2. Aktuelle Bauprojekte
Trotz der geschilderten Rahmenbedingungen ist die bauliche Entwicklung der Universität
insgesamt sehr erfreulich: Die größte Baustelle des Landes – der Neubau der Inneren
Medizin – wurde abgeschlossen, ebenso die Sanierung des Gebäudes 274 für die Chemischen
Institute. Die beiden für biomedizinische Forschung im Theoretikum umgebauten
Geschosse im Gebäude 345 konnten bezogen, der Umbau für das Institut für Humangenetik
im Gebäude 366 konnte abgeschlossen werden. Das Max-Kade-Haus für Studierende
wurde eingeweiht und mit der Modernisierung des BZH wurde endlich begonnen.
Verfahrens- und Planungsstand der Neubauten Bioquant, Schwerionenbeschleuniger
und Kinderklinik ermöglichen einen sicheren Baubeginn im kommenden Jahr. Der Neubau
als Ersatz für das Gebäude 271 der Chemischen Institute wurde im Landeshaushalt
2004 als crash-Fall etatisiert, so dass nach Sicherstellung des Bundesanteils, der Baubeginn
spätestens 2005 erfolgen könnte.
Luftaufnahme des Neuenheimer Feldes von Süden
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Die Positivliste lässt jedoch nicht darüber hinwegsehen,
dass auch gravierende Engpässe weiter bestehen. Dazu gehören die Modernisierung
des Gebäudes 364 für Pharmazie/Biotechnologie und der Anbau an die Berliner
Straße 48 für die Geographie und damit die Situation der Informatik und des IWR. In
Anpassung an die geänderten Rahmenbedingungen wird im Einvernehmen mit Wissenschaftsministerium und Finanzministerium versucht, die Maßnahmen aus Veräußerungsgewinnen
von Liegenschaften in Gang zu bringen. Schwieriger geworden ist die
Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen für Neuberufene der experimentellen Wissenschaften,
besonders wenn sie in alten Gebäuden untergebracht werden sollen, die
dem Stand der Technik in keiner Weise mehr genügen.
Die erforderlichen Umbaumaßnahmen
überschreiten trotz äußerster Sparsamkeit in aller Regel die Finanzierungsgrenzen,
die der Bauunterhaltung gesetzt sind. Erschwert wird die Durchführung durch die
zusätzliche Belastung der einzelnen Maßnahmen durch die Schadstoffsanierung. Eine
Sonderfinanzierung dafür ist nicht zu erwarten. Berufungen in experimentellen Fächern
sind damit kaum und nur mit erheblichem Zeitverzug realisierbar, da der Haushalt der
Universität eine Finanzierung nur in äußerst begrenztem Umfang zulässt. Diese Situation
ist fatal für eine Universität, die sich in der Spitzenforschung zu behaupten hat.
Nicht nur die Universität durch ihre Leitung, sondern jedes einzelne ihrer Mitglieder
wird sich darauf einstellen müssen und um die Finanzierung der Realisierung seiner
Ansprüche außerhalb staatlicher Einrichtungen bemüht sein.
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