Donnerstag, 28.11.2024
17:15 | Prof. Dr. Kim Ryholt (University of Copenhagen) |
Medizinstudium 2.0
Ist das eine Metastase? Wo befindet sich der Primärtumor? Gibt es weitere Auffälligkeiten bei diesem Patienten? In einem neuen und innovativen Kurs, der auf Wunsch zahlreicher Studierender konzipiert und eingerichtet wurde, lernen Heidelberger Mediziner höherer Semester, wie sie klinische Bilder von Patienten interpretieren und dabei ihre anatomischen Kenntnisse einsetzen. Unter kompetenter Anleitung erproben sie ihre diagnostischen Fähigkeiten an Röntgen- und Ultraschallbildern aber auch in der Computer-, Kernspin- oder der „Positronenemissionstomographie“.
Ein Teil der Studierenden kann dabei auf Erfahrungen aus den ersten Semestern zurückgreifen: Seit 2007 wird in Heidelberg – als Ergänzung zum traditionellen Präparierkurs – ein virtueller Anatomiekurs angeboten, da sich am Bildschirm Organe, Blutgefäße und Knochen zum Teil besser freilegen lassen als an Leichen. Dazu werden Computerprogramme benutzt, die Radiologen ursprünglich zur Vorbereitung schwieriger Operationen entwickelt haben.
Veränderungen in der Führungsspitze: Zwei neue Prorektoren gewählt
In der Führungsetage der Ruperto Carola stehen entscheidende Änderungen an: Der Senat der Universität hat in seiner jüngsten Sitzung zwei neue Prorektoren gewählt. Der Psychologe Prof. Dr. Karlheinz Sonntag übernimmt vom 1. Oktober an für drei Jahre das Prorektorat für Qualitätsentwicklung. Prorektorin für Studium und Lehre wird die Theologin Prof. Dr. Friederike Nüssel; ihre Amtszeit beginnt am 1. April kommenden Jahres (Fotos: privat).
Bis dahin wird dieser Arbeitsbereich weiterhin von Prorektor Prof. Dr. Thomas Pfeiffer betreut, der darüber hinaus vom 1. Oktober an im Rektorat zuständig ist für Internationale Angelegenheiten. Diese Aufgabe übernimmt er von Prof. Dr. Vera Nünning, deren Amtszeit im September dieses Jahres endet. Der Universitätsrat muss die Wahl noch bestätigen.
Die Universität bewegt die Stadt
Die fast epochalen Umwälzungen an der Ruperto Carola haben Auswirkungen auf ganz Heidelberg. So führt der Umzug der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in die frühere Krehl-Klinik in Bergheim zu einem Domino-Effekt in der Altstadt: Die Universitätsbibliothek dehnt sich in den Triplex-Bereich aus; und in der Marstallstraße 6 werden die Sammlungen der Ägyptologie, der Assyriologie und der Papyrologie in einer Lehrsammlung zusammengeführt. Noch gravierender fällt der Ausbau des Neuenheimer Feldes aus, wo über die neuen Gebäude hinaus die Infrastruktur verbessert wird. Zudem zeichnen sich erste Konturen des Universitätsjubiläums im Jahr 2011 ab. Ein Interview mit dem Rektor der Ruperto Carola, Prof. Bernhard Eitel (Foto: privat), zu den aktuellen Entwicklungen an der Universität:
Herr Rektor, auf welchem Weg sehen Sie die Universität Heidelberg nach Ihrem ersten vollen Amtsjahr 2008?
Von Heidelberg aus ins All
„Die Astronomie ist eine Wissenschaft, mit der jeder Mensch etwas anfangen kann“, meint der Heidelberger Astronom Prof. Joachim Wambsganß, wenn man ihn nach der Faszination seines Berufs fragt. „Wir sehen hoch zu den Sternen und fragen uns: Wo kommen wir her? Wie sieht die Zukunft aus?“ Das große öffentliche Interesse an den aktuellen Weltraummissionen, an der Reparatur des „Hubble“-Teleskops und dem Start von „Herschel“ und „Planck“, unterstreicht das.
„Die Welt im Großen ist nicht starr und unbelebt, sie macht eine starke Entwicklung durch“, betont Dr. Jakob Staude, der Leiter der Öffentlichkeitsarbeit am Max-Planck-Institut für Astronomie auf dem Heidelberger Königstuhl. Er findet es spannend zu sehen, wie die Astronomen immer mehr Bilder aus der Biologie benutzen, wie sie von Tod und Geburt von Sternen, von Entwicklung und Population sprechen.
Vom Ende aller Tage
Von Stefan Zeeh
Spätestens seit Hollywood-Streifen wie „Armageddon“ oder „Deep Impact“, in denen riesige Meteoriten auf die Erde zurasen und so die Erdbevölkerung bedrohen, wird die „Gefahr aus dem Weltall“ immer wieder in der Öffentlichkeit thematisiert (Repro: Continental Dynamics Workshop/NSF). Was steckt aber wirklich dahinter, wie real ist die Bedrohung durch Objekte aus dem Weltall und wie können wir uns davor schützen?
Fragen, denen Wissenschaftler aus Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen zusammen mit Versicherungsfachleuten, Ökonomen und Psychologen bei dem durch die Klaus Tschira Stiftung geförderten Symposium „Kollisionen mit Asteroiden und Kometen“ in der Heidelberger Villa Bosch nachgingen.
Schon vor dem Dreißigjährigen Krieg exzellent
Von Werner Moritz
Nach der Katastrophe des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) unternahm Kurfürst Karl Ludwig große materielle Anstrengungen zur Wiederaufrichtung der „zerfallenen hohen schul“ Heidelberg. Sie gelang schließlich wohl auch in der Rückbesinnung auf die Entwicklung der Universität in den vorausgegangenen mehr als 200 Jahren. Vor 1500 hatten zunächst vor allem die Theologen Konrad von Soltau (†1407) und Matthäus von Krakau (†1410) den Ruhm der jungen Universität begründet.
Der erste Jurist war Johann van der Noet (†1432), als erster Mediziner ist Jacobus de Armenia um 1390 nachweisbar. Marsilius von Inghen (†1396) dürfte auch heute noch der bekannteste Vertreter der vierten (Artisten-)Fakultät sein, hatte er doch von November 1386 bis März 1387 das erste Rektorat inne.