Inhalt und Aufbau des Studiums
Die Studierenden erwerben im Rahmen von Vorlesungen und Seminaren die theoretischen und praktischen Grundlagen im Umgang mit Cultural Heritage. Lehrimporte aus dem Bereich Jura sowie Veranstaltungen mit kooperierenden Ermittlungsbehörden (Bundeskriminalamt, Landeskriminalämter, Zoll) vermittelten juristisches und kriminologisches Grundlagenwissen zum Kulturgüterschutz. Eine naturwissenschaftliche Komponente deckt die Bereiche Materialanalyse (Fälschungen) und Digital Heritage ab. Praktika bei den Kooperationspartnern (Museen, Welterbestätten, Denkmalämter, internationale Organisationen) vermitteln neben praktischen Kompetenzen (Vermittlung und Präsentation von Kulturerbe, Heritage Management) auch Einblicke in die Anforderungen des Arbeitsmarktes. Praxisveranstaltungen des HCCH, die oftmals gemeinsam mit außeruniversitären Kooperationspartnern durchgeführt werden, vermitteln Schlüsselkompetenzen für den Umgang mit materiellen und immateriellen Kulturerbe sowie dessen Handhabung.
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Der Studiengang ist modular aufgebaut und kann gegenwärtig nur als Hauptfach (100%) mit Start im Wintersemester belegt werden. In den ersten beiden Semestern setzen sich die Studierenden im Rahmen der Basismodule mit den theoretischen, ökonomischen, politischen und juristischen Grundlagen des materiellen und immateriellen Kulturerbes auseinander. Im Vertiefungsmodul erweitern die Studierenden Ihre Kenntnisse im Bereich des immateriellen Kulturerbes und des World Heritage Managements. Das Praxismodul bietet eine Einführung in das Objekthandling und das Sammlungsmanagements sowie in den Bereich des Digital Heritage.
Beginnend mit dem zweiten Semester erfolgt im Rahmen des Wahlbereiches eine Vertiefung zu bestimmten Aspekte des Cultural Heritage wie Provenienzforschung, juristische Grundlagen, praktische Wissensvermittlung in der Öffentlichkeit, oder aber auf bestimmte Inhalte materiellen oder immateriellen Kulturerbes (etwa Sprache und Schrift).
Im dritten Semester ist ein mindestens zweimonatiges Praktikum bei einem der Kooperationspartner des Studienganges oder einer anderen Institution (Museum, Welterbestätte, wissenschaftliche Einrichtung, Institution des nationalen oder internationalen Kulturgüterschutzes, NGO) nach Wahl vorgesehen. Aus der Tätigkeit im Rahmen des Praktikums kann sich unter Umständen das Thema der Masterarbeit ergeben, die im letzten Semester abzufassen ist.
Vertiefung in den Wahlmodulen
Innerhalb des breiten Repertoires an interdisziplinären Lehrveranstaltungen, die im Masterstudiengang Cultural Heritage und Kulturgüterschutz angeboten werden, entscheidet sich jeder Studierende nach dem ersten Semester für einen von fünf Wahlbereichen. Die Auswahl wird durch individuelle Beratungen erleichtert.
Kulturen der Welt
Das Modul ermöglicht den Studierenden die Vertiefung ihrer Kenntnisse im bestimmten Feldern des materiellen und immateriellen Cultural Heritage und setzen diese in Bezug zu aktuellen Fragen des Cultural Heritage und Kulturgüterschutzes. Dafür können aus einem oder mehreren Fächern zwei Vorlesungen und ein Hauptseminar ausgewählt werden, die sich vorranging mit dem materiellen und/oder immateriellen Kulturerbe einer bestimmten Epoche, Kultur oder Region beschäftigen.
Schrift und Sprache als kulturelles Erbe
Das Modul ermöglicht den Studierenden die Vertiefung ihrer Kenntnisse im den Feldern „Schrift“ und „Sprache“ als immaterielles Kulturerbe. Im Rahmen von Lektüreübungen und einem Hauptseminar beschäftigen sie sich mit ausgewählten Sprachen und Schriften und erlernen den Umgang mit verschiedenen schriftlichen Archivalien und deren wissenschaftlichem Potenzial.
Provenienz- und Fälschungsforschung
Das Modul vermittelt Grundlagen der Provenienzforschung und des Umganges mit Fälschungen von materiellen und immateriellem Cultural Heritage. Im Rahmen eines reduzierten Hauptseminars werden Methoden der Provenienzforschung und der sich daraus ergebenden Fragen (etwa der Restituierung) anhand ausgewählter Beispiele erörtert. Eine Übung zur Fälschungsanalyse bietet einen Überblick über die naturwissenschaftlichen und technischen Grundlagen zur Erkennung von Fälschungen materiellen Kulturerbes. Im Mittelpunkt der Lektüreübung steht die Auseinandersetzung mit Texten zur Provenienz- und Fälschungsforschung.
Juristische Grundlagen
Das Modul ermöglicht den Studierenden den Erwerb von juristischem Grundlagenwissen in Feldern, die mit Cultural Heritage und Kulturgüterschutz in Verbindung stehen. Die Studierenden wählen entweder einen öffentlich-rechtlichen Schwerpunkt oder einen zivilrechtlichen. Die Grundlagen des Moduls bilden die beiden Einführungsvorlesungen in das Öffentliche Recht bzw. das Zivilrecht. Daran schließen drei weitere, vertiefende Vorlesungen an. Im Bereich des Öffentlichen Rechts sind dies Baurecht, Völkerrecht und Steuerrecht. Im Fall des Zivilrechts sind dies Sachrecht sowie Internationales Privatrecht I und II.
Vermittlung und Präsentation von Kulturellem Erbe
Das Modul vermittelt Grundlagen des Transfers von wissenschaftlichen Inhalten in die breite Öffentlichkeit im Rahmen von Präsentationen und Ausstellungen. Das Seminar führt ausgewählte Formen und Techniken der Wissensvermittlung ein und wendet diese auf konkrete Ausstellungs- und Inwertsetzungsvorhaben an. Die Studierenden arbeiten sich in aktuelle Konzepte der Vermittlung ein und können auf dieser Grundlage ihre Arbeitsergebnisse zielgruppengerecht in mündlicher und schriftlicher Form präsentieren. Die Übung bietet einen Überblick über die Planungen und Abläufe zur Konzeption und Realisierung eines Ausstellungsvorhabens. Die Vorlesung widmet sich inhaltlich dem Thema des oder der betreffenden Ausstellungsvorhaben und dient der Vertiefung des betreffenden Fachwissens.