Verbundarbeitsgruppe Critical AI Engineering, Digital Humanities and Educational Transfer
Willkommen bei CAEDHET
CAEDHET ist eine interdisziplinäre und hochschulübergreifende Arbeitsgruppe, die Projekte im Themenbereich generativer Künstlicher Intelligenz bearbeitet und angrenzende Fragen diskutiert. Im Zentrum steht dabei das Critical Engineering: die technische Arbeit in enger Verknüpfung mit kritisch-ethischer Reflexion.
Struktur und Zielsetzung
Im Rahmen von CAEDHET kooperieren Wissenschaftler:innen der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und der Universität Heidelberg miteinander, organisiert vom Heidelberg Center for Digital Humanities und der Heidelberg School of Education. Die Arbeitsgruppe dient nicht nur zum Austausch, sondern auch zur Vernetzung und zur gegenseitigen Unterstützung.
Hierfür stellen HCDH und HSE die notwendige Infrastruktur (Räume, etc.) bereit sowie den Zugang zu ihren Netzwerken und Kontakten.
CAEDHET versteht sich aber nicht nur als Schnittstelle zwischen beiden Hochschulen, sondern auch als Schnittstelle zwischen vier oft weiter auseinanderliegenden inhaltlichen Perspektiven: AI Engineering, Digital Humanities, Educational Transfer und kritisch-ethische Reflexion. Alle Projekte der Arbeitsgruppe haben, in unterschiedlichen Gewichtungen, diese vier Perspektiven im Blick:
- AI Engineering: Hiermit meinen wir den experimentellen Zugang zu LLM-Architekturen, d.h. vor allem die Perspektive von interpretability research und explainable AI (xAI).
- Digital Humanities: Unter diesem Sammelbegriff verstehen wir in diesem Kontext die computergestützte Analysemethoden in geisteswissenschaftlichen Disziplinen, das bedeutet an der Schnittstelle mit KI korpuslinguistische Analysemethoden und Natural Language Processing (NLP).
- Educational Transfer: Ein Grundproblem der wissenschaftlichen Beschäftigung mit und gesellschaftlichen Einordnung von KI als neuer Technologie besteht in der Vermittlung sich rapide verändernder Wissensbestände. Nur mit darauf abgestimmten didaktisch-pädagogischen Strategien kommen Minimalstandards von AI Literacy oder KI-Mündigkeit in erreichbare Nähe. Insbesondere Lehramtsstudierende übernehmen hier als Multiplikator:innen zentrale Funktionen. Die Arbeit von CAEDHET hat deshalb die Lehrkräftebildung im Blick.
- Critical Ethical Reflection: Wir möchten den bereits bestehenden allgemeingesellschaftlichen Diskurs zum Thema KI um eine spezifische Perspektive erweitern: CAEDHET fokussiert schwerpunktmäßig auf die latenten Verschränkungen zwischen technischen Entscheidungen, deren Affordanzen sowie die daraus resultierenden ethischen Problemstellungen.

Themenspektrum CAEDHET

CAEDHET besteht derzeit aus
Die assoziierten Mitglieder von CAEDHET sind die Mitglieder des HCDH-Direktoriums. Weitere Assoziationen und Beteiligungen an der Arbeitsgruppe sind möglich.
Dr. Florian Nieser
Dr. Florian Nieser hat an der Universität Tübingen Germanistik und Theologie studiert und sich dort im Bereich „Digital Humanities“ weitergebildet. Seine Promotion im Bereich der Heldensemiotik in mhd. und altfrz. Texten absolvierte er ebenfalls in Tübingen; Gastwissenschaftler im Kontext der Heldenthematik war er 2023 an der Universität Freiburg.
Seit 2022 ist er Geschäftsführer des Heidelberg Center for Digital Humanities, wo er zuvor ab 2020 als Gründer und wissenschaftlicher Koordinator des Forums Digital Humanities tätig war. Am HCDH beschäftigt er sich u.a. mit den Themen Transmedialität und Digital Humanities (computationelle Analyse von Texten und LLM-basierte Forschungsbereiche)
Bei CAEDHET ist er wissenschaftlicher Koordinator der Projektgruppe.
Dr. Thomas Renkert
Dr. Thomas Renkert hat sein Studium der evangelischen Theologie an der Universität Heidelberg absolviert und dort in Systematischer Theologie promoviert. Bis 2022 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Diakoniewissenschaftlichen Institut. Er ist einer der Gründer und Mitherausgeber von "Cursor_ - Zeitschrift für explorative Theologie".
Von 2022 bis 2024 war er als wissenschaftlicher Koordinator der Forschungs- und Transfercluster der Heidelberg School of Education im Bereich Lehrkräftebildung tätig. Seit 2024 ist er wissenschaftlicher Assistent des Direktoriums der HSE. In dieser Rolle widmet er sich u.a. dem Thema "KI-Mündigkeit und Bildungsgerechtigkeit".
Neben dem Finetuning großer Sprachmodelle und deren Interpretation ist dies auch sein Forschungsschwerpunkt bei CAEDHET.
Jonathan Gaede
Jonathan Gaede hat an der JMU Würzburg Germanistik und Digital Humanities studiert und unterstützt als wissenschaftlicher Mitarbeiter das HCDH bei der Konzeption und Durchführung von Workshops zu DH-Themen und bei der Kommunikation mit der forschenden Community. Sein interdisziplinär angelegtes Dissertationsprojekt untersucht die Rolle von astrologisch-alchemistischen Geheimsymbolen und „Sonderzeichen“ in der wissenschaftlichen Literatur der Frühen Neuzeit.
