Donnerstag, 28.11.2024
17:15 | Prof. Dr. Kim Ryholt (University of Copenhagen) |
Doktorand mit 19: „Nicht mit Mega-Aufwand verbunden“
Von Eva Maria Wellnitz
Mit gerade einmal 19 hat Sebastian Weingärtner (Foto: Universitätsmedizin Mannheim) Anfang dieses Jahres seine Doktorarbeit am Lehrstuhl für Computerunterstützte Klinische Medizin an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Ruperto Carola begonnen. Die Fakultät vermutet, er könnte damit der derzeit jüngste deutsche Doktorand bundesweit sein. Zuvor hatte Weingärtner an der Universität Würzburg parallel zur Schule Informatik studiert – sein Diplom hielt er fast gleichzeitig mit seinem Abiturzeugnis in Händen.
Für seine Doktorarbeit plant Sebastian Weingärtner zwei bis drei Jahre ein. Diese zurückhaltende Einschätzung hängt sicher auch mit dem Thema zusammen. „Ich habe ihm eine harte Nuss zu knacken gegeben“, sagt sein Doktorvater, Prof. Lothar Schad, Inhaber des Lehrstuhls für Computerunterstützte Klinische Medizin.
Erster Platz beim World Press Photo Contest
„Night screening at traveling cinema“ lautet der Titel von zwölf Fotografien, mit denen Amit Madheshiya in der Kategorie „Arts and Entertainment/Stories“ des World Press Photo Contest den ersten Platz belegte. Entstanden ist die Fotoserie im Zuge eines Forschungsprojekts des Exzellenzclusters „Asien und Europa“ der Universität Heidelberg, das die indischen Wanderkinos als kulturelle Phänomene untersuchte. Die Preisverleihung der World Press Photo Awards findet am 7. Mai statt.
Die Fotografien (© Amit Madheshiya) zeigen die Besucher eines Wanderkinos in Indien und transportieren ihre Gefühle und die besondere Atmosphäre dieser auf dem Subkontinent äußerst beliebten Veranstaltungen – nicht selten nehmen mehr als tausend Menschen an den Vorführungen der mobilen Lichtspieltheater teil.
Die ersten Sterne waren nicht allein
Die ersten Sterne des Universums waren nicht wie bisher angenommen Einzelsterne sondern konnten mit einer Vielzahl kleinerer Begleitsterne geboren werden. Dies geschieht dann, wenn sich die Gasscheiben, die junge Sterne umgeben, während des Geburtsvorgangs teilen; aus diesen Fragmenten können sich neue Sterne bilden.
Forscher am Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg haben das zusammen mit Kollegen des Max-Planck-Instituts für Astrophysik in Garching und der University of Texas at Austin (USA) mit Computersimulationen nachgewiesen. Die Forschungsergebnisse, die in „Science“ veröffentlicht wurden, werfen ein völlig neues Licht auf die Bildung der ersten Sterne nach dem Urknall.
Prachtband für Staatsoberhäupter
Einen aufwändig gestalteten Prachtband mit Gedichten des Dichters Muhammad Iqbal (1877 bis 1938) hat die Bibliothek des Südasien-Instituts (SAI) der Universität Heidelberg als Schenkung erhalten. Das mehrere Kilogramm schwere, großformatige Buch stammt aus dem Besitz des Journalisten Klaus Natorp, der viele Jahre als Südasien-Experte der Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung angehört hat.
Illustriert und gestaltet wurde der mächtige Foliant von dem Kalligraphen Muhammad Abdullah Rahman Chughtai. Muhammad Iqbal, der als Nationaldichter Pakistans gilt, studierte unter anderem in Deutschland, darunter auch an der Ruperto Carola im Jahre 1907.
Fast wie am Rio de la Plata
Von Mirjam Mohr
Prof. Kirsten Mahlke (Foto: Fink) vom Romanischen Seminar der Ruperto Carola hat ein Faible für ungewöhnliche Themen. Ihre Habilitation widmete sie den Grenzbeziehungen zwischen physikalischer Quantentheorie und lateinamerikanischer Literatur. Zuvor hatte die Wissenschaftlerin in ihrer Doktorarbeit hugenottische Reiseberichte aus dem Amerika der Frühen Neuzeit untersucht, in denen die katholische Eucharistie mit dem Phänomen Kannibalismus in Bezug gesetzt wird.
Aktuell beschäftigt sich die 38-Jährige mit den Auswirkungen von Terror auf Erzählformen: Noch heute drehen die „(Groß-)Mütter der Plaza de Mayo“ jeden Donnerstag ihre Runden um den berühmten Platz in Buenos Aires, um an ihre verschwundenen Kinder zu erinnern; 28 Jahre nach dem Ende der Militärdiktatur in Argentinien ist der Verbleib von rund 30 000 gewaltsam Ermordeten und als „verschwunden“ deklarierten „Desaparecidos“ nach wie vor größtenteils ungeklärt.
Die Wege zwischen den Disziplinen sind kürzer geworden
Eine ganze Reihe architektonisch bemerkenswerter Neubauten ist gerade in den vergangenen Jahren an der Universität Heidelberg entstanden. An ihnen zeigt sich, dass Funktionalität und eine ästhetisch überzeugende Gestaltung einander gut ergänzen können. Ein schönes Beispiel hierfür ist die Campus-Bibliothek Bergheim (Foto: Ott).
Offiziell eingeweiht wurde der Campus Bergheim im Juni 2009: Das Gebäude der ehemaligen Ludolf-Krehl-Klinik beherbergt seitdem die Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Ruperto Carola. Als „architektonisches Juwel“ innerhalb des Gesamtkomplexes wird die Bibliothek gerühmt. Aus den Fachabteilungen und Klinikfluren des ehemaligen Krankenhauses hat ein Heidelberger Architekturbüro eine lichtdurchflutete Leselandschaft gestaltet, die sich über vier Geschosse erstreckt.