Wintersemester 2022/23

E-codices Bbb-0264 065 Max B
Bern, Burgerbibliothek, Cod. 264, p. 65 – Prudentius, Carmina [http://www.e-codices.ch/de/bbb/0264/65].

Vorlesung

Karolingische Renaissance

2st., Di 9.15-10.45        Beginn: 18.X.        Prof. Licht

Mit dem Aufstieg der karolingischen Dynastie und ihrer Herrschaft im VIII. und IX. Jahrhundert ist eine als Renaissance, Correctio oder Renovatio beschriebene kulturelle Neuorientierung verbunden. Die Vorlesung widmet sich diesem Erbe der Karolingerzeit und der Materialität ihrer schriftlichen Überlieferung. Ziel ist es, Literatur, Sprache, Schrift, Bild und Artefakt als Reservoir der Kulturgeschichte zu präsentieren. Die Veranstaltung dient ferner als Leitfaden zu den Historischen Grundwissenschaften anhand von Hauptmonumenten karolingischer Überlieferung: Chrysographen der Hofschule, Grabplatte Hadrians I., Libri Karolini, «Kölner Nonnenhandschriften», Bibelpandekten aus Tours, «St. Galler Klosterplan», «Vergilius Turonensis», Wandmalereien in Reichenau-Oberzell, «Berner Prudentius» etc. Zur Kontaktaufnahme: Becker/Licht, Karolingische Schriftkultur, Regensburg 2016, Begleitheft.

Hauptseminar/Oberseminar (auch grundwissenschaftlich)

Kodikologie: Fragmenta Bambergensia III (mit Exkursion)

2st., Di 11.15-12.45       Beginn: 18.X.   Prof.Licht/Dr.Wallenwein

Unpublizierte Fragmente aus Einbänden der Staatsbibliothek Bamberg sollen im Rahmen dieser Lehrveranstaltung beschrieben und digital veröffentlicht werden. Ein Schwerpunkt wird auf der Untersuchung der Beziehungen zwischen Fragmenten und Trägerbänden liegen, womit Kenntnisse im Bereich der Inkunabel- und Einbandkunde ebenso erlangt und vertieft werden können wie auf dem Gebiet der Kodikologie. Flankierend werden Schriftzeugnisse von der Spätantike bis ins Spätmittelalter aus den Bamberger Beständen vorgestellt und paläographisch analysiert. Die während des Semesters zu erarbeitenden Ergebnisse können auf einer abschließenden Exkursion nach Bamberg an den Originalen überprüft werden. Die Veranstaltung richtet sich an fortgeschrittene Studierende der Historischen Grundwissenschaften und benachbarter Disziplinen.

 

 

Rupert Von Deutz - Federzeichnung Codec Lat. 11355
Rupert von Deutz, Federzeichnung aus BSB Clm 14355, fol. 1v.

Lektüre

Lectura Vulgatae: Johannesevangelium (13-21) mit dem Kommentar des Rupert von Deutz († um 1130)

2st., Mo 11.15-12.45       Beginn: 17.X.              Dr.Köhler

In diesem Semester wird die Lektüre des Johannesevangeliums abgeschlossen mit dem Bericht von der Passion Jesu, seinem Tod und seiner Auferstehung. Seine Abschiedsreden, das Unverständnis der Jünger, Verrat und Verurteilung bilden den dramatischen Höhepunkt des Evangeliums, mit dem sich Jesus als König und Sohn Gottes zu erkennen gibt. Erläuterung und Deutung des Geschehens werden noch einmal bei Rupert von Deutz gelesen, einem Mystiker und Abt des Hochmittelalters. Bei ihm finden sich in reichem Maße sachliche Erklärungen und spirituelle Deutungen, biblische und literarische Beispiele sowie Wort- und Textanalysen. Mit den Mitteln seiner Musik hat Johann Sebastian Bach den besonderen Charakter dieses Evangeliums erfaßt; wir werden auch diese Form der Exegese an Hörbeispielen verfolgen. Textgrundlage: Biblia Sacra iuxta Vulgatam versionem, 5. Aufl., Stuttgart 2007 und Ruperti Tuitiensis commentaria in evangelium sancti Iohannis, ed.R.Haacke, Turnhout 1969. Die Texte werden in Moodle zur Verfügung gestellt. Eingeladen sind Hörer aller Fächer mit Lateinkenntnissen.

Erstlektüre für Historiker: Gunther von Pairis († nach 1210), Hystoria Constantinopolitana

2st., Mo 16.15-17.45       Beginn: 17.X.        Dr.Otero Pereira

Die Hystoria Constantinopolitana erzählt die Erlebnisse Martins, Abt des Klosters Pairis im Elsass, der an der Plünderung Konstantinopels im Jahr 1204 teilnahm. Autor ist Gunther, Mönch der Abtei Pairis, der die Hystoria Constantinopolitana schrieb, um den Raub von Reliquien durch seinen Abt zu rechtfertigen. Hagiographische Elemente, die Martins Handeln begründen und dessen Heiligkeit betonen, ergänzen den historischen Bericht. Die Hystoria Constantinopolitana wurde wenige Jahre nach der Eroberung Konstantinopels als Prosimetrum, das heißt in Prosa und Vers verfaßt. Der Lektürekurs wendet sich an Anfänger mit wenig Lektüreerfahrung. Ausgewählte Prosateile der Hystoria Constantinopolitana werden im Plenum gelesen und übersetzt. Textgrundlage: Gunther von Pairis, Hystoria Constantinopolitana, ed.P.Orth, Hildesheim - Zürich, 1994.

 

 

 

Übung

Einführung in die neulateinische Literatur

2st., Di 16.00-17.30       Beginn: 18.X.        Prof. Wiegand

In der Übung wird eine Einführung in die neulateinische Literatur geboten. Dabei wird ein Schwerpunkt auf der italienischen und deutschen Entwicklung vom XIV.-XVII. Jahrhundert liegen, aber auch die anderen Länder Europas und Südamerikas werden in den Blick genommen. Die Vermittlung erfolgt im Wechsel von Darstellung und Textpräsentation ausgewählter Literaturwerke. Zugleich werden bibliographische Informationen zu wichtigen Bereichen neulateinischer Literatur angeboten, die eine weitere Beschäftigung ermöglichen sollen.

 

Übung (auch grundwissenschaftlich)Karolingischeminuskel

Paläographie I: Von den spätantiken Majuskelschriften zur karolingischen Minuskel (für Anfänger)

2st., Mi 9.15-10.45        Beginn: 19.X.             Prof.Licht

Die Übung führt in das Lesen, Beschreiben und Bestimmen spätantiker und frühmittelalterlicher lateinischer Schriften anhand von digitalen Handschriftenabbildungen und Kopien aus Tafelwerken ein.

Übung/Hauptseminar (auch grundwissenschaftlich)

Paläographie III: Von der karolingischen Minuskel zu den gotischen Schriftarten

2st., Mi 11.15-12.45       Beginn: 19.X.             Prof.Licht

Einführung in das Lesen, Beschreiben und Bestimmen lateinischer Schriften vom X. bis XIII. Jahrhundert. Interessenten ohne Vorkenntnisse möchten sich bitte per E-Mail (tlicht@ix.urz.uni-heidelberg.de) anmelden.

 

 

Alle Veranstaltungen der Lateinischen Philologie des Mittelalters und der Neuzeit finden im Paläographieraum 027 (Grabengasse 3-5) statt. Ausgenommen ist die Vorlesung, die im Hörsaal des Historischen Seminars abgehalten wird.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 14.07.2022
zum Seitenanfang/up