Dienstag, 03.12.2024
17:15 | PROF. DR. MICHAELA HAUG (Universität Freiburg) |
Von der UniMeile zur Ruperto Carola Sommernacht
Es ist soweit: Der Höhepunkt des Jubiläumsjahres von Oktober 2010 bis Oktober 2011, in dem die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg – Deutschlands älteste – ihr 625-jähriges Bestehen feiert, ist die jetzt anstehende Festwoche vom 25. Juni bis 2. Juli. An diesen Festtagen präsentiert sich die Ruperto Carola mit zahlreichen Veranstaltungen ihren Mitgliedern, Alumni und Freunden aus aller Welt.
Den Auftakt der Festwoche bildet am Samstag, 25. Juni, der Festakt zur Wiedereröffnung der überwiegend mit Spendengeldern vollständig sanierten und modernisierten Neuen Universität. Bei der großen Festveranstaltung, zu der die neue baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer in Vertretung des Ministerpräsidenten erwartet wird, erklingt zum ersten Mal seit Jahren wieder die ebenfalls restaurierte historische Orgel. Die Feier in der Aula der Neuen Universität beginnt um 11 Uhr.
Eine Meile rings um den Uniplatz
Zum Start ihrer Festwoche zum Universitätsjubiläum präsentiert sich die Ruperto Carola am Samstag, 25. Juni, mit einer UniMeile in der historischen Altstadt Heidelbergs. Rings um den Universitätsplatz öffnen von 11 Uhr bis 19 Uhr die Gebäude der Hochschule sowie deren Innenhöfe und Plätze Türen und Tore. Außerdem gewähren rund 60 Aussteller-Zelte interessante Einblicke.
Die Fächer, Fakultäten und Einrichtungen der Universität stellen dabei sich und ihre Leistungen in innovativer Forschung und Lehre der Öffentlichkeit vor. Mitmachaktionen und ein abwechslungsreiches wie unterhaltsames Rahmenprogramm sollen die UniMeile zum Erlebnis für Besucher aller Altersgruppen machen.
Klimaanlage hält Coli-Bakterien mobil
Die gefährlichen Infektionen mit EHEC (enterohämorrhagische Escherichia coli) haben die Aufmerksamkeit der breiten Öffentlichkeit auf die krankheitsauslösenden Stämme des Darmbakteriums gelenkt. Doch Coli-Bakterien (Repro: Vladimir Jakovljevic und Ricardo Carvalho) sind auch wichtige Modellorganismen in der Forschung, wie eine aktuelle Veröffentlichung in der Fachzeitschrift „Cell“ zeigt, die unter der Leitung von Prof. Victor Sourjik am Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg (ZMBH) entstanden ist.
Säugetiere und Vögel halten ihre Körpertemperatur bekanntlich durch aufwändige Systeme konstant. Einfache Coli-Bakterien besitzen diese Möglichkeit zum Temperaturausgleich nicht. Dennoch können sie Temperaturschwankungen kompensieren: Wie diese „bakterielle Klimaanlage“ funktioniert, haben die Wissenschaftler am ZMBH am Darmbakterium Escherichia coli untersucht und herausgearbeitet.
„Der Todesstrafe fehlt die generalpräventive Rechtfertigung“
Der Einsatz der Todesstrafe lässt sich nicht mit einer angeblichen Abschreckungswirkung auf potenzielle andere Täter legitimieren. Während zahlreiche empirische Studien der finalen Bestrafung eine solche Wirkung zuschreiben, kommen andere Forschungsarbeiten zum gegenteiligen Schluss.
Das lässt sich dadurch erklären, dass die Resultate dieser Untersuchungen in erster Linie vom Forschungskontext der Wissenschaftler abhängig sind. Zu diesem Ergebnis kommt ein Projekt am Institut für Kriminologie der Universität Heidelberg. „Wir wissen nicht, welche der gegenteiligen Ergebnisse zuverlässiger sind; somit fehlt der Todesstrafe die generalpräventive Rechtfertigung“, erklärt der Heidelberger Forscher Prof. Dieter Hermann.
Weltreisender in Sachen Umweltökonomie
Von Mirjam Mohr (Text) und Oliver Fink (Foto)
Im aktuellen Handelsblatt-Ökonomen-Ranking VWL gehört er zu den Top-100-Forschern unter 40 Jahren: Andreas Löschel. Seit dem vergangenen Wintersemester ist er Professor für Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Umwelt- und Ressourcenökonomik am Alfred-Weber-Institut für Wirtschaftswissenschaften der Universität Heidelberg.
Wenn Andreas Löschel von seiner Arbeit berichtet, fragt man sich, ob ein Tag aus 48 Stunden bestehen kann. Der 39-jährige Vater von vier Kindern ist nicht nur Leiter des fast 20-köpfigen Forschungsbereichs „Umwelt- und Ressourcenökonomik“ am Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sondern reist auch als vielbeschäftigter Politikberater durch die Welt. Unter anderem arbeitet er für den Weltklimarat und berät die Europäische Kommission und das EU-Parlament sowie Bundes- und Landesministerien.
Mit Edelstahl zu neuem Glanz
Eine ganze Reihe architektonisch bemerkenswerter Neubauten ist gerade in den vergangenen Jahren an der Ruperto Carola entstanden. An ihnen zeigt sich, dass Funktionalität und eine ästhetisch überzeugende Gestaltung einander gut ergänzen können. Ein schönes Beispiel hierfür ist das Biochemie-Zentrum der Universität Heidelberg (BZH, Foto: Sand + Partner), das nach seiner Totalsanierung in neuem Glanz erstrahlt.
Im Jahr 1997 gegründet, gehört das BZH zu den sogenannten zentralen wissenschaftlichen Einrichtungen der Ruperto Carola, in denen Forscher verschiedener Disziplinen an gemeinsamen Projekten arbeiten. Aktuell widmen sich 14 Forschungsgruppen in den verschiedenen Labors biochemischen Fragestellungen, untersuchen die Funktionen von Zellen und Organismen auf der Basis ihrer molekularen Bausteine. In der Lehre werden Praktika, Seminare und Vorlesungen für Studierende der Biologie, Chemie und Medizin angeboten.