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Wintersemester 2018/19
Alle Veranstaltungen der Lateinischen Philologie des Mittelalters und der Neuzeit finden im Paläographieraum 027 (Grabengasse 3-5) statt. Ausgenommen ist die "Einführung in die Historischen Grundwissenschaften", für die der Hörsaal 7 der Neuen Universität vorgesehen ist.
Zusatzveranstaltung (Übung im Block)
Einführung in die Arbeit mit den liturgischen Handschriften des Mittelalters
Fr und Sa 9.15-16.15 Termine: 14./15.XII. Eva Ferro M.A.
In diesem zweitägigen Blockseminar werden die Teilnehmer in die Kodikologie und die Arbeit mit den mittelalterlichen Codices eingeführt. Gegenstand der Veranstaltung werden insbesondere die liturgischen Buchtypen des Mittelalters sein, die aufgrund ihrer komplexen Struktur einer gesonderten Behandlung bedürfen. Neben einer theoretischen Einführung in die mittelalterliche Liturgie der Messe und des Stundengebets – Voraussetzung für das Verständnis der mittelalterlichen liturgischen Praktiken und deren Medien – wird die Arbeit mit den konkreten handschriftlichen Trägern in Vordergrund stehen. Diese wird an ausgewählten Objekten durchgeführt, die nach Handschriftentypus und liturgischer Textgattung kodikologisch, paläografisch und inhaltlich untersucht werden. Zur Einführung: E.J.Thiel, Die liturgischen Bücher des Mittelalters, in: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. Frankfurter Ausgabe 83 (1967), p. 2379 - 2395.
Vorlesung
Einführung in die Historischen Grundwissenschaften. Mittelalter
2st., Do 9.15-10.45 Beginn: 18.X. PD Dr. Licht / Dr. Wallenwein
Einführung in die neulateinische Literatur
2st., Di 16.00-17.30 Beginn: 16.X. Prof. Wiegand
Ausgehend von Italien entfaltete sich seit dem Spätmittelalter im XIII. Jahrhundert im Rückgriff auf die Literatur vor allem der römischen Antike die bislang letzte große Epoche der lateinischen Schriftkultur, die sogenannte neulateinische Literatur, mit einer unübersehbaren Fülle von Texten bis in unsere Gegenwart. Die Vorlesung wird die Hauptepochen dieser Literatur mit dem Schwerpunkt in Spätmittelalter und Früher Neuzeit in den Grundzügen vorstellen, in Methoden und Arbeitsweise der Neulateinischen Philologie, die in den letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwung genommen hat, einführen und die wichtigsten Hilfs- und Arbeitsmittel dieser noch jungen Wissenschaft vorstellen. So soll ein Einblick in diese umfänglichste Epoche der lateinischen Literatur gegeben werden. Im Anschluss an den ersten Teil der zweistündigen Veranstaltung werden einige zentrale Texte dieser Literatur in Dichtung und Prosa gelesen. Die Texte werden den Teilnehmern zur Verfügung gestellt. Zur Einführung: M.Korenjak, Geschichte der neulateinischen Literatur, München 2016.
EPG II / Lectura Vulgatae: Frühchristliche Gemeindeleitung. Die Briefe an Timotheus mit dem Kommentar des Pelagius
2st., Mo 11.15-12.45 Beginn: 15.X. Dr. Köhler
Die beiden Briefe an Timotheus beschäftigen sich als 'Pastoralbriefe' mit Leben und Lehre christlicher Gemeinden im letzten Drittel des I. Jahrhunderts, mit ihren Ämtern und mit der Persönlichkeit der Amtsträger. Indem der Verfasser sich als Paulus ausgibt, verleiht er seinen Worten Autorität, durch die Einsetzung historischer Personen und existierender Gemeinden als Adressaten schafft er Wirklichkeitsbezug. Sicher ist, dass er aus der Schule des Paulus kommt, dessen Lehre er mit seinen Briefen unverfälscht bewahren will.
Der Brite Pelagius (†420) war Zeitgenosse und Kontrahent des Augustinus. Seine postume Exkommunikation durch die Synode von Ephesus (431) spiegelt das Ringen des Zeitalters um die rechte Lehre wider. Der Zeilenkommentar des Pelagius kommt mit sehr knappen Formulierungen aus und bietet eine interessante Alternative zu dem ausführlichen Kommentar des Ambrosiaster.
Textgrundlage: Biblia Sacra iuxta Vulgatam versionem, Stuttgart 52007 und Pelagii expositiones in epistulas Pauli, Migne PL, Suppl.I, Paris 1958, col.1110-1374. Alle Texte werden in Kopie zur Verfügung gestellt.
