Lehrstuhl für Neuere deutsche Literatur (mit Schwerpunkt auf dem 19. Jahrhundert und der Moderne)
Dieser Lehrstuhl für neuere deutsche Literatur hat einen zeitlichen Schwerpunkt auf dem langen 19. Jahrhundert und der Moderne. Insbesondere die deutschsprachige Literatur und Kultur zwischen 1870 und 1933 stehen im Mittelpunkt der Forschung. Hier interessiert uns vor allem das Verhältnis von Geschichte und Literatur. Wie Literatur ihre Zeit nicht nur kommentiert, sondern konstituiert, versuchen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Lehrstuhls kulturhistorisch zu beschreiben, sozial- und politikgeschichtlich zu kontextualisieren und sowohl in fiktionalen als auch in faktualen Texten zu beobachten. In welcher Weise poetologische und politische Debatten in der Klassischen Moderne diffundieren, literarische und wissenschaftliche Diskussionen der Zeit einander beeinflussen, bedarf einer intellektuellengeschichtlich und wissenschaftshistorisch informierten Analyse.
Eine narratologische Ausrichtung wird verstärkt in der Kooperation mit der Eötvös-Loránd Universität (ELTE) in Budapest gepflegt. Derzeit beschäftigt sich der Lehrstuhl zum einem besonders intensiv mit der Literatur der Wiener Moderne. Zum anderen bildet die Kulturkritik des 19. und frühen 20. Jahrhunderts einen zentralen Forschungsgegenstand, der unter anderem in Kooperationsprojekten mit der Université Paris-Sorbonne und der Università Ca’Foscari Venezia erforscht wird. Hier gilt die Aufmerksamkeit weltanschauungsliterarischen Schriften und dem Kulturtransfer zwischen den europäischen Ländern.
In der Lehre berücksichtigt der Lehrstuhl den Bereich der deutschen Literaturgeschichte vom 18. bis zum 21. Jahrhundert unter Einschluss philologischer, kulturwissenschaftlicher, intermedialer, narratologischer, intertextueller und imagologischer Fragestellungen.