10. Kleine Fächer
Die Situation und die Perspektiven der sogenannten kleinen Fächer nimmt seit 2002 eine
prominente Stellung in der hochschulpolitischen Diskussion in Baden-Württemberg ein,
unter anderem angeregt durch eine Untersuchung der Auslastung des Faches Slavistik
durch den Landesrechnungshof sowie durch Empfehlungen der Forschungskommission.
Was die meisten kleinen Fächer, nicht nur in den Geisteswissenschaften, charakterisiert,
ist eine sehr große thematische Breite, eine methodische Vielfalt und ein hoher Grad
interner Ausdifferenzierung von Inhalten bei geringer personellen Ausstattung und
manchmal auch geringen Studentenzahlen.
Angesichts der angespannten finanziellen
Lage und des bevorstehenden Endes des Solidarpaktes hat die Landesrektorenkonferenz
eine Arbeitsgruppe für die Situation der kleinen Fächer in den Landesuniversitäten eingerichtet,
in der die Universität Heidelberg federführend war. Unter Berücksichtigung
der Empfehlungen dieser Arbeitsgruppe erarbeitete die Landesrektorenkonferenz am
20.10.2003 eine Stellungnahme, in der die Bedeutung der kleinen Fächer ebenso wie die
Notwendigkeit einer deutlicheren Vernetzung und Abstimmung von Schwerpunkten
unter den Landesuniversitäten betont werden. Darüber hinaus ergriff die Ruperto Carola
die Initiative, in Zusammenarbeit mit anderen forschungsintensiven europäischen Universitäten
die Situation in den kleinen Fächern zu prüfen und zu verbessern.
Das Rektorat
hält die kleinen Fächer für unverzichtbar in einer forschungsorientierten Volluniversität.
Durch die Erarbeitung eines Programms, das unter anderem neue Institutsstrukturen,
eine stärkere Vernetzung in der Forschung, innovative Maßnahmen in der Lehre,
regionale Zusammenarbeit durch Lehrexport und internationale Zusammenarbeit vorsieht,
wird die Position der kleinen Fächern an der Universität Heidelberg gestärkt.
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