Russischer Menschenrechtsabend

Im Rahmen der R3 – Konferenz „Relate-Rethink-React“ (instagram.com/r3_conference) am Institut für Übersetzen und Dolmetschen in Heidelberg fand am 15.11.2023 der russische Menschenrechtsabend mit konsekutiver und simultaner Verdolmetschung statt.

In Russland geltendes (Un)Recht, Protestkunst, Aktivismus und Engagement – das waren die Schwerpunkte der drei Impulsvorträgen, die den Abend öffneten. Die Gastredner – Kirill Koroteev von dem Internationalen Netzwerk der Bürgerrechtsorganisationen INCLO, Olga Gleiser, Dozentin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz/Germersheim (instagram.com/Russisch.FTSK.Germersheim) , Anna Ivanova-Felauer und Velimira Antropova von der Initiative „PolitZakrytka“ (instagram.com/politzakrytka) – wurden anschließen zu einer Podiumsdiskussion eingeladen, an der sich auch zahlreiche Gäste des Abends mit ihren Fragen aktiv beteiligt haben. Dank der simultanen Verdolmetschung in die Sprachen Deutsch, Russisch und Englisch verlief die Kommunikation reibungslos. In den Dolmetschkabinen saßen Studierende des Instituts für Übersetzen und Dolmetschen, die an der Universität Heidelberg innerhalb von 4 Semestern einen Abschluss Master Konferenzdolmetschen erwerben können.  
 
Nach der Diskussion und einer Kaffeepause hatten alle Besucher die Möglichkeit, den Film von Dmitry Bogolyubov „Town of Glory“ ("Уездный город Е") zu sehen, sich über die aktuellen Themen und Probleme auszutauschen und eine Postkarte an politische Gefangene in Russland zu schreiben. Während der gesamten Veranstaltung konnten alle Teilnehmer und Gäste im Konferenzsaal die Ausstellung „Stille Proteste. Russland 2022 – 2023“ betrachten und besprechen und über die politische Situation in Russland reflektieren.
 
Wer den Überfall auf die Ukraine Krieg nennt, wer sich gegen die Politik der russischen Regierung äußert, hat in Russland mit harten Strafen zu rechnen. Protest ist gesetzlich verboten und stellt auch eine Gefahr für die persönliche Sicherheit und sogar für das eigene Leben dar. Das russische Zivilgesetzbuch verbietet alle Versammlungen an öffentlichen Orten ohne ausdrückliche Erlaubnis der örtlichen Behörden. Mit unserer Konferenz haben wir versucht, diejenigen, die ihre Stimme erheben, zu unterstützen. So konnten sich alle Studierenden der Russischen Abteilung und alle, die sich dafür interessieren, ein wahrhaftes Bild von der russischen Gesellschaft heute machen und damit einen offenen Dialog führen.

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Datum: 15. November

Beginn: 16 Uhr

Ort: Raum KS II, IÜD, Plöck 57a, Heidelberg
 
16 bis 19 Uhr: Impulsvorträge und Podiumsdiskussion
 
Кирилл Коротеев, Международная сеть организаций за гражданские права INCLO
Kirill Koroteev, Internationales Netzwerk der Bürgerrechtsorganisationen INCLO
 
Война: катастрофа права
Der Krieg: eine Katastrophe des Rechts
 
Ольга Глейзер, Майнцский университет им. Гутенберга (Гермерсхайм)
Olga Gleiser, Johannes Gutenberg-Universität Mainz/ Germersheim
Видимые протесты и невидимая реальность в контексте нарушения прав человека
Stille Proteste und die unsichtbare Realität im Kontext der Menschenrechtsverletzung
 
Анна Иванова-Феляуэр и Велимира Антропова, Инициатива "ПолитЗакрытка"
Anna Ivanova-Felauer und Velimira Antropova, Initiative "PolitZakrytka"

 
Моя открытка что-то изменит? Политзаключенные в России
Kann meine Postkarte Änderungen bewirken? Politische Gefangene in Russland
 
19 bis 21 Uhr: Filmvorführung "Town of Glory" ("Уездный город Е"), Regie: Dmitry Bogolyubov, Russland. Deutsche Untertitelung: Olga Gleiser, Melis Sari.
 
Das kleine Städtchen Jelnja, rund 400 Kilometer westlich von Moskau, hat ruhmreiche Zeiten hinter sich. Dort erkämpfte die Rote Armee ihren ersten Sieg gegen Hitlers Truppen. Die jährlichen Rituale zum Gedenken an den "Großen Vaterländischen Krieg" bieten der Jugend ein wenig Ablenkung von der Arbeitslosigkeit und den geringen Zukunftsperspektiven. Doch die Erinnerung an die Kriegsopfer wird zunehmend überschattet von Heroisierung und anti-westlichen Parolen. Wladimir Putins "Make Russia Great Again" zeigt in Dmitry Bogoljubovs Dokumentarfilm seine skurrile und zugleich verstörende Wirkung.
 
 
Am 8. November im Rahmen der R3-Konferenz: Eröffnung der Ausstellung "Stille Proteste. Russland 2022-2023" von Olga Gleiser im Raum KS II.

 

Russischer _menschenrechtsabend Aushang

 

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Letzte Änderung: 04.01.2024
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