2st., Do 9.15-10.45 Beginn: 18.X. PD Dr. Licht / Dr. Wallenwein
Das 'Werkzeug des Historikers' stellen die Historischen Grundwissenschaften bereit, in deren Ursprung, Geschichte und Differenzierung diese Vorlesung einführen will. Dabei werden für die jeweiligen Teildisziplinen ein Überblick gegeben und ein oder zwei aktuelle Untersuchungsgegenstände und ihr Forschungspotential entwickelt. Ziel ist es, den Schritt vom Deskriptiven zur kulturhistorischen Interpretation zu absolvieren und zu illustrieren. Das Vorlesungsprogramm umfasst folgende Teildisziplinen: Paläographie und Kodikologie, Diplomatik, Sphragistik, Chronologie, Epigraphik, Heraldik, Numismatik, Kartographie, Editionswissenschaft. Die Vorlesung schließt mit einem Ausblick auf die 'Digital Humanities'. Zur Kontaktaufnahme: P.Rück (ed.), Mabillons Spur, Marburg 1992.
Vorlesung/Lektüre
Einführung in die neulateinische Literatur
2st., Di 16.00-17.30 Beginn: 16.X. Prof. Wiegand
Ausgehend von Italien entfaltete sich seit dem Spätmittelalter im XIII. Jahrhundert im Rückgriff auf die Literatur vor allem der römischen Antike die bislang letzte große Epoche der lateinischen Schriftkultur, die sogenannte neulateinische Literatur, mit einer unübersehbaren Fülle von Texten bis in unsere Gegenwart. Die Vorlesung wird die Hauptepochen dieser Literatur mit dem Schwerpunkt in Spätmittelalter und Früher Neuzeit in den Grundzügen vorstellen, in Methoden und Arbeitsweise der Neulateinischen Philologie, die in den letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwung genommen hat, einführen und die wichtigsten Hilfs- und Arbeitsmittel dieser noch jungen Wissenschaft vorstellen. So soll ein Einblick in diese umfänglichste Epoche der lateinischen Literatur gegeben werden. Im Anschluss an den ersten Teil der zweistündigen Veranstaltung werden einige zentrale Texte dieser Literatur in Dichtung und Prosa gelesen. Die Texte werden den Teilnehmern zur Verfügung gestellt. Zur Einführung: M.Korenjak, Geschichte der neulateinischen Literatur, München 2016.
Lektüre
EPG II / Lectura Vulgatae: Frühchristliche Gemeindeleitung. Die Briefe an Timotheus mit dem Kommentar des Pelagius
2st., Mo 11.15-12.45 Beginn: 15.X. Dr. Köhler
Die beiden Briefe an Timotheus beschäftigen sich als 'Pastoralbriefe' mit Leben und Lehre christlicher Gemeinden im letzten Drittel des I. Jahrhunderts, mit ihren Ämtern und mit der Persönlichkeit der Amtsträger. Indem der Verfasser sich als Paulus ausgibt, verleiht er seinen Worten Autorität, durch die Einsetzung historischer Personen und existierender Gemeinden als Adressaten schafft er Wirklichkeitsbezug. Sicher ist, dass er aus der Schule des Paulus kommt, dessen Lehre er mit seinen Briefen unverfälscht bewahren will.
Der Brite Pelagius (†420) war Zeitgenosse und Kontrahent des Augustinus. Seine postume Exkommunikation durch die Synode von Ephesus (431) spiegelt das Ringen des Zeitalters um die rechte Lehre wider. Der Zeilenkommentar des Pelagius kommt mit sehr knappen Formulierungen aus und bietet eine interessante Alternative zu dem ausführlichen Kommentar des Ambrosiaster.
Textgrundlage: Biblia Sacra iuxta Vulgatam versionem, Stuttgart 52007 und Pelagii expositiones in epistulas Pauli, Migne PL, Suppl.I, Paris 1958, col.1110-1374. Alle Texte werden in Kopie zur Verfügung gestellt.
Erstlektüre für Historiker: Liutprand von Cremona, Relatio de legatione Constantinopolitana
2st., Mo 16.15-17.45 Beginn: 15.X. Dr. Otero Pereira
Liutprand (†972) entstammte einer angesehenen langobardischen Familie und erhielt an der Hofschule in Pavia seine literarische Ausbildung. Von Berengar von Ivrea wurde er als Gesandter nach Konstantinopel geschickt, wo er Griechisch lernte. Nachdem er in Ungnade bei Berengar gefallen war, wurde er von Otto I. unterstützt, der ihn zum Bischof von Cremona machte und ihm weitere Gesandtschaften übertrug. Liutprand hat drei historische Werke geschrieben, die Antapodosis und die Historia Ottonis, in denen er die Taten Ottos I. schildert, außerdem die Relatio de legatione Constantinopolitana, in der er die Aufenthalte am Hof des Nikeforos Fokas 968 beschreibt. Ziel dieser Gesandtschaft war ein Ehebündnis mit dem byzantinischen Kaiserhaus. Liutprand kehrte ohne Erfolg zurück. Das Werk bietet einen lebendigen Überblick über den byzantinischen Hof, enthält aber auch eine höhnische Kritik an den Byzantinern als Erwiderung auf die entwürdigende Aufnahme der westlichen Gesandten in Konstantinopel. Der Lektürekurs wendet sich an Anfänger mit wenig Lektüreerfahrung. Eine Textauswahl wird im Plenum gelesen und übersetzt. Ausgabe: Die Werke Liudprands von Cremona, ed.J.Becker, Hannover und Leipzig 31915 (=MGH. Scriptores rer.Germ.41).
