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VIII.
Information und
Kommunikation



1. Universität und Öffentlichkeit

In zahlreichen Veranstaltungen hat die Universität den Dialog mit der Öffentlichkeit intensiviert. „Wissenschaft erleben“ war nicht nur das Motto des dreitägigen Uni- Forums mit dem Südwestrundfunk, sondern roter Faden für zahlreiche Vortragsreihen, öffentliche Seminare, Diskussionsforen und „Tage der Offenen Türen“ einzelner Institute. Auch durch Ausstellungen und Konzerte füllte die Universität ihre Rolle als Kulturträgerin aktiv mit Leben.

Für die Kommunikation zwischen Universität und der Öffentlichkeit leistete das Studium Generale im Berichtszeitraum wieder einen zentralen Beitrag durch öffentliche Vorträge zu aktuellen Themen. Das Ziel des Studium Generale besteht in der interdisziplinären wissenschaftlichen Vertiefung und Fundierung aktueller gesellschaftlicher oder kultureller Fragestellungen. Fachleute treffen hier mit der interessierten Öffentlichkeit zusammen und „transportieren“ universitäre Ergebnisse in die Gesellschaft.


Preisverleihung der Ruprecht-Karls-Preise, des Fritz Grunebaum-Preises und des Umweltpreises der Viktor und Sigrid Dulger-Stiftung 2003

Nach der Vortragsreihe im Sommersemester 2003 „Angst und Zuversicht“, die das Thema Krieg und Terrorismus behandelte, wurden im Wintersemester 2003/2004 interdisziplinäre Vorträge zum Thema „Bildersturm“ angeboten. Mit dieser Themenreihe wurden Phänomene des Ikonoklasmus, der Kultur- bzw. Kunstzerstörung behandelt, für das es – infolge von Krieg und seinen Begleiterscheinungen – aktuelle Beispiele gibt. Beiträge des Studium Generale wurden wieder in der Sendung „Teleakademie“ (Südwest 3) ausgestrahlt. Die abgeschlossenen Reihen werden stets als Sammelband publiziert.

Wissenschaftler der Universität richten sich verstärkt mit ihren Forschungen an die Öffentlichkeit. So bietet beispielsweise der Botanische Garten regelmäßig Führungen für Schulklassen und Kindergärten an. Die Chemischen Institute organisierten im vergangenen Jahr familienfreundliche Vorlesungen, wie zum Beispiel „Professor Snapes Zaubertränke – Chemie à la Harry Potter“.

„’Ut pictura poesis’? Literatur und Bildende Kunst in wechselseitiger Erhellung“ stellte das Germanistische Seminar im Sommersemester in einer öffentlichen Ringvorlesung zur Diskussion, worauf im Wintersemester in Zusammenarbeit mit dem Musikwissenschaftlichen Seminar „’Ut musica poesis’?“ über das Verhältnis zwischen Literatur und Musik folgte. Die Poetikdozentur, 1993 als Kooperation zwischen Universität und Stadt gegründet, widmete sich im Jubiläumsjahr „Pop & Literatur“. „Erinnern durch Kunst“ thematisierte das Kunsthistorische Institut, während das Heidelberg Center for American Studies „’Typisch Amerikanisch’, Macht – Mission – Moral“ anbot. Ägyptologisches Institut, Assyriologie, Archäologisches Institut, Klassische Philologie und Ökumenisches Institut präsentierten ihre Forschungen und aktuelle Debatten. Die „Montagskonferenz“ des Instituts für Übersetzen und Dolmetschen betrachtete, simultan und konsekutiv verdolmetscht, „Sucht“ sowie im Wintersemester „Zukunftstechnologie“.

