Forschungsprojekte des Ägyptologischen Instituts
Forschungskolloquium 'Dreiländereck-Oberrhein'
Die ägyptologische Forschung entfaltet sich in den letzten Jahren zunehmend in dem interdisziplinären Kontext verschiedener Kulturwissenschaften. Untersuchungen einzelner Forscher und einzelner ägyptologischer Institute haben - nicht zuletzt aus förderungspolitischen Gründen - immer häufiger in fachübergreifenden Projekten wie SFB's oder Schwerpunktprogrammen ihr Zuhause. Die Frage nach Sinn und Unsinn solcher Einbindungen für die Ägyptologie und die anderen Fachbereiche fordert zu einer Reflexion dieser Forschungstendenz heraus, um den möglichen Nutzen solcher Projekte abzuwägen und gegebenenfalls in die richtigen Bahnen zu lenken.
Die neuen Ergebnisse und Perspektiven, die solche interdisziplinären Forschungsprojekte mit sich bringen, werfen aber auch Fragen nach neuen Arbeitsfeldern auf, die sich der Ägyptologie dadurch eröffnen, danach, welche Quellen und Befunde für die zukünftige Arbeit der Ägyptologie richtungweisend sein könnten und wie ihre Erforschung aussehen könnte.
Die besondere Konstellation der ägyptologischen Institute des Oberrheingebietes in der Schweiz (Basel, Prof. A. Loprieno), in Frankreich (Strasbourg, Prof. C. Traunecker) und in Deutschland (Mainz, Prof. U. Verhoeven; Heidelberg, Prof. J. F. Quack), die gleichzeitig von Regionalität und von Internationalität gekennzeichnet ist, legt einen intensiveren fachlichen Austausch nahe. Die unterschiedlichen Forschungsschwerpunkte der vier Institute und die oft langjährigen Erfahrungen der Teilnehmer mit der interdisziplinären Zusammenarbeit bilden eine hervorragende Basis, um Fragen nach Gegenwart und Zukunft ägyptologischer Forschung anzugehen.
Neben der Vorstellung bestehender Forschungsvorhaben mitsamt eingehender Diskussion fachlicher Probleme findet ein Gedankenaustausch über offene Fragen der ägyptologischen und der interdisziplinären Forschung statt. Hierbei sollen auch gemeinsame zukünftige Forschungsprojekte angedacht werden. Nicht nur die herkömmliche ägyptologische Forschung, sondern auch das Gewicht der Ägyptologie in der kulturwissenschaftlichen Forschung sollen durch eine solche Zusammenarbeit gefördert werden. Darüber hinaus werden auf diesem Weg Nachwuchswissenschaftlern zukunftsträchtige Felder und Perspektiven eigener Forschung eröffnet.
Das "Forschungskolloquium 'Dreiländereck-Oberrhein'" wurde erstmals am 28.-29.9.2001 im Internationalen Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg (IWH) durchgeführt. Seitdem findet es im regelmäßigen jährlichen Turnus in Basel, Strasbourg, Mainz und Heidelberg statt.
Vgl. hierzu: www.uni-mainz.de/FB/Philologie-III/aegypt/oberrhein.html
Hubert Roeder