Donnerstag, 28.11.2024
17:15 | Prof. Dr. Kim Ryholt (University of Copenhagen) |
Mehr Lehre, mehr Beratung
„Willkommen in der Wissenschaft“: Im Zuge dieses Programms fördert das Land Baden-Württemberg einen Antrag der Universität Heidelberg zur Entwicklung und Umsetzung forschungsorientierter Lehre (Foto: Universität) sowie ein Konzept zur Weiterentwicklung der Studienberatung. Zudem hat der Senat der Ruperto Carola Qualitätsziele in Studium und Lehre verabschiedet.
Studierende sollen, wie es in dem Antrag der Universität für das Programm „Willkommen in der Wissenschaft“ heißt, „für die wissenschaftlichen Fragestellungen ihres Faches begeistert“, Forschung und Lehre dafür sinnvoll verbunden werden. In den kommenden drei Jahren will man entsprechende Maßnahmen unter Beteiligung der Hochschüler erarbeiten. Die zentrale Entwicklung forschungsorientierter Lehrkonzepte soll dabei im Zuge von zweisemestrigen Lehrveranstaltungen geleistet werden. Gefördert wird das Projekt mit insgesamt 300 000 Euro.
Unsicherheit im akademischen Umfeld
Von Tanja Schmidt
Kinder aus Nicht-Akademikerfamilien finden sehr viel seltener den Weg an die Hochschulen als solche, deren Eltern selbst studiert haben. Grund hierfür sind auch fehlende Informationen. Das fängt schon damit an, dass sich manche Schüler über die Vorteile eines Studiums und die damit verbundenen Berufsperspektiven nicht im Klaren sind. Hinzu kommen fehlende Kenntnisse über die Studienförderung und das BAföG sowie andere Möglichkeiten der Studienfinanzierung. Hier setzt seit einigen Jahren die Arbeit der studentischen Initiative „Arbeiterkind“ an.
In Heidelberg fand nun das erste Regionaltreffen Baden-Württemberg im Kulturfenster e.V. statt (Foto: privat). Im Mai 2008 von der Gießener Studentin Katja Urbatsch im Zuge des Wettbewerbs „start social“ gegründet hat sich Arbeiterkind von einer Internetseite zur bundesweit erfolgreichen Initiative von und für Studierende der ersten Generation gewandelt.
Hinter den Mauern des Vatikans
Eine der wertvollsten Sammlungen von Handschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit – die Bibliotheca Palatina (Rabanus Maurus, Foto: UB) – soll virtuell wieder vereint werden. Nach den deutschsprachigen Handschriften in ihrem eigenen Bestand digitalisiert die Universitätsbibliothek Heidelberg nun auch die lateinischen Codices der ehemals Pfalzgräflichen Bibliothek, die sich seit fast 400 Jahren hinter den Mauern des Vatikans in der Biblioteca Apostolica Vaticana in Rom befinden.
Mit diesem Schritt begründen Vatikan und Ruperto Carola eine auf mehrere Jahre angelegte Kooperation. Das für die wissenschaftliche Forschung bedeutende Vorhaben wird in erheblichem Umfang durch die Manfred Lautenschläger-Stiftung gefördert. Vertreter der beteiligten Institutionen, unter ihnen der Präfekt der Vatikanischen Bibliothek, stellten das Projekt jetzt gemeinsam mit dem Förderer der Öffentlichkeit vor.
Filme gegen den Filmriss
Nicht verbieten, sondern aufklären und Stärken fördern – darauf setzt das Präventions- und Bildungsprogramm REBOUND, das ein Team des Instituts für Medizinische Psychologie am Universitätsklinikum Heidelberg speziell für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 25 Jahren entwickelt hat. Die Schüler arbeiten in Gruppen, diskutieren mit älteren Schülern oder Studenten, die das Projekt als Mentoren begleiten, und setzen sich intensiv mit eigens hierfür gedrehten Kurzfilmen auseinander (Foto: REBOUND).
Mit Erfolg, wie die Ergebnisse wissenschaftlicher Auswertungen zeigen: Nach den ersten Durchläufen in 30 Schulklassen gaben 15 Prozent der 14- bis 17-Jährigen an, vorsichtiger mit Alkohol zu sein als vorher; Vollrauscherlebnisse nahmen ab und 40 Prozent der Eltern berichteten, dass sich das Konsumverhalten ihrer Kinder positiv verändert habe. Darüber hinaus verbesserte sich das Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern. Projekt und Begleitforschung werden von der Europäischen Kommission und der Mentor Stiftung Deutschland gefördert.
13,2 Milliarden Jahre vor unserer Zeit
Eine Galaxie aus der Kinderstube des Universums hat ein internationales Forscher-Team mit maßgeblicher Beteiligung von Astrophysikern der Ruperto Carola entdeckt. Die Galaxie mit dem Namen MACS1149-JD1 hat sich bereits weniger als 500 Millionen Jahre nach dem Urknall gebildet. Sie ist damit die am weitesten entfernte Galaxie, die Wissenschaftler bisher beobachten konnten. Möglich wurde die Entdeckung durch den natürlichen Leuchtkraftverstärker des Universums, „Gravitationslinse“ genannt (Abbildung: NASA). Die Forschungsergebnisse wurden in „Nature“ veröffentlicht.
Das Universum entstand vor rund 13,7 Milliarden Jahren durch den Urknall. Rund 400 bis 500 Millionen Jahre später ließen die Bedingungen im Kosmos die Bildung der ersten Sterne zu. „Eigentlich bestand kaum Hoffnung, Signale irgendeines Objekts aus dieser Epoche zu erhalten“, so Prof. Dr. Matthias Bartelmann vom Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH), „denn sollte es damals schon Galaxien gegeben haben, so wäre ihr Schein noch sehr viel schwächer als das Leuchten einer Kerze auf dem Mond. Kein Teleskop der Welt wäre derzeit in der Lage, ein solches Objekt zu entdecken.“
Bis zu den Höhen des „Feuervogels“
Von Oliver Fink
Collegium Musicum – hinter diesem klangvollen Namen stehen das Orchester und der Große Chor der Ruperto Carola, in denen vor allem Studierende aller Fakultäten, aber auch Uni-Mitarbeiter, Wissenschaftler und Externe vertreten sind. Ein Interview mit Universitätsmusikdirektor Michael Sekulla (Foto: Philipp Rothe) über bevorstehende Konzerte, Lieblingskomponisten und über die Voraussetzungen, die man mitbringen muss, um in einem der Ensembles mitzuwirken:
Mit dem Semesterabschlusskonzert Ende Juli haben Sie Ihre erste musikalische Visitenkarte als neuer Universitätsmusikdirektor der Ruperto Carola abgegeben. Wie lautet Ihr persönliches Resümee dieses ersten Programms, das Sie mit dem Collegium Musicum einstudiert haben?