Im Rahmen des CAEDHET-Projekts interessiert er sich für KI in der Öffentlichkeit und die Erkennbarkeit dessen.
Dr. Maria Becker
Maria Becker ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Germanistischen Linguistik und am Institut für Übersetzen und Dolmetschen der Universität Heidelberg. Sie hat einen Masterabschluss in Linguistik, Philosophie und Psychologie sowie einen Doktortitel in Computerlinguistik. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Anwendung von maschinellen Lernverfahren in den Digital Humanities, was auch einen Schwerpunkt ihrer Arbeit im CAEDHET-Projekt darstellt. Marias breitere Forschungsinteressen umfassen Computational Social Science, Explainable AI, Korpuslinguistik, Diskursanalyse, Annotationsstudien und Wissenschaftskommunikation.
Mayumi Ohta
Mayumi Ohta absolvierte ihren Bachelor- und Masterabschluss in Computerlinguistik an der Universität Heidelberg. Ihre Masterarbeit erhielt eine Auszeichnung und eine besondere Erwähnung beim Best Paper Award der 6. Internationalen Konferenz für maschinelles Lernen, Optimierung und Datenwissenschaft (LOD). Nach ihrem Abschluss sammelte sie Berufserfahrung als Expertin für maschinelles Lernen sowohl in der Industrie als auch in der Wissenschaft im Bereich der Verarbeitung natürlicher Sprache. Ihre aktuellen Forschungsinteressen liegen in der Sprachmodellierung mit besonderem Schwerpunkt auf Erklärbarkeit.
Seit Oktober 2024 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin des SFB 1671 „Heimat(en): Phänomene, Praktiken, Darstellungen“ und arbeitet an IT-Administration und KI-Anwendungen.
Jonas Braun
Jonas Braun hat seinen Bachelor of Science in Wirtschaftsinformatik an der Universität Mannheim 2015 abgeschlossen und 2019 seinen Master in Artificial Intelligence an der Universiteit van Amsterdam. Er arbeitete von 2019 bis 2024 als KI/Data Science Consultant. Aktuell ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im MINT-ProNeD Projekt (Teilvorhaben Heidelberg/HSE) angestellt und Teil von CAEDHET.
Für den Lehrstuhl Didaktik der Informatik unter Prof. Claudia Hildebrandt entwickelt er Lehrkräftefortbildungen und Webapps zum Thema Data Literacy und Künstliche Intelligenz. Ziel ist es, durch eine datenbasierte Perspektive und damit verbundene interaktive Visualisierungen und lokal-laufende Machine Learning Algorithmen ein Grundlagenverständnis von Data Science an Lehrkräfte und Schüler*innen zu vermitteln. Seine Schwerpunkte sind Schwerpunkte Educational Transfer und AI Engineering.
Dr. Stefan Pietrusky
Nach seinen erfolgreichen gymnasialen Lehramtsstudium in Biologie und Chemie an der Universität Koblenz-Landau (Master of Education), absolvierte Dr. Stefan Pietrusky 2020 ein Zweitstudium an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, das er 2022 mit dem Master of Arts abschloss. Sein Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der digitalen Bildung, insbesondere in der Adaptierbarkeit digitaler Lehr- und Lernmedien, der Förderung von Datenkompetenz, selbstgesteuertem Lernen, der automatisierten Generierung von Lernumgebungen durch KI, der Entwicklung digitaler Lernspiele und Anwendungen im Bereich erweiterter Realität. Aktuell arbeite er an Projekten zu maschinellem Lernen, neuronalen Netzwerken und Deep-Learning-Anwendungen.
Neben seiner akademischen Tätigkeit hat Dr. Stefan Pietrusky das EdTech-Start-up „Learning Level Up/Down Church Studios“ gegründet und eine Ausbildung zum Grafikdesigner absolviert. Bei CAEDHET befasst er sich mit den Bereichen AI Engineering, Educational Transfer und Ethical Reflection.
Dr. Nicole Flindt
Dr. Nicole Flindt, M.A. ist Leiterin der Graduate School sowie Geschäftsführerin des Forschungsreferats im Prorektorat Forschung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Sie hat Bildungs- und Rechtswissenschaften an den Universitäten Mannheim und Heidelberg studiert und über E-Learning an der Universität Heidelberg in Kooperation mit dem Softwareunternehmen SAS GmbH promoviert. Neben ihrer Forschung im Bereich E-Learning und Künstliche Intelligenz (KI) für Schulen und Hochschulen, Neurodidaktik, Mental Health und Hochschulforschung, ist sie Projektleiterin des EU-Projekts Young Refugees AI Student Empowerment Program (RAISE) zur Entwicklung einer KI für gehirngerechte E-Learning-Portale.
Für CAEDHET bringt sie auf der einen Seite ihre geisteswissenschaftliche und pädagogisch-didaktische Erfahrung in dem Bereich Digital Humanities ein, zum anderen wirkt ihr juristischer Background in den Bereichen Ethical Reflection und AI Engineering mit.
Frederick Riemenschneider
Frederick Riemenschneider hat einen Master in Computerlinguistik absolviert und, neben seinem aktuellen Master Gräzistik (75%) / Assyriologie (25%), ist er Doktorand an der Uni Heidelberg in der Computerlinguistik. Sein Promotionsthema ist Mechanistic Interpretability in Multilingual Language Models, während seine Interessen sich auf alte Sprachen, besonders Altgriechisch beziehen.
Bei CAEDHET beschäftigt er sich mit AI Engineering und Digital Humanities.

