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V. Forschungsförderung, Projektmanagement und Technologietransfer
 
5. Forschung und Industrie

Sinkende öffentliche Zuschüsse für die Universität verstärken den Druck, neue Geldquellen zu erschließen. Die Universität Heidelberg baut darum die Kontakte zu Unternehmen und die Verwertung von Forschungsergebnissen gezielt aus. Der Anteil privater Drittmittel liegt bei über 12 % der Drittmittelausgaben der Universität. Insbesondere die Medizinische Fakultät Heidelberg hat mit über 10 Mio. € einen hohen Anteil privater Drittmittel.

 

Patente und Lizenzen

Die ökonomische Verwertung von Forschungsergebnissen hat seit der Änderung des Arbeitsnehmererfindergesetzes im Februar 2002 für die Universität neue Rahmenbedingungen geschaffen. Die Universität hat dadurch sowohl neue Verpflichtungen als auch Chancen bei der Verwertung von Forschungsergebnissen erhalten. Auch die Erfinder werden besser gestellt und erhalten nun 30 % der Bruttoverwertungserlöse. Die Universität hat darum den Aufbau einer eigenen Verwertungsstruktur mit einer ausgewogenen Mischung aus universitätsinterner und -externer Dienstleistung für die Wissenschaftler fortgesetzt.

Ziel ist es, die Beratung der Wissenschaftler und die Prüfung und Einschätzung einer Erfindung auf Patentierbarkeit an der Universität durchzuführen. Da die Novellierung des Arbeitnehmererfindergesetzes noch nicht in die Rechtsabteilungen aller Industriepartnerfirmen vorgedrungen war, ergab sich hier bei den Vertragsverhandlungen immer noch erheblicher Mehraufwand. Dieser wurde noch verstärkt durch die zum Jahreswechsel 2003/2004 fällige Änderung des Umsatzsteuerrechts, wonach künftig die Auftragsforschung der Hochschulen der Umsatzsteuer unterliegt.

Für die Verwertung wird die seit Jahren bestehende Kooperation mit dem Technologie- Lizenz-Büro in Karlsruhe fortgesetzt.

Zur allgemeinen Information der Wissenschaftler wurden vom Forschungsdezernat im vergangenen Jahr verschiedene Veranstaltungen zum Thema „Patente“ angeboten. Insgesamt konnten die Wissenschaftler der Universität Heidelberg in 2003 49 Erfindungsmeldungen anzeigen. Daraus wurden 17 Patentanmeldungen formuliert und an das Deutsche Patentamt weitergeleitet. Die Entwicklung der Patentanmeldezahlen an der Universität Heidelberg seit 1990 zeigt deutlich, welche Impulse durch die Änderung des Arbeitnehmererfindergesetzes gegeben wurden.

 

Unternehmensgründungen

Die Ausgründung von Unternehmen ist ein weiterer wichtiger Mechanismus, über den vorhandenes und entwickeltes Wissen in die Wirtschaft fließen kann. Im Jahr 2003 konnten vier Gründungsprojekte einen erfolgreichen Antrag im Existenzgründerprogramm „Junge Innovatoren“ des Landes Baden-Württemberg stellen. Zudem wurde im letzten Jahr ein „Inkubator“ an der Universität aufgebaut, der in der schwierigen Phase der Ausgründung aus der Universität Überbrückungshilfe leistet. So werden zur Zeit insgesamt neun Gründungsprojekte über ein spezielles „Coachingprogramm“ mit monatlichen Weiterbildungsveranstaltungen und Einzelberatungen unterstützt. Der Kontakt zwischen der Universität und dem Technologiepark in Heidelberg wurde weiter ausgebaut. Als ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit werden in einer Private Public Partnership zwischen der Universität, einer Immobilienholding und dem Technologiepark seit Herbst 2003 im Heidelberger Stadtteil Pfaffengrund Büros für Ausgründungen zur Verfügung gestellt.




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