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ForschungAuszeichnung für Ingrid Lohmann und Joachim Wittbrodt

9. Juli 2024

Die Heidelberger Biologen sind in die European Molecular Biology Organization gewählt worden

Für ihren hervorragenden Beitrag auf dem Gebiet der biowissenschaftlichen Forschung sind mit Prof. Dr. Ingrid Lohmann und Prof. Dr. Joachim Wittbrodt zwei Forscher der Universität Heidelberg zu Mitgliedern der European Molecular Biology Organization (EMBO) gewählt worden. Damit würdigt die internationale Wissenschaftsorganisation Forscherinnen und Forscher weltweit, die sich in besonderem Maße um die Grundlagenforschung verdient gemacht haben. Mit ihren Arbeiten haben die neuen Mitglieder vielfach den Weg für Innovationen geebnet und damit die Lebensgrundlagen von Menschen auf der ganzen Welt verbessert, so EMBO-Direktorin Prof. Dr. Fiona Watt. Ingrid Lohmann und Joachim Wittbrodt forschen am Centre for Organismal Studies auf dem Gebiet der Entwicklungsbiologie.

Das Forschungsinteresse von Prof. Lohmann gilt den molekularen Mechanismen, die aus einer einzigen befruchteten Eizelle einen komplexen Organismus entstehen lassen. Dazu untersucht sie an der Fliege Drosophila melanogaster mithilfe modernster Methoden zentrale Regulatoren der Entwicklung mit dem Namen „Hox“, die eine wichtige Rolle bei der präzisen Steuerung von Genaktivitäten und der Feinabstimmung von genetischen Netzwerken spielen. Ingrid Lohmann studierte Biologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, an der sie 1999 promoviert wurde. Anschließend war sie als Postdoktorandin an der University of California in San Diego (USA) tätig sowie als Projektleiterin am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen. Von 2008 bis 2012 leitete sie eine unabhängige Forschungsgruppe im Exzellenzcluster „CellNetworks“ der Universität Heidelberg, ehe sie 2012 den Ruf auf die Professur für Entwicklungsbiologie am Centre for Organismal Studies der Universität Heidelberg annahm.

Porträtfoto von Prof. Dr. Ingrid Lohmann

Prof. Wittbrodt erforscht die Entwicklung von Fischembryos von den ersten Zellen bis zum ausdifferenzierten Körper. Dazu verbindet er hochmoderne genetische, molekulare und zellbiologische Ansätze; mit seinen Arbeiten hat er unter anderem maßgeblich zur Weiterentwicklung der Genschere CRISPR/Cas beigetragen. Nach dem Studium der Biologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München wurde Joachim Wittbrodt dort 1990 mit einer am Max-Planck-Institut für Biochemie entstandenen Arbeit promoviert. Wissenschaftlichen Stationen in Basel (Schweiz) und Göttingen folgte 1998 die Habilitation auf dem Gebiet der Entwicklungsgenetik und Zellbiologie an der Technischen Universität Braunschweig. Als Gruppenleiter forschte er anschließend am European Molecular Biology Laboratory in Heidelberg. Seit 2007 ist er Professor für Molekulare Entwicklungsbiologie und Physiologie am Centre for Organismal Studies der Universität Heidelberg. Der Wissenschaftler gehört dem Sprecherteam des gemeinsam von der Ruperto Carola und dem KIT getragenen Exzellenzclusters „3D Matter Made to Order“ an.

Porträtfoto von Prof. Dr. Joachim Wittbrodt

Als Mitglieder der in Heidelberg ansässigen European Molecular Biology Organization sind Prof. Lohmann und Prof. Wittbrodt künftig an der Ausführung der EMBO-Programme und -Aktivitäten beteiligt, zum Beispiel als Gutachter für Förderanträge sowie im Rat und den Gremien der Organisation. Darüber hinaus werden sie in verschiedene Aktivitäten in den Bereichen Training, Policy, Öffentlichkeitsarbeit und Mentoring eingebunden sein. Eine Veranstaltung zur offiziellen Einführung der insgesamt 120 neuen Mitglieder findet vom 29. Oktober bis 1. November 2024 in Heidelberg statt. Der 1964 gegründeten EMBO gehören weltweit mehr als 2.100 führende Forscherinnen und Forscher an.