Wintersemester 2003/04

Vorlesung

Venantius Fortunatus und Gregor von Tours

2st., Mi 10.15-11.45 Beginn: 22.X. Prof.Walz

Schauplatz: Das merowingische Gallien. Zeit: VI.Jahrhundert an der Schwelle von Spätantike und Mittelalter. Die handelnden Personen: Zwei Freunde, etwa gleichaltrig, kaum räumlich voneinander getrennt: der eine ein vulgärlateinisch schreibender Historiker, der andere ein begnadeter Dichter mit klassisch-lateinischer Bildung.

Seminar

Aktuelle mittellateinische Arbeiten

2st., Di 16.15-17.45 Beginn: 14.X. Prof.Berschin

Vorstellung und eingehende Diskussion aktueller wissenschaftlicher Arbeiten auf dem Gebiet der Lateinischen Philologie des Mittelalters und der Neuzeit. Der Schwerpunkt liegt auf dem Methodischen. Interessenten, die nicht für das Fach Mittellatein eingeschrieben sind, werden gebeten, sich vor Semesterbeginn in der Sprechstunde vorzustellen.

 

 

Übungen

Paläographie IV: «Gotische» und «humanistische» Schriftarten

Mit mehrtägiger Paläographischer Exkursion
2st. Mo 14.15-15.45 Vorb.: 13.X. Prof.Berschin

Einführung in das Lesen, Beschreiben und Bestimmen lateinischer Schrift vom XII. bis zum XV.Jahrhundert. Mit einem Ausblick auf die moderne Schriftentwicklung. Interessenten ohne Vorkenntnisse mögen sich vor Beginn in der Sprechstunde anmelden.

 

Johannes von Frankfurt: Edition unedierter Texte (IV)

2st., Mi 13.30-15.00 Beginn 22.X. Prof.Walz

Fortsetzung und Abschluß der begonnenen Editionsarbeiten. Neue Teilnehmer nur nach Voranmeldung in den Semesterferien.

 

 

Lektüre (auch für Historiker) /Proseminar

Sigebert von Gembloux: Chronica

2st., Do 10.15-11.45 Beginn: 16.X. T.Licht

Eine Weltchronik von 381 bis 1111 ist das ambitionierteste Werk des lothringischen Mönches Sigebert von Gembloux und zugleich sein größter literarischer Erfolg; mehr als vierzig Handschriften sind erhalten. Er kompilierte dafür die bedeutenden Historiker der Spätantike und des Frühmittelalters (Iordanes, Gregor von Tours, Beda, Paulus Diaconus, Widukind) und zeigt Kenntnis auch entlegener Quellen. An den jüngeren Einträgen (ab Mitte des XI.Jh.) ist abzulesen, wie er sich von der Quellenarbeit löste, fortan als Zeitzeuge berichtete. Die annalistische Anlage des Werks übernahm Sigebert aus der Weltchronik des Eusebius/Hieronymus, an die er auch chronologisch anknüpfte. - Auszüge aus dem umfangreichen Werk werden gemeinsam gelesen und übersetzt; daneben gilt es, einen Überblick über die spätantike/frühmittelalterliche Historiographie zu gewinnen und Sigeberts Standpunkt im Investiturstreit kennenzulernen. Ausgabe: L.K.Bethmann, MGH Scriptores 6, Hannover 1843,p.300-374.

 

 

Neulateinisches Seminar

Jakob Balde: Carmina lyrica

2st., Di 14.15-15.45 Vorb.: 14.X. Prof.Berschin

Von allen neulateinischen Dichtern des Nordens ist Jakob Balde (*1604 in Ensisheim/Elsaß; † 1668 in Neuburg a.d.Donau) am lebendigsten geblieben. Sein lyrisches Werk, an das er kompromißlos die höchsten Ansprüche stellte, ist trotz der Nähe zu Horaz eine der stärksten künstlerischen Gestaltungen barocken Lebensgefühls und Stils. Diesem barocken Element (Stoa, Ingenium, 'Politisch Lied', Klassik, Eros, Emphase) gilt die Lektüre und Interpretation des Seminars. Zur Einführung: M.Wehrli, Jacob Balde: Dichtungen, Köln/Olten 1962. Zur Anschaffung empfohlen: B.Müller, Jacobi Balde Soc.Jes. Carmina lyrica, München 1844 (Regensburg 21884, repr. Hildesheim 1977).

 

 

 

Colloquium Neolatinum

Johannes Barclay: Euphormionis Lusinini Satyricon I (1605)

(Reiseliteratur der Neulateiner II)
2st., Mo 16.15-17.45 Vorb. 13.X. Dr.Schouwink
Prof.Berschin

Opus satiricum, quod iuvenis XXIII annorum edidit, fortunae adversae succubuisse videtur. Barclaius haud raro coaevo Michaeli Cervantes comparatur; sed iam non frequenter legitur, quamquam auctoris ingenium et audacia in vitiis saeculi detegendis et corripiendis etiam lectores aevi nostri delectare possint. Euphormio, civis rei publicae (idealis) Lusiniae, peregrinus civitates et regiones sui temporis peragrat. A civibus cuiusdam urbis, quam intrat, male recipitur. Sine pecunia inventus veste abstracta servus cuiusdam Callionis factus multas calamitates perpetitur; sed non deest amicus, coservus Percas. Vagantes sagae antrum intrant, amplexibus duarum virginum quodammodo imperfecte fruuntur. Iter pergentibus viator obviat, qui more hyperbolico magnalia cuiusdam Acignii (St.Ignacii) extollit. Sequitur sermo cuiusdam philologi irati de textibus emendandis, de nugis litterariis et sescentis rebus aliis. - Textus in aedibus Seminarii modico pretio acquiri potest.

 

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Letzte Änderung: 14.04.2022
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