Beda, De arte metrica
2st., Di 11.15-12.45 Beginn: 16.X. PD Dr. Licht
Lektüre/Metrik und Rhythmik
Beda, De arte metrica
2st., Di 11.15-12.45 Beginn: 16.X. PD Dr. Licht
In den Schulen des Mittelalters wurde das Grundwissen in 'römischer' Metrik anhand der Ars metrica des Angelsachsen Beda (†735) vermittelt. Die Transparenz der Vorschriften und Beschreibungen haben die Beliebtheit des Werkes befördert. Sein Erfolg erklärt sich auch daraus, dass Beda neben antiken Autoritäten viele christliche Dichter der Spätantike und des Frühmittelalters zur Illustration der Regeln herangezogen hat. Bedas Schrift soll in dieser Übung als Leitfaden zum Erlernen von Prosodie und Metrik dienen. Vorkenntnisse werden nicht verlangt. Der Kurs steht allen an der römischen Metrik Interessierten offen, dient daneben als Einführung in die Dichtung der Spätantike und des Frühmittelalters. Ausgabe: Bedae Venerabilis opera I. Opera didascalia, edd.C.W.Jones et al., Turnhout 1975, p.59-171 (Texte werden in Kopie ausgegeben).
Übung/Hauptseminar (auch grundwissenschaftlich)
Paläographie II: «Nationalschriften» des frühen Mittelalters und karolingische Minuskel(für Anfänger)
2st., Mi 9.15-10.45 Beginn: 17.X. PD Dr. Licht
Einführung in das Lesen, Beschreiben und Bestimmen der wichtigsten Schriften des Frühmittelalters. Neu hinzukommende Teilnehmer werden gebeten, bis zum Beginn der Übung F.Steffens, Lateinische Paläographie, Leipzig 21929, tab. 12, 15, 17, 19, 20 und 24 nachzuarbeiten.
2st., Mi 9.15-10.45 Beginn: 17.X. PD Dr. Licht
Einführung in das Lesen, Beschreiben und Bestimmen der wichtigsten Schriften des Frühmittelalters. Neu hinzukommende Teilnehmer werden gebeten, bis zum Beginn der Übung F.Steffens, Lateinische Paläographie, Leipzig 21929, tab. 12, 15, 17, 19, 20 und 24 nachzuarbeiten.
Paläographie IV: «Gotische» und «Humanistische» Schriftarten
2st., Mi 11.15-12.45 Beginn: 17.X. PD Dr. Licht
Einführung in das Lesen, Beschreiben und Bestimmen lateinischer Schrift vom XII. bis zum XV. Jahrhundert mit einem Ausblick auf die moderne Schriftentwicklung. Interessenten ohne Vorkenntnisse möchten sich bitte per Email (tlicht@ix.urz.uni-heidelberg.de) anmelden.
2st., Mi 11.15-12.45 Beginn: 17.X. PD Dr. Licht
Einführung in das Lesen, Beschreiben und Bestimmen lateinischer Schrift vom XII. bis zum XV. Jahrhundert mit einem Ausblick auf die moderne Schriftentwicklung. Interessenten ohne Vorkenntnisse möchten sich bitte per Email (tlicht@ix.urz.uni-heidelberg.de) anmelden.
Exkursion
Handschriftenexkursion
Blockveranst. Vorbespr.: Do 25.X. 11.15 Uhr PD Dr. Licht
Für Teilnehmer an den paläographischen Übungen und alle Interessenten mit Vorwissen wird diese mehrtägige Exkursion an einen Ort mit bedeutender Handschriftensammlung angeboten. Ziel ist es, an den Originalen die paläographischen und kodikologischen Kenntnisse anzuwenden und zu vertiefen. Termine und Exkursionsort werden in der Vorbesprechung bekanntgegeben.
Blockveranst. Vorbespr.: Do 25.X. 11.15 Uhr PD Dr. Licht
Für Teilnehmer an den paläographischen Übungen und alle Interessenten mit Vorwissen wird diese mehrtägige Exkursion an einen Ort mit bedeutender Handschriftensammlung angeboten. Ziel ist es, an den Originalen die paläographischen und kodikologischen Kenntnisse anzuwenden und zu vertiefen. Termine und Exkursionsort werden in der Vorbesprechung bekanntgegeben.
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Letzte Änderung:
13.04.2022