Donnerstag, 28.11.2024
17:15 | Prof. Dr. Kim Ryholt (University of Copenhagen) |
Heidelberger Wissenschaftler helfen Haiti mit ihrer Forschung
Es war eine der schwersten Naturkatastrophen der gesamten Menschheitsgeschichte: das Erdbeben in Haiti am 12. Januar. Über 200 000 Menschen, steht zu befürchten, verloren bei dem verheerenden Erdstoß ihr Leben. Und weitere Hunderttausende haben auf der Karibikinsel alles verloren und sind obdachlos.
Die weltumspannende Hilfe für Haiti unterstützen Wissenschaftler der Universität Heidelberg auf spezielle Weise: Geoinformatiker der Ruperto Carola haben nach dem Erdbeben einen Notfall-Routenplaner ins Internet gestellt. Insbesondere Hilfskräfte können damit online die schnellste Wegstrecke unter Berücksichtigung zerstörter Straßen und Gebiete ermitteln.
Mit ihrem Latein und Aramäisch sprachlich nicht am Ende
Fünfzig Jahre nach der legendären Verfilmung mit Charlton Heston von 1959 tourte die dramatische Geschichte von „Ben Hur“ gerade als Live-Show durch die Arenen der Welt – als ungewöhnliche Mischung aus Film, Theater, Musical und Zirkus mit vielen Spezialeffekten (Foto: benhurlive.com). Dass die Hauptdarsteller und Komparsen in den Sprachen jener Zeit sprachen, darunter Aramäisch, ist zwei Wissenschaftlern der Universität Heidelberg zu verdanken.
In akribischer Übersetzungsarbeit haben der emeritierte Professor für Semitistik Klaus Beyer und Semitistik-Student Evgin Dag die Dialoge in die aramäische Sprache übertragen. Zudem war Dag bei mehreren Proben mit den Schauspielern für das Einstudieren der richtigen Aussprache zuständig.
Grenzen und Perspektiven der neuen gestuften Studiengänge
Spätestens die bundesweiten Proteste der Studierenden im vergangenen Sommer haben gezeigt, dass bei der Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge im Zuge des Bologna-Prozesses nachjustiert werden muss. Mit dem Ziel, das Gespräch hierüber zu intensivieren und eine Bestandsaufnahme der bisherigen Umstellung auf die gestuften Studiengänge vorzunehmen, hatte die Ruperto Carola zu einem hochschulweiten Dies Academicus eingeladen.
Dieser Hochschultag zum Thema „Studium und Lehre“ bot ein Forum, um die Einführung der Bachelor- und Masterprogramme, den Übergang von Bachelor auf Master oder die Umstellung der Lehramtsstudiengänge zu diskutieren. Neben den zentralen gab es auch eine Fülle von Veranstaltungen, die von einzelnen Fakultäten und Instituten ausgerichtet wurden.
Fest auf dem akademischen Stundenplan
Von Alexander Werschak (Text und Foto)
So schön kann Studieren sein. Für viele Heidelberger Hochschüler gehört die Marstall-Party genauso fest auf den Stundenplan wie das nächste Hauptseminar. Wo sonst kann man öde Tage in der Bibliothek, schwer verdauliche Vorlesungen oder missglückte Prüfungen besser vergessen.
Ob Ärger wegen der Auswirkungen der Bologna-Reform oder der faden Spaghetti Bolognese ein paar Stunden zuvor – im Marstallhof mitten im Zentrum der Heidelberger Altstadt löst sich immer wieder am Samstagabend alles blitzschnell in partyberauschtem Wohlgefallen auf. Und das bereits seit über 15 Jahren, denn so lange gibt es die Marstall-Party im „Haus der Studierenden“ mittlerweile schon.
Baggerbiss am Klausenpfad
Die drei Hochhäuser der Studentensiedlung am Klausenpfad prägen seit Anfang der 60er-Jahre das nördliche Ende des Neuenheimer Feldes. Nun bekommt die Siedlung ein neues Gesicht: In einem Architekturwettbewerb des Studentenwerks setzte sich das Büro Tusker-Ströhle aus Stuttgart mit seinem Entwurf zur Neugestaltung der Wohnheime durch. Jüngst fand der symbolische erste Spatenstich für das Projekt statt.
Die neuen Wohnheime werden hochwertig energetisch gebaut, um die Betriebskosten zu optimieren und die Mieten für die studentischen Bewohner möglichst gering zu halten. Die Dächer will man begrünen und mit Photovoltaikanlagen zur Stromversorgung versehen. Durch zusätzliche Solarthermieanlagen auf den Dächern wird die Warmwassererzeugung unterstützt; zum Heizen wird zudem Fernwärme bezogen.
Was die Welt im aller Innersten zusammenhält
Das Verhalten von Gluonen – die Trägerteilchen der starken Wechselwirkung, die auf subatomarer Ebene für die Stabilität aller Materie sorgen – haben Physiker der Universität Heidelberg untersucht. Dabei ist es ihnen gelungen, die Eigenschaften eines kurzlebigen Materiezustandes genauer zu beschreiben, der nach dem Beschleunigen schwerer Ionen auf sehr hohe Energien und dem Aufeinanderprallen der Partikel für extrem kurze Zeitintervalle auftritt.
Die Kerne der Atome sind aus Protonen und Neutronen aufgebaut. Diese sogenannten Baryonen bestehen aus je drei Quarks als Elementarbausteinen. Zwischen den Quarks gibt es eine starke Wechselwirkung – eine von vier Grundkräften in der Natur. Sie wird durch die sogenannten Gluonen getragen.
Das legendäre Dreigestirn des 19. Jahrhunderts
Von Werner Moritz
Nach der Neueinrichtung der Ruperto Carola als badische Landesuniversität gelang seit Anfang des 19. Jahrhunderts eine allmähliche Erweiterung und Verbesserung des akademischen Lehrkörpers. Stellvertretend für die Gelehrten der ersten Jahrhunderthälfte sei aus dem Kreis der Geisteswissenschaftler der Philologe, Altertums- und Mythologieforscher Friedrich Creuzer (1771 bis 1858) genannt.
Ihr weiterhin steigendes, schließlich auch international hohes Ansehen verdankte die Universität nach 1850 dann aber vor allem den Naturwissenschaften. Und ihren drei namhaftesten Vertretern: Bunsen, Kirchhoff und Helmholtz.