Numismatische Sammlung
Die Universität Heidelberg verfügt über eine nicht unbedeutende Münzsammlung, die sich vor allem aus antiken sowie einigen wenigen byzantinischen, mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Münzen zusammensetzt. Den Großteil der Sammlung bilden römische Münzen aus der Zeit der Republik und vor allem der Kaiserzeit sowie provinzialrömische Prägungen aus dem Osten des Römischen Reiches und Alexandria. Dieser Part macht etwa zwei Drittel der Sammlung aus. Hinzu kommen etwa 600 griechischen Münzen. Auch einige sassanidische und keltische Prägungen gehören zum Bestand. Ergänzt werden die Münzen durch diverse Gipse und einen sehr gut erhaltenen Galvanobestand, der um 1900 vom British Museum angekauft wurde. Insgesamt beläuft sich die Sammlung auf rund 5000 numismatische Objekte.
Ihren Ursprung hat die numismatische Sammlung im 19. Jahrhundert. Die Initiative zu ihrer Einrichtung ergriff offenbar Georg Friedrich Creuzer (1771-1858), der von 1804 bis 1845 als ordentlicher Professor der Philologie und Alten Geschichte an der Universität Heidelberg wirkte und bereits seinerzeit die Numismatik als die „Leuchte der Altertumswissenschaften“ bezeichnete. Nach aktuellem Stand der Provenienzforschung dürften etwa 20% der Sammlung bereits im 19. Jahrhundert nach Heidelberg gelangt sein.
Nachdem sie viele Jahre ein wenig beachtetes Dasein geführt hat, wird die numismatische Sammlung derzeit wissenschaftlich aufgearbeitet, um die Objekte einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Münzen werden dafür hochauflösend fotografiert und mit Normdaten im Digitalen Münzkabinett der Universität Heidelberg präsentiert.
Zudem wird der bereits in seinen Ursprüngen als Lernsammlung konzipierte Bestand heutzutage wieder intensiv in der akademischen Lehre eingesetzt. Auch erreichen die Kuratorin häufig wissenschaftliche Anfragen aus dem In- und Ausland und es wurden in den letzten Jahren etliche Stücke aus der Sammlung zu Forschungszwecken beprobt.