sprachgebrauch, der allzu leicht zur Gewohnheit wird. Zudem bekamen wir durch die unterschiedlichen Arbeitsweisen im Seminar und durch den engen Kontakt mit den Studentinnen einen Vorgeschmack auf die bevorstehenden Anforderungen im Studium, aber auch zum Leben in Heidelberg. Wer mit dem Gedanken spielte, nach dem Abitur tatsächlich Germanistik zu studieren, hatte die optimale Gelegenheit, Beratung zur Struktur und zu den Inhalten des Studiums einzuholen. Darüber hinaus konnten wir unsere Bekanntschaften wieder auffrischen und eine Vielzahl gleichgesinnter Leute näher kennen lernen, bei denen wir uns wünschen würden, uns noch häufiger zu solchen Gelegenheiten zu treffen. „Wir würden das Seminar gerne auf eine ganze Woche verlängern“, fasst eine Teilnehmerin die Stimmung der Gruppe zusammen. Auch die Studentinnen sind zufrieden. „Ich habe dieses Wochenende trotz der Zusatzarbeit nicht bereut“, lobt eine von ihnen.

Doch mit dem Wochenende wird unser Kontakt nicht abbrechen. Eine Internetplattform soll errichtet werden, auf der Dozenten und Studenten der Universität Heidelberg mit den Seminarteilnehmern und auch anderen Interessierten der Oberstufe im regen Austausch bleiben. Dies bietet Chance, sich umfassend über das Studium zu informieren und hilfreiche Kontakte zu knüpfen - für jedermann und jedefrau.

Erlebnisbericht von Caroline Rehner, 6. November 2009

Letzte Änderung: 02.01.2011
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