1. Verkehrserschließung des Neuenheimer Feldes
Der Gemeinderat hat Anfang April nach Vorliegen des naturschutzrechtlichen Gutachtens
des Max-Planck-Instituts für Ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, der ingenieurtechnischen
Beurteilung der Machbarkeit Tunnel/Brücke und der Verständigung der
Frau Oberbürgermeisterin und des Rektors über die Realisierung des so genannten „Kleinen
Nordzubringers“ als Übergangslösung bis zur Realisierung der fünften Neckarquerung
beschlossen, unverzüglich jeweils eine eigenständige Umweltverträglichkeitsprüfung für
eine Balkenbrücke über drei Felder und für eine Schrägseilbrücke in Auftrag zu geben. Die
im Rahmen einer gesetzlichen Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführenden Prüfungen
von Alternativen und Maßnahmen, insbesondere alternativ der so genannte „Radieschentunnel“
unter dem Handschuhsheimer Feld sollen parallel erfolgen. Der Brückenquerschnitt
beinhaltet jeweils Fußgänger- und Radwege, je eine Richtungsfahrspur für den
motorisierten Individualverkehr und zwei Straßenbahngleise auf der Oberstromseite. Auf
der Neuenheimer Seite soll die Brücke über den Klausenpfad und über eine Querspange zur
Straße im Neuenheimer Feld an die Berliner Straße angebunden werden.
Luftaufnahme des Neuenheimer Feldes
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Die Stadtverwaltung sollte darüber hinaus feststellen, ob Vorprüfungen erforderlich sind
und diese unverzüglich einleiten. In derselben Sitzung des Gemeinderates wurde ein Projektbeschluss
zum Verkehrskonzept Hauptbahnhof gefasst, d.h. zum so genannten langen
„Burelli-Tunnel“. Für beide Projekte wurden im Haushalt entsprechende Mittel disponiert.
Im Laufe des Sommers zeigte sich, dass diese Dispositionen angesichts der Haushaltsentwicklung
nicht umgesetzt werden können. Beide Projekte sind damit zunächst gestoppt.
Da sich für die Erschließung des am Hauptbahnhof geplanten Kongresszentrums ein Investor
gefunden hat, eine parallele Ausführung von Burelli-Tunnel und Kongresszentrum
jedoch ausgeschlossen ist, wird auch unabhängig von Finanzierungsproblemen der
Burelli-Tunnel in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich nicht in Angriff genommen werden
können. Diese Entwicklung ist für die Universität keineswegs erfreulich. Der Neubau
der Inneren Medizin ist inzwischen fertiggestellt. Der weitere Ausbau des Klinikrings wird
mit der Kinderklinik und der Anlage zur Schwerionentherapie im nächsten Jahr zügig fortgesetzt,
und ab 2005 ist der Neubau der Frauenklinik sowie der des Klinischen Tumorforschungszentrums
(CCC) geplant. Das Neuenheimer Feld ist damit Ziel von mindestens
550.000 Patienten pro Jahr. Um in der Sache weiter zu kommen, hat der Rektor vorgeschlagen,
die Kosten der Umweltverträglichkeitsprüfung zu übernehmen, die Alternativen zu
untersuchen hat und damit den Klärungsprozess versachlichen und voranbringen kann.
Interesse der Universität muss es sein, ihren Spitzenplatz in der Krankenversorgung zu halten und dies in wirtschaftlich erfolgreicher Weise. Dazu bedarf es einer sehr guten
Erreichbarkeit, d.h. einer regionalen und überregionalen Verkehrsanbindung. Zu den Vorarbeiten
einer Entscheidung zur fünften Neckarquerung gehört auch eine neue Verkehrsuntersuchung
für das Neuenheimer Feld, die die neuesten Entwicklungen berücksichtigt.
Sie wurde von der Stadt Heidelberg inzwischen beauftragt.