Modellprojekt Geländeübung
Eine erste kleine Rückkehr zur Normalität
Geländeübungen sind ein essentieller Teil des Studiums der Geowissenschaften, und normalerweise findet die erste große Geländeübung für die Studienanfänger*innen schon am Ende des ersten Semesters statt. Doch zu Zeiten der Corona-Pandemie waren bisher selbst Geländeübungen an der frischen Luft kaum durchführbar. Aber dies kann sich nun ändern: Anfang April starteten wir, ein Betreuerteam von vier Personen, mit 24 Studierenden des Instituts für Geowissenschaften der Universität Heidelberg, das Modellprojekt „Methoden der Geowissenschaften im Gelände“ unter Pandemiebedingungen.
Die Vorrausetzung für die erfolgreiche Durchführung der ersten längeren Geländeübung an unserem Institut seit dem Beginn der Pandemie lieferten wir schon im Vorfeld in enger Zusammenarbeit mit der Institutsleitung, dem Sekretariat und den zuständigen Verantwortlichen der Universität Heidelberg. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen!
Anstatt eine zwei-wöchige Geländeübung in Frankreich zu veranstalten, organisierten wir acht Tagestouren in die Umgebung von Heidelberg, so dass auswärtige Übernachtungen mit der Gruppe vermieden werden konnten. Auch wenn die Geologie hier eine andere ist, konnten dennoch die Grundlagen der Geländearbeit vermittelt und geübt werden.
Für die Beantragung der Genehmigung zur Durchführung der Geländeübung wurde innerhalb kürzester Zeit auf die aktuell geltenden und ständig wechselnden Corona-Maßnahmen und Vorschriften der Bundesregierung, des Landes und der Universität reagiert und ein umfassendes Hygiene- und Transportkonzept auf die Beine gestellt, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten. Dieses Konzept beinhaltete unter anderem ein früheres Eintreffen am Treffpunkt am Institut als gewöhnlich – schon um 7.00 Uhr statt um 8.00 Uhr – um alle Teilnehmenden täglich mit SARS-CoV-2 Antigen-Schnelltests zu testen, bevor wir in für die Dauer der Geländeübung fest eingeteilten Gruppen in Kleinbussen ins Gelände aufbrachen. Weiterhin trugen alle sowohl während der Fahrt in den Bussen als auch in den Aufschlüssen im Gelände FFP2-Masken. Auf das mühsam erarbeitete Hygiene- und Transportkonzept achteten wir während der gesamten acht Geländeübungstage penibel genau, wobei wir, das Betreuerteam, die Bereitschaft und verantwortungsvolle Mitarbeit der teilnehmenden Erst-/Zweit- und Dritt-/Viertsemester hervorheben möchten. Zu keiner Zeit konnte den Studierenden ein Murren entnommen werden, wenn es beispielsweise wieder hieß, dass die Fenster der Kleinbusse auch auf der Autobahn und bei winterlichen Temperaturen im einstelligen Gradbereich offen gehalten werden sollten, oder dass auch im Gelände, z. B. bei der Aufnahme von Profilen, die FFP2-Masken über die gesamte Länge des Tages getragen werden sollten.
Der Mehrheit der heranwachsenden Geowissenschaftler*innen am Institut für Geowissenschaften konnte durch dieses Modellprojekt die erste richtige Geländeübung seit Beginn der Pandemie unter strengen Corona-Maßnahmen ermöglicht werden. Endlich hatten sie die Chance, ihr erlerntes Fachwissen im Gelände anwenden zu dürfen und dazu noch ihre Mitstudierenden zu Gesicht zu bekommen.
Wir, das Betreuerteam, bedanken uns ganz herzlich bei allen Beteiligten des Instituts und der Universität für die umfangreiche Ausarbeitung eines Konzepts zur erfolgreichen Durchführung der Präsenzveranstaltung und natürlich bei allen Studierenden für die vorbildliche Mitarbeit und tolle Kooperationsfreudigkeit während der Geländeübung. Wir freuen uns sehr, den heranwachsenden Geowissenschaftler*innen des Instituts, die uns immer mit großer Dankbarkeit und Wissbegierde begegneten, eine erste kleine Rückkehr zur Normalität in Zeiten der Corona-Pandemie ermöglicht zu haben.
Betreuerteam: Prof. Ulrich A. Glasmacher, Dr. Florian Krob, BSc. Carina Ludwig, BSc. Lena Heiler