Forschungsprojekte des Ägyptologischen Instituts
Projekttitel: Ägyptische Totenliturgien
Projektleiter: Prof. Dr. Dr. h. c. J. Assmann
Wissenschaftler Mitarbeiter: M. Bommas
Studentische Hilfskräfte: A. Kucharek, N. Moeller, A. Manisali
Förderung: DFG
Förderungszeitraum: 1.5.1994-28.2.2000
Unter dem Stichwort "Ägyptische Totenliturgien" geht es um die Sammlung, Analyse und Auswertung von Texten, deren liturgische Funktion im Rahmen verschiedener ritueller Kontexte des ägyptischen Totenkults erschlossen werden kann. Die beiden wichtigsten Ritualkontexte sind Einbalsamierung und Mumifizierung auf der einen Seite, der Totenkult auf der anderen Seite. Im Rahmen dieser Rituale wird der Verstorbene mit langen, teilweise sehr umfangreichen Rezitationen angeredet, die seinen Jenseitsweg und seinen jenseitigen Status zugleich beschreiben und befördern. Der ägyptische Sammelname für diese Rezitationen lautet "sachu", "Verklärungen", die in drei verschiedenen Kontexten vorkommen:
1) als Einzelsprüche auf Särgen, Stelen, Grabwänden usw. verstreut, vereinzelt seit dem MR, häufig dann aber vom NR bis in die römische Kaiserzeit bezeugt,
2) als Spruchfolgen innerhalb der drei Corpora der Totenliteratur (Pyramidentexte, Sargtexte und Totenbuch), vom AR bis in die römische Kaiserzeit und
3) als Ritualpapyri, sowohl selbständig als auch als Totenbuch annexiert.
Seit Februar 2000 ist das Projekt abgeschlossen, die Ergebnisse werden ab 2001 in drei Bänden veröffentlicht werden.