„Grenzsituationen des Lebens“ stellt das Zoologische Museum in seiner stark besuchten sonntäglichen Reihe mit hochkarätigen Rednern noch bis Februar 2004 dar. Die Hettner- Lecture 2003 diskutierte Ursachen ungleicher ökonomischer Entwicklung. Beim „Heidelberger Forum Biowissenschaft und Gesellschaft“ – einem Gemeinschaftsprojekt von Universität, EMBL und DKFZ – trug Professor Jaenisch aus dem Whitehead Institute durch seinen Vortrag über Klonieren, embryonale Stammzellen und Transplantations-Medizin zu einer Intensivierung der anschließenden Diskussion bei. Bei dem presseöffentlichen Symposium „Drittmitteleinwerbung – Strafbare Dienstpflicht?“ befassten sich ausgewiesene Referenten unterschiedlicher Disziplinen mit dem Risiko der Strafbarkeit bei der Drittmitteleinwerbung für die Forschung im universitären Bereich. An ihren Erfolg vom vergangenen Jahr knüpfte die „Heidelberger Biennale für neue Musik“ an. Die Reihe attraktiver Beispiele ließe sich fortsetzen.

Neben der Verleihung des Lautenschläger-Forschungspreises ragt als wichtigste Einzelveranstaltung mit Ausstrahlung in die Öffentlichkeit die Jahresfeier zu Beginn des Wintersemesters heraus. Sie stand im Zeichen der nun zwanzigjährigen Partnerschaft mit der Hebrew University in Jerusalem. Am folgenden Morgen eröffneten die Hebräische Universität und die Ruperto Carola die aus Anlass des Jubiläums gezeigte Ausstellung „Albert Einstein – Mann des Jahrhunderts“, initiiert durch den Emeritus-Präsidenten der Hebräischen Universität, Prof. Gutfreund. Die Ausstellung ist im kürzlich eröffneten Kirchhoff-Institut für Physik bis zum 6. Februar 2004 zu sehen.

Beachtung in den Medien fanden die Einweihung des Internationalen Max-Kade-Hauses, der 23. „Heidelberger Abend“ mit der Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar sowie das Professorium, bei dem sich neu berufene Professorinnen und Professoren der universitären Öffentlichkeit vorstellten. Zu den Höhepunkten des akademischen Jahres gehörte die Verleihung der Ruprecht-Karls-Preise, des Fritz Grunebaum-Preises sowie des Umweltpreises der Viktor und Sigrid Dulger-Stiftung im Dezember. Dem seit Jahren eingesetzten Spektrum eigener Print- und elektronischer Medien fügte die Universität einen Mosaikstein hinzu. Den virtuellen Startschuss für die neue multimediale Lernredaktion „HeidelR@d“ gab Prorektorin Leopold im Mai. Mit finanzieller Unterstützung durch die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg können Studierende aller Fakultäten hier journalistisches Handwerkszeug erlernen und danach Mitglied eines professionell geleiteten Redaktionsteams werden. Universität und Landesanstalt zogen nach dem ersten Semester eine positive Bilanz: die gewünschte Vernetzung vor allem im Radio-, Internet- und Printbereich kam durch das neue Projekt voran.

Überregionale Medienresonanz fand die Initiative „G 21“: Um die Qualität von Forschung, Lehre, Management und Service zu verbessern, schloss sich die Ruperto Carola mit weiteren 14 forschungsstarken Universitäten zum Club „Benchmarking G 21 – Qualitätsinitiative großer Universitäten“ zusammen. Ziel ist es, voneinander zu lernen, Lösungen für ähnlich gelagerte Probleme gemeinsam zu suchen und schließlich einer breiten Öffentlichkeit ihre Leistungen national wie international zu präsentieren. Diese Qualitätsinitiative ist ein freiwilliger länderübergreifender Zusammenschluss von Universitäten jenseits offizieller Gremien oder Institutionen.

Der Uni-Shop zeigt einen neuen Weg der Universität zur Öffnung nach außen. Mit TShirts, Tassen, Kugelschreibern und vielem mehr wird Besuchern, Touristen, Studierenden und Mitarbeitern die Möglichkeit gegeben, Produkte der Universität zu kaufen und so Verbundenheit zu ihr auszudrücken. Ein Team junger Volkswirtschafts-Studenten setzte das Projekt erfolgreich in Gang.




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