Donnerstag, 28.11.2024
17:15 | Prof. Dr. Kim Ryholt (University of Copenhagen) |
Damit Vergewaltiger weiter keine Chance haben!
Von Sakina Wagner
Es gab eine Zeit, in der es nach Einbruch der Dunkelheit so mancher Studentin auf dem Weg nach Hause in eines der Wohnheime im Neuenheimer Feld schon Angst und Bange werden konnte. Die Laternen beleuchteten schummrig den Weg. Und was tags noch vor herumeilenden Menschen nur so gewimmelt hatte, lag plötzlich wie ausgestorben da.
Groß war damals die Furcht vor dem Unbekannten hinter den Sträuchern und Ecken, der Frauen aus dem Dunkeln heraus beobachtete, um sich sein Opfer zu suchen – sein Vergewaltigungsopfer. In den Jahren 2000/2001 kam es im Neuenheimer Feld an einem Tag zu einer versuchten und einer Vergewaltigung, bei der es leider nicht bei dem Versuch blieb. Diese Zeiten sind gottlob vorbei, vielfältiger Anstrengungen sei Dank.
„Je weiter wir nach vorn kommen wollen, desto dünner wird die Luft.“
Die Ruperto Carola war in allen drei Förderlinien des deutschen Exzellenzwettbewerbs erfolgreich: Insgesamt 30 Millionen Euro pro Jahr fließen nun über fünf Jahre nach Heidelberg. In der ersten Säule setzten sich drei Graduiertenschulen in den Bereichen Physik, Wissenschaftliches Rechnen und Molekularbiologie durch; und in der zweiten Säule waren der geisteswissenschaftliche Cluster „Asien und Europa“ sowie der naturwissenschaftliche Cluster „Zelluläre Netzwerke“ erfolgreich. In der dritten Säule schließlich erhielt die Ruperto Carola den Zuschlag für ihr gesamtuniversitäres Zukunftskonzept der Volluniversität, auf das jährlich etwa 13,5 Millionen Euro entfallen. Seine Umsetzung wie die aktuellen Zukunftsausgaben sind die Themen des nachfolgenden Gesprächs mit dem Rektor der Universität, Prof. Bernhard Eitel:
Herr Eitel, kurz nach Ihrem Amtsantritt wurde die Ruperto Carola Eliteuniversität. Inzwischen sind die ersten 100 Tage vergangen. Wie haben Sie die Anfangsphase Ihres Rektorats erlebt?
Ihr Lächeln ist nicht mehr ganz so geheimnisumwittert
Mona Lisa, Leonardo da Vincis Porträt einer jungen Frau, gilt als das berühmteste Gemälde der Welt. Dessen Datierung sowie die Identifizierung der Dargestellten mit Lisa del Giocondo, der Frau des Florentiner Kaufmanns Francesco del Giocondo, konnte nun durch den Fund einer handschriftlichen Eintragung in einem Frühdruck der Universitätsbibliothek Heidelberg bestätigt werden.
Eine entsprechende Verbindung wurde bereits im 16. Jahrhundert gezogen. Dass dieses Porträt Lisa del Giocondo darstellen könnte, stützt sich von alters her auf die Angaben von Giorgio Vasari (1511 bis 1574), der in seinen 1550 erstmals erschienenen Künstlerviten als bisher einzige Quelle dem Porträt einen Namen gibt und zugleich eine ungefähre Datierung zwischen 1503 und 1506 erlaubt.
Vor zehn Jahren noch rieten ihr viele von dem „exotischen“ Fachgebiet ab
Von Katinka Krug (Text und Foto)
Im Frühjahr wurde das neue Bioquant-Gebäude eingeweiht. Zeitgleich hat dort Prof. Ursula Kummer, Jahrgang 1967, ihre Stelle mit dem Profil „Modellierung biologischer Prozesse“ angetreten. Finanziert wird die Professur, die an der Fakultät für Biowissenschaften angesiedelt ist, von der Klaus Tschira Stiftung.
Das Forschungsnetzwerk Bioquant bringt experimentell arbeitende Gruppen aus Biologie und Medizin mit dem Know-how aus Biophysik, Biochemie und dem Wissenschaftlichen Rechnen zusammen. An ihrem neuen Arbeitsplatz schätzt Systembiologin Kummer, dass sie hervorragende Forschungsbedingungen habe – so sind in dem Bioquant-Gebäude theoretische und praktische Forschungen auf dem Gebiet „Quantitative Analyse molekularer und zellulärer Biosysteme“ unter einem Dach vereint.
„Der größte Umbruch seit Humboldt“
„Die Gesamtuniversität hat die große Chance auf das Alleinstellungsmerkmal, im globalen Maßstab ‚area studies’ vorzunehmen“, sagt Prof. Detlef Junker. Junker ist Gründungsdirektor des 2003 gestarteten Heidelberg Center for American Studies (HCA) und seit dem vergangenen Jahr „distinguished senior professor“ der Ruperto Carola.
Im Hinblick auf solche interdisziplinären Untersuchungen von Regionen seien die Asienwissenschaften – auch durch den Elite-Cluster „Asia and Europe“ – in Heidelberg stark vertreten, und die Beziehungen nach Nordamerika würden ausgebaut. Wenn die Ruperto Carola noch in Südamerika und Osteuropa Flagge zeigt, ist Junker vom Erfolg überzeugt: „Ich wüsste von keiner anderen Universität in Deutschland, die dieses Spektrum hat.“
Beam me up! – Neues von der Quanten-Teleportation
In der klassischen, makroskopischen Welt ist es ohne Weiteres möglich, Informationen zu kopieren und zu senden, so zum Beispiel mit einem Fax-Gerät. In der mikroskopischen Quantenwelt ist dies jedoch nicht so einfach zu realisieren. Quanteninformation kann nicht kopiert und nur transferiert werden, wenn dabei das Original zerstört wird. Wie also kann man die Übertragung eines Quantenzustands zwischen zwei Orten erreichen?
In „Nature Physics“ berichteten Wissenschaftler der Universität Heidelberg, der University of Science and Technology of China und der TU Wien kürzlich von der experimentellen Übertragung eines unbekannten Quantenzustands mit zwischenzeitlicher Speicherung. Autoren sind Yu-Ao Chen, Shuai Chen, Zhen-Sheng Yuan, Bo Zhao, Chih-Sung Chuu, Jörg Schmiedmayer und Jian-Wei